Luftgüte: Linz im Mittelfeld

Regelmäßig wird die Luftgüte in in- und ausländischen Städten verglichen. Der europäische Vergleich zeigt, dass Linz 2012 im besseren Mittelfeld lag – hinter Städten wie Göteborg, Belfast, Berlin oder Hamburg. Negativer Spitzenreiter sind hier die Städte Mailand, Barcelona und Warschau.

Vergleicht man die österreichischen Städte, landet Linz diesmal ebenfalls im Mittelfeld, allerdings am unteren Ende hinter St. Pölten, Klagenfurt, Wien und Salzburg. Schlechter ist die Luftgüte nur in Graz und Innsbruck. Im langjährigen Vergleich hingegen zählt Linz sowohl in Österreich, als auch in Europa zu den führenden Städten.

Grenzwert 35 Mal überschritten

Insgesamt wurde der Feinstaubgrenzwert an der höchstbelasteten Station am Römerberg im Jahr 2012 an 25 Tagen überschritten. In Lyon waren es im Vergleich ganze 69 Tage, während in Villach nur zwei Überschreitungen gemessen wurden. Die meisten Tage mit Überschreitungen wurden in Österreich in Graz (49) gemessen.

Seit 2010 sind in Österreich nach dem Immissionsschutzgesetz-Luft (IG-L) nur noch 25 Überschreitungstage erlaubt, das EU-Recht sieht 35 Tage vor. 2009 und 2012 hat es in Linz keine Grenzwertüberschreitungen gegeben. Grund dafür waren die guten meteorologischen Verhältnisse. 2013 wurden hingegen 35 Überschreitungen des Feinstaubgrenzwerts gemessen – die meisten davon am Jahresbeginn. Insgesamt ist in den vergangenen Jahren ist eine rückläufige Tendenz festzustellen.

Verbesserung der Luftgüte

In Linz sollen mehrere Maßnahmen die Luftgüte verbessern. Dazu gehört das "Maßnahmenpaket Luft", das vom Land OÖ unter Mitwirkung der Stadt Linz erstellt wurde. Dieses enthält laufende und geplante Maßnahmen zur Verringerung der Belastung an Feinstaub und Stickstoffoxid. Zusätzlich arbeiten in Linz acht Unternehmungen und zwei Magistratsdienststellen an einem bereichsübergreifenden Projekt zur Energieeinsparung, Energieeffizienz und nachhaltigen Energieversorgung. Auch ein weiterer Ausbau der Fernwärme ist vorgesehen.

Schadstoffmotor Verkehr

Zusätzliche Luftmessungen im Jahr 2011 zeigten, dass die Jahresmittelwerte bei Stickstoffdioxid vor allem an stark befahrenen Straßen im Stadtzentrum über dem IG-L- sowie auch über dem EU-Grenzwert lagen. Dies ist jedoch kein Linz-spezifisches Problem da auch in anderen Städten die Grenzwerte an verkehrsbelasteten Messpunkten kaum oder schwer einzuhalten sind. "Hauptverursacher für die Schadstoffbelastungen in der Stadt ist der Autoverkehr. Eine Verbesserung der Luftqualität braucht daher eine Änderung des Mobiliätsverhaltens", sagt Umweltstadträtin Eva Schobesberger. Besondere Bedeutung beim Ausbau des Straßennetzes kommt auch der zweiten Schienenachse zu, durch die der Osten von Linz für die Straßenbahn erschlossen werden soll.