Story der Woche
Die beste Zeit für einen Frühjahrsputz für Heim und Seele
Der Jahresanfang bietet eine gute Gelegenheit sich von Altem zu trennen und befreit in die kommenden Monate zu starten. Wir haben Ordnungscoach Andrea Auer gefragt wie man dabei am besten vorgeht. Über die positiven Effekte des Ausmistens auf die Seele haben wir mit der psychologischen Beraterin Sonja Bruckner gesprochen.
LINZ. "Aufräumen und Entrümpeln hilft uns dabei klarer zu denken und fokussierter zu sein. Alles mit dem uns umgeben, braucht unsere Aufmerksamkeit", weiß Sonja Bruckner. Als psychologische Beraterin bietet sie ihren Klienten professionelle Unterstützung beim Loslassen von Dingen an. Gerade jetzt während des Lockdowns sieht Bruckner darin eine sinnvolle Beschäftigung: "Für viele ist die derzeitige Situation sehr belastend. Wir sind ihr buchstäblich ausgeliefert. Aber wir haben immer Einfluss auf unser eigenes Denken und Handeln." Selbstwirksamkeit ist laut Bruckner ein gutes Gegenmittel zur empfundenen Ohnmacht.
Ins Tun kommen und Selbstwirksamkeit erlangen
"Entrümpeln und Aufräumen bringt uns ins Tun, wodurch wir uns unsere Selbstwirksamkeit zurückholen. Das macht die derzeitige Situation erträglicher", so die Expertin. Durch aktives Handeln kann ein Gefühl der Sicherheit und des Wohlbefindens erlangt werden. Wem es schwerfällt, Dinge loszulassen soll sich folgende zwei Fragen zu stellen: Wenn ich auswandern würde, würde ich Geld dafür bezahlen, um dieses Teil mitzunehmen und was wäre das Schlimmste das passieren könnte, sollte ich dieses Teil doch irgendwann brauchen? Weiter unten im Beitrag verrät die Expertin noch zehn Dinge, die sofort entrümpeln werden können.
Den Ordnungsmuskel trainieren
Ordnungsexpertin Andrea Auer beschäftigt sich beruflich mit dem Thema und kennt die besten Tricks fürs erfolgreiche Ausmisten. Für eine grundlegende Ordnung rät sie die Dinge nach Kategorien zu sortieren und dann zu entscheiden, was bleiben darf. Aus allen Schränken und Regalen werden nacheinander Kleidung, Handtaschen, Schuhe, Bücher oder Geschirr zusammengetragen. "So verschafft man sich einen besseren Überblick über die Menge seiner Besitztümer und es fällt leichter die richtige Entscheidung zu treffen", weiß Auer. Am besten beginnt man laut der Expertin mit einer kleineren Kategorie und trainiert damit seinen Ordnungsmuskel.
Zuerst Ausmisten dann Aufräumen
Erst nach dem Ausmisten sollte man überlegen, ob der ursprüngliche Platz für die Dinge geeignet war, oder ob es bessere Aufbewahrungsmöglichkeiten gibt. Auch mit der Neuanschaffung von Ordnungssystemen sollte man bis nach dem Entrümpeln warten und erst die vorhandenen Platzressourcen optimal nutzen. Damit die Ordnung auch bestehen bleibt sollte man den Satz "Ich leg das mal dahin!" komplett aus seinem Wortschatz verbannen. "Volle Kästen, Dachböden oder Keller sind vor allem verschobene Entscheidungen", meint die Aufräumexpertin.
Wohin mit dem Zeug?
Bei größere Ausmist-Aktionen bietet die Linz AG auch während des Lockdowns die kostenlose Sperrmüllabholung an. Das Sperrmülltelefon für eine Terminvereinbarung ist unter 0732/34006808 erreichbar. Auch alle vier Altstoffsammelzentren sind regulär geöffnet. Kleidung, die noch in gutem Zustand ist, kann in einem der zahlreichen Altkleider-Container der Volkshilfe fachgerecht entsorgt werden. Eine Übersicht über die Standorte finden Sie HIER. Kleider und Sachspenden wie Geschirr, Bücher, Spielzeug, Kleinmöbel und Heimtextilien nimmt auch die Caritas entgegen. Möbel, Elektrogeräte und Hausrat aller Art findet auch bei der ARGE Trödlerladen sinnvolle Verwendung.
Zehn Dinge, die man sofort entrümpeln kann
Die psychologische Beraterin Sonja Bruckner bietet ihren Klienten auch spezielle Aufräum-Coachingss an. Für uns hat sie eine Liste von zehn Dingen zum sofort Entrümpeln zusammengestellt.
- Fremdes
Geben Sie alles was nicht Ihnen gehört dem Besitzer zurück. - Kaputtes
Alles was defekt oder nicht mehr voll funktionsfähig ist, kann sofort weg. - Unvollständiges
Tupperdosen, ohne Deckel, einzelne Socken, Gesellschaftsspiele und Puzzle, denen Teile fehlen und ähnliches müssen nicht länger aufbewahrt werden. - Abgelaufenes
Alles aus Kühlschrank und Vorratsregalen sowie Medikamente oder Kosmetik mit abgelaufenen Verfallsdatum soll entsorgt werden. - Unpassendes
Alle Kleidungsstücke gehen lassen, die für ein Jahr nicht getragen wurden oder Teile die knittern und zwicken können getrost aussortiert werden. - Negativ Besetztes
Alles was negative Emotionen auslöst, wie Fotos, Textnachrichten und Briefe vom Ex – alte Schulhefte, die noch heute ein ungutes Gefühl in der Magengegend auslösen oder Erinnerungsstücke an die Kindheit, die sofort Narben aufreißen – sich davon zu lösen kann extrem befreiend sein. - Ungelesenes
Auch wenn es schwerfällt: Bücher und Zeitschriften, die noch nicht gelesen wurden sind offenbar nicht interessant genug und daher nicht wert, aufbewahrt zu werden. - Doppeltes oder online Auffindbares
Wer braucht schon 50 Kugelschreiber und 10 Kochlöffel? Und warum sollte die Bedienungsanleitung für Waschmaschine, Geschirrspüler und Co. einen Platz in einer Schublade haben, wenn es sowieso einfacher ist, sie im Fall der Fälle online nachzulesen? - Vergessenes
Mit Vergessenem ist Zubehör zu Dingen gemeint, die sich nicht mehr im Besitz befinden. Dazu zählen Originalverpackungen, Bedienungsanleitungen, Ladekabel und Staubbeutel von längst Entsorgtem. - Unerwünschte Geschenke
Ja, auch unerwünschte Geschenke dürfen gehen.
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