Neue Donaubrücke Linz
Brücken-Spektakel beginnt am Montag

Brückenbögen und Transportschiffe stehen für das spektakuläre Einschwimmen bereit. | Foto: Kerschbaummayr/Fotokerschi.at
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  • Brückenbögen und Transportschiffe stehen für das spektakuläre Einschwimmen bereit.
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Am Montageplatz in Urfahr steht alles bereit für das große Einschwimmen. Ab Montag wandert der mittlere Brückenbogen auf die Donau und wird an seinem endgültigen Bestimmungsort verankert.

LINZ. Zwanzig Tage lang waren die beiden Schubschiffe "Geertruida van der Wees" und "Nicolaas van der Wees" von Rotterdam bis Linz unterwegs. Nun liegen sie vor dem Montageplatz der Neuen Donaubrücke Linz in Urfahr vor Anker. Derzeit laufen bei der Donaubrücke die Vorarbeiten für das spektakuläre Einschwimmen der beiden 2.800 Tonnen schweren Tragewerke.

Arbeit der "Tausendfüssler" beginnt

Ab Montag, 22. Februar soll das erste Tragwerk an seinem endgültigen Bestimmungsort auf den beiden Brückenpfeilern abgesetzt werden. Die beiden 900 PS starken Schubschiffe brachten für die Montage aus Rotterdam riesige Schwimmplattformen, sogenannte Potons mit. Nun beginnt am Montageplatz die Arbeit der tonnenschweren "Tausendfüssler". Die sogenannten SPMT-Fahrzeuge (=self-propelled module transporter) . Die zwei Brückentragwerke wurden am Vormontageplatz auf Hilfsfundamenten passgenau zusammengebaut. Zur Sicherstellung der Hochwassersicherheit und der Zugänglichkeit für die einzelnen Arbeitsvorgänge wurden die Großbauteile etwa drei Meter hoch „aufgeständert“.

Tragwerke werden nochmals angehoben

Die Stahlkonstruktion wird jetzt mit sechs Stapeltürmen und hydraulischen Pressen um weitere vier Meter hochgehoben, um sie auf die endgültig erforderliche Höhe zu bringen und auf eine Längsneigung der Brücke einzurichten. Dann bewegen sich die vier SPMT-Fahrzeuge unter den Bogen. Um unterschiedliche Höhen und Belastungen ausgeglichen zu können, kann jede der 120 Achsen einzeln angesteuert werden. Die SPMT-Fahrzeuge fahren dann langsam und synchron über eine 12 Meter lange Rampe auf die Pontonschiffe auf. Diese Schiffe selbst sind mit Stahlträgern untereinander fest verbunden. 

Donau für Schiffsverkehr gesperrt

Während des Reversierens muss der Schiffsverkehr auf der Donau jeweils an zwei Tagen gesperrt werden. Haben die SPMT-Fahrzeuge ihre Position am Ponton erreicht, wird die Rampe gelöst und die Schiffe werden mittels Seilwinden am Urfahraner Ufer um 90 Grad in Fließrichtung gedreht. Am zweiten Tag der Schifffahrtssperren wird der Schiffsverband mit dem Großbauteil mittels acht Seilwinden in die Mitte der Donau manövriert und dann in Fließrichtung vor dem Pfeiler positioniert. Anschließend werden die Pontons am mittleren Brückenpfeiler (Pfeiler „P2“) verheftet.

Ballastwasser senkt Schiffe ab

Tags darauf wird der Schiffsverband mit dem Großbauteil mittels acht Seilwinden in die Mitte der Donau manövriert und in Fließrichtung vor dem Pfeiler positioniert. Dann werden die Pontons am mittleren Brückenpfeiler verheftet. Dort erfolgt schließlich das exakte Einrichten und Absetzen des Tragwerks am Pfeiler. Dazu wird mit Pumpen Ballastwasser in die Zellen der Pontons gepumpt und durch die Verringerung des Auftriebs das Bauteil abgesenkt. Die Feinjustierung erfolgt in weiterer Folge mit Pressen und über die Steuerung der einzelnen Achsen der SPM-Transporter. 
Nach dem Absetzen wird der erste „eingeparkte“ Brückenbogen mit dem in Urfahr bereits in Endlage montierten Brückenbogen mit Pressen und Spannstangen verhängt. Dann wird das ganze Bauwerk „nachgerichtet“.

Livestream für Baustellen-Fans

Am 3. und 4. März wird dann das zweite Tragwerk auf gleiche Art und Weise eingeschwommen. Wegen der Corona-Bestimmungen ist laut Magistrat kein Zuschauen direkt vom Urfahraner Donauufer aus möglich. Interessierte können jedoch via Livestream beim Spektakel mit dabei sein.

"Aufbruch in Mobilitätszukunft"

„Dieses spektakuläre Vorhaben ist auch ein sichtbares Symbol für das Wiedererwachen der Stadt aus drückender Krisenstimmung", sieht Bürgermeister Klaus Luger auch als "Investment und  sichtbaren Beitrag zur Sicherung von Arbeitsplätzen am Bau". Für den Linzer Infrastrukturreferent Vizebürgermeister Markus Hein steht das Einschwimmen der Tragwerke für den "Aufbruch in die Zukunft der Mobilität im öffentlichen Raum. Die neue Donaubrücke dient ja nicht nur dem motorisierten Verkehr, sondern ist mit ihrem mitgeplanten Schienenstrang ein wichtiger Schritt zur Realisierung des S-Bahnkonzepts." Linz AG-Generaldirektor Erich Haider hofft, dass sich mit Verkehrsfreigabe der neuen Linzer Brücke "speziell für den boomenden östlichen Linzer Stadtteil mit seinen zahlreichen Hotspots, Gesundheitseinrichtungen, jungen Wohnräumen und Arbeitsplätzen neue Wege öffnen."

Rund 90 Millionen Euro Baukosten

„Die Brücke bedeutet eine wichtige Entlastung für den Verkehr und damit mehr Lebensqualität für die Region. Leistungsfähige Verkehrswege schaffen eine Aufwertung der Standortqualität und neue Zukunftsperspektiven für unser Bundesland", so Landeshauptmann Thomas Stelzer. Das Land OÖ unterstützt das Projekt mit einem Beitrag von 30 Millionen Euro. Für die restlichen Kosten der rund 90 Millionen Euro teuren Brücke kommt die Stadt Linz auf. Den Bau erledigt eine Arbeitsgemeinschaft der Firmen MCE, Porr Bau und Strabag. Für die von der MCE gefertigten Brückenbögen lieferte die voestalpine rund 8.400 Tonnen Stahlblech.

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