Prozess
Florian O. wegen Verharmlosung des Holocaust vor Gericht

- Florian O. hat sich im Gefängnis seine Locken zu "Dreadlocks" verfilzt.
- Foto: fotokerschi.at
- hochgeladen von Felix Aschermayer
Jener Mann den die Polizei Ende Juli mit der Leiche seiner Frau, die kurz zuvor an einer Erkrankung verstorben war, im Kofferraum erwischte, muss sich heute wegen einem Verbrechen nach dem Verbots-Gesetz vor dem Linzer Landesgericht verantworten. Ihm drohen bis zu 10 Jahre Haft.
LIINZ. Der 39-jährige Florian O. – laut psychiatrischem Gutachten ein Mann mit einer "querulatorisch-fanatische Persönlichkeits-Akzentuierung", ansonsten aber zurechnungsfähig – war während der Corona-Pandemie eine der zentralen Figuren in der Linzer Maßnahmengegener-Szene. Mehrfach, so lautet der Vorwurf der Staatsanwaltschaft, soll O. den Holocaust relativiert haben, in dem er zigfach im Internet die Coronamaßnahmen mit der Judenverfolgung während der NS-Zeit gleichsetzte.
Mit Leiche im Kofferraum erwischt
O. ist bereits vorbestraft und hätte sich eigentlich bereits im vergangenen Jahr für die heute zu verhandelnde Angelegenheit vor einem Geschworenensenat verantworten müssen. Dann tauchte er aber für fast ein Jahr unter und wurde erst bei einer zufälligen Polizeikontrolle in Ansfelden am 23. Juli von der Polizei aufgegriffen. Mit den Worten "Ich weiß, nach mir wird gefahndet. Ich habe keinen Führerschein und eine Leiche im Kofferraum", ließ sich O. widerstandslos festnehmen. Bis zu seinem heutigen Prozess, saß der Puchenauer in U-Haft. Die Leiche, seiner eines natürlichen Todes verstorbenen Frau, im Kofferraum spielt juristisch nur eine untergeordnete Rolle. Die Staatsanwaltschaft ermittelt in der Sache wegen einer etwaigen Störung der Totenruhe. Für O. gilt die Unschuldsvermutung.


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