"Büste der Ohnmacht"
Mahnmal im Botanischen Garten erinnert an NS-Opfer
Künstlerin Timna Brauer gestaltete die "Büste der Ohnmacht", die an die Opfer des Nationalsozialismus am Areal des Botanischen Gartens erinnern soll. Dort befand sich ein Jahr lang Nebenlager des Konzentrationslagers Mauthausen Linz II. Die Skulptur aus Keramik wurde letzte Woche feierlich enthüllt.
LINZ. „Die Stadt Linz beschäftigt sich seit Jahren auf vielfältige Weise mit ihrem historischen Erbe. Seit Mitte Mai dieses Jahres werden an verschiedenen Standorten Erinnerungsstelen für jüdische Opfer des Nationalsozialismus aufgestellt. Mit der ‚Büste der Ohnmacht‘ wird ein weiterer wichtiger Beitrag zur Aufarbeitung geleistet“, betont Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ).
Nebenlager des Konzentrationslagers Mauthausen Linz II
Zusätzlich zu einer bereits bestehenden Informationstafel und einer Kunstinstallation wurde jetzt im Botanischen Garten eine Skulptur, gestaltet von Künstlerin Timna Brauer, installiert. Am Areal auf der Gugl befand sich mehr als ein Jahr lang ein Nebenlager des Konzentrationslagers Mauthausen Linz II. „Eine Stadt mit einer NS-Vergangenheit wie Linz kann ihre Geschichte nicht intensiv genug aufarbeiten oder ausreichend an die Opfer der Naziherrschaft erinnern. Daher bedanke ich mich bei Timna Brauer, dass wir durch ihre Skulptur nun auch im Botanischen Garten ein wichtiges Zeichen setzen können“, so Stadträtin Eva Schobesberger (Grüne).
"Büste der Ohnmacht"
Die "Büste der Ohnmacht" in der Form eines femininen Oberkörpers aus Keramik ist mit Steinen aus Israel bedeckt. Durch unregelmäßige Anordnung soll der Eindruck eines aufgerissenen Hemdes entstehen. Dieses gilt als Sinnbild für den durch tödliche Zwangsarbeit im Steinbruch von Mauthausen und beim Bau des Luftschutzstollens im NL Linz II geschundenen, malträtierten Körper. Die weibliche Form wurde gewählt, um auf die Tatsache der Zwangsprostitution von Frauen im KZ Mauthausen hinzuweisen.
Tochter setzt Idee Arik Brauers um
Die Idee der Errichtung eines Mahnmales gleich neben den historischen Stollen entstand nach einem Konzert im Botanischen Garten im Sommer 2020. Ursprünglich wollte der Vater der Künstlerin – Arik Brauer – eine Keramikfigur für dieses Mahnmal herstellen. Aufgrund seines überraschenden Todes konnte diese Idee leider nicht mehr umgesetzt werden.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.