Blutspende-Marathon 2024
Ein kleiner Stich mit ganz großer Wirkung
Leben retten kann so einfach sein: Petra Deutschbauer und Frau Rosa aus Linz spenden seit Jahrzehnten Blut und Thrombozyten. Im Gespräch erzählen sie von ihrer Motivation, regelmäßig etwas gutes zu tun. Machen auch Sie mit, beim Blutspende-Marathon der BezirksRundSchau.
Alle Termine in Linz
MO-FR, 7:00 - 15:00: Blutzentrale Linz
12.03.24, 11:30 - 16:00: Keplergebäude, Halle B, JKU
LINZ. Seit der österreichische Arzt Karl Landsteiner vor mehr als 120 Jahren die Blutgruppen entdeckte, hat sich in der Medizin zwar noch vieles verändert, eines ist im Laufe der Jahre aber gleich geblieben: Eine Blutspende rettet Leben. Ob nach einem Unfall, der Geburt oder für Patienten mit einer schweren Krankheit, wie etwa Leukämie. Alle 90 Sekunden wird in Österreichs Krankenhäusern eine Blutkonserve benötigt. Allein 50.000 sind es jedes Jahr in Oberösterreich. Der enorme Bedarf lässt sich nur dank der vielen freiwilligen Spender im Land decken. Etwa fünf Prozent der Oberösterreicher geben regelmäßig etwas von ihrem "Lebenssaft" für andere ab. Weil es aber nie genug sein können, rufen das Rote Kreuz und die BezirksRundSchau auch dieses Jahr wieder ihre Leser auf, sich einen Ruck zu geben und spenden zu gehen.
"Wenn es akut ist fahre ich sofort los"
Unglaubliche 175 Mal war Petra Deutschbauer bereits spenden. Ans Aufhören denkt die 52-jährige Marketingexpertin aber noch lange nicht. "Wenn man einmal drinnen ist, dann tut man es einfach, wenn man kein schlechter Mensch ist", so die Linzerin, die vor mehr als 20 Jahren eher zufällig zu ihrem lebensrettenden Hobby gekommen ist. "Ich habe es einfach mal probiert." Dabei wurde festgestellt, dass Deutschbauer doppelt so viele Thrombozyten hat wie der Durchschnitt. Die Mutter einer zehnjährigen Tochter spendet daher mittlerweile nur noch die gefragten "Thrombos", die für die Blutgerinnung verantwortlich sind. "Da muss es oft schnell gehen, ich bekomme einen Anruf und fahre, wenn es akut ist, sofort los." Deutschbauer hat so schon öfter ein Leben gerettet, etwa als eine Person im Rahmen einer Chemotherapie eine Schockreaktion zeigte, oder als eine schwangere Frau Antikörper gegen ihr eigenes Kind entwickelte. "Das war sehr emotional, der Fötus hat dann meine Blutplättchen im Mutterleib bekommen, nur so konnten Mutter und Kind überleben." Mit der sehr häufigen Blutgruppe 0 positiv ist Deutschbauer besonders gefragt. Die Zeit beim Spenden ist für die Alleinerziehende fast schon wie ein kurzer Wellnessaufenthalt: "Da kann ich tratschen, Zeitung lesen und mir wird alles nachgetragen. Das ist meine 'me-time'", sagt Deutschbauer und lacht.
"Im Blut ist das Leben"
"Eine Freundin von mir hatte Krebs, daher wusste ich, wie dringend Thrombozyten-Spenden sind", sagt Frau Rosa aus Linz, die in den letzten 25 Jahren bereits an die 90 Mal ihr Blut und auch ihre Blutplättchen gespendet hat. 1999 hat die pensionierte Intensiv-Pflegehelferin begonnen, heute hat sie bereits die goldene Verdienstmedaille des Roten Kreuzes. "Im Blut ist das Leben, und davon gebe ich gerne etwas ab", sagt die 66-Jährige. Teils werde sie angerufen und um eine Spende gebeten, teils rufe sie selbst an, um zu fragen, ob gerade Thrombozyten dringend gebraucht werden. Im Schnitt gehe sie alle zwei Wochen ins AKH zum Spenden. Das sei stets wie ein Besuch bei Freunden, "mich kennt dort noch jeder aus meiner aktiven Zeit". Außerdem bekomme sie beim Spenden ein großes Blutbild, "da weiß ich immer, ob alles im grünen Bereich ist".
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