Gesundheitsversorgung
Der Ärztemangel hat auch Linz erfasst

- Derzeit fehlen zwei Kinderärzte in Linz.
- Foto: pressmaster/panthermedia.net
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LINZ. "Es ist ganz klar, dass der Ärztemangel bei der Allgemeinmedizin und der Kinderheilkunde auch in der Stadt angekommen ist", sagt Ärztekammerpräsident Peter Niedermoser. Besonders in diesen Bereichen ist es schwierig, Ordinationen nachzubesetzen. Bestimmte Stadtteile sind mehr betroffen. „In Auwiesen steht aktuell lediglich eine Allgemeinmedizinerin für etwa 7.000 Einwohner zur Verfügung", sagt Vizebürgermeister Michael Raml. Die Stadt könnte laut Raml etwa Praxisräumlichkeiten zu günstigen Konditionen anbieten.
Verbesserungen bei Ausbildung
Niedermoser ortet Verbesserungsbedarf bei der Ausbildung: "Es ist wichtig, dass die jungen Kollegen auch die Allgemeinmedizin kennenlernen." Zudem müsse man junge Ärzte dabei unterstützen, die notwendigen Fähigkeiten für den Betrieb einer Praxis zu erlernen. Auch andere Formen der Zusammenarbeit müssten möglich sein, wie zum Beispiel die Anstellung eines Arztes beim Arzt. Aktuelle Zahlen spiegeln die Probleme nur bedingt wider. Laut Ärztekammer OÖ sind von 131 Kassenstellen für Allgemeinmediziner derzeit drei unbesetzt. Schwieriger ist die Lage bei den Kinderärzten mit Kassenvertrag. Hier sind von neun Kassenstellen zwei unbesetzt.
Spitäler melden kaum Probleme
Vom Kepler Universitätsklinikum heißt es, dass es zwar schwieriger werde, Mitarbeiter mit guter Ausbildung zu finden, dies treffe aber nicht auf den ärztlichen Bereich zu. Man habe den Vorteil, als Universitätskrankenhaus viele Fachrichtungen anbieten zu können und deshalb attraktiv zu sein. Bei Turnusärzten komme es sogar zu Wartezeiten. Auch im Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern kennt man noch keinen Mangel. "Wir fangen allerdings sehr bald mit der Kontaktpflege zu den Studenten an", sagt die stellvertretende ärztliche Direktorin Elisabeth Bräutigam. Das niedrige Interesse an der Allgemeinmedizin kenne man aber auch.
Erstversorgungszentrum für Auwiesen
Aktuell gibt es die Idee, ein Erstversorgungszentrum im Einkaufszentrum Auwiesen einzurichten. Ein ansässiger Apotheker setzt sich dafür ein, erste Gespräche laufen. "Ich als Gesundheitsreferent der Stadt, würde diese Maßnahme natürlich sehr begrüßen“, so Raml.
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