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Corona als Online-Turbo im Linzer Rathaus

  • Bürgermeister Klaus Luger sagt, dass Corona dem Magistrat rasch die Schwächen aufgezeigt habe – nun seien daraus die Lehren zu ziehen.
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Die Stadt Linz zieht die Lehren aus der Corona-Krise und baut das Rathaus Schritt für Schritt zum digitalen Amt aus. Die StadtRundschau fragte bei Bürgermeister Klaus Luger nach, ob bald alles im Magistrat alles digital läuft.

LINZ. Impfung oder Corona-Test buchen oder den Wohnsitz ummelden – Corona hat in Sachen Amtsgeschäfte für einen digitalen Boost gesorgt. "Wir stehen erst am Anfang der Möglichkeiten", ist Bürgermeister Klaus Luger überzeugt. Mehr und mehr Amtsgeschäfte sollen die Linzer in Zukunft von zu Hause aus erledigen. Der Magistrat werde Schritt für Schritt zum smarten Amt ausgebaut. Dafür hat die Stadt mit der Agenda "Digitales Linz" einen Fahrplan festgelegt. Viele Dinge, die jetzt noch per Telefon oder E-Mail angefragt werden müssen, sollen in Zukunft einfach im Netz abrufbar sein. "Da haben wir noch viel Aufholbedarf", sagt Luger. 

Keine Angst vor Digitalisierung

Bei der Datenauswertung sollen selbstlernende Algorithmen und auch künstliche Intelligenz eine Rolle spielen. Corona habe der Stadt auch rasch "die eigenen Schwächen aufgezeigt", so Luger. Dass die digitale Kommunikation zwischen Bund und Gemeinden mehr schlecht als recht funktioniert, sei derzeit auch beim Impfpass offensichtlich: "Das ist derzeit ein Fetzen Papier, da ist noch wenig digitalisiert", sagt Luger. Läuft im Magistrat also alles bald nur noch digital? Angst vor der Digitalisierung müsse niemand haben, sagt Luger. Für eine Übergangsphase werde es parallel weiterhin klassische Behördengänge im Rathaus geben müssen. Orientierung im digitalen Amt bietet seit 2019 der Chatbot ELLI. Zu Anfragen im Meldewesen, Hundehaltung oder zum Parken in Linz gibt ELLI automatisch Antwort und verweist auch gleich an die richtige Stelle im Magistrat.

ELLI im StadtRundschau-Test

Im StadtRundschau-Test fragen wir ELLI nach einem Termin für die städtische FSME-Impfaktion. ELLI weiß sofort Bescheid und verweist uns auf die Online-Anmeldung – wir buchen unseren Termin. 2020 führte der Chatbot rund 8.500 längere Gespräche. Da ELLI auch mit der Suchfunktion auf linz.at verknüpft ist, kann das IT-Team dahinter auf einen "Datenschatz" Tausender Anfragen zurückgreifen und ELLI noch schlauer machen. "Wir implementieren immer wieder anlassbezogene Themen – derzeit etwa aufgrund der gestiegenen Gewaltfälle gegen Frauen", sagt Andreas Atzgerstorfer, Leiter des Geschäftsbereichs BürgerInnen-Angelegenheiten. So verweist Chatbot ELLI seit Kurzem auch auf die Frauenhelpline. In Zukunft soll der Chatbot auch über Förderanträge, baurechtliche Angelegenheiten oder Steuern Auskunft geben.

"Zu hohe Angst vor Missbrauch"

Wem der Amtsgang von der heimischen Couch aus nicht schnell genug gehen kann für den gibt es vorerst noch schlechte Nachricht. Bis wir unsere Kinder online an der Schule einschreiben oder gar übers Internet den Bund der Ehe eingehen, gibt es noch rechtliche Hürden auszuräumen. Es sei vor allem "die Angst vor Missbrauch", sagt Luger, die die Digitalisierung hemme: "Als würde ein persönliches Erscheinen beim Amt verhindern, dass jemand falsche Daten angibt", fordert Luger vom Bund mehr Mut.

ELLI, die elektronische Linzerin, im Interview

Auf linz.at und in der "Frag ELLI!"-App beantwortet ein Chatbot Servicefragen. Die StadtRundschau bat ELLI, die elektronische Linzerin, zum Interview.

Hallo ELLI, wie geht es Ihnen?
ELLI: 
Alles bestens. Danke der Nachfrage!

Wo wohnt Chatbot ELLI?
Natürlich in Linz, der schönsten Stadt der Welt!

Bei welchen Anfragen können Sie mir helfen?
Ich kann bei Fragen rund um folgende Themen weiterhelfen: Reisepass, Personalausweis, Hundehaltung, Haltung von Wild- und Nutztieren, ...

Ich hätte gern ein Krokodil als Haustier.
In der 2. Tierhaltungsverordnung finden Sie genaue Informationen, welche Tiere als Wildtiere zählen, und wie beziehungsweise ob sie von Privatpersonen gehalten werden dürfen.

Was machen Sie am liebsten?
Ihre Fragen zu beantworten macht mir viel Spaß. Und in meiner Freizeit lerne ich über Linz dazu.

Danke für die Auskunft.
Gerne! Freut mich, wenn ich helfen konnte!

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  • Andreas Atzgerstorfer, Leiter des Geschäftsbereichs BürgerInnen-Angelegenheiten
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