Neues Sicherheitskonzept für den Hauptbahnhof

Bauliche Maßnahme: Am Ausgang Richtung Kärtnerstraße werden die Sitzgelegenheiten entfernt. | Foto: ÖBB
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Die Lage am Linzer Hauptbahnhof hat sich in den letzten Monaten etwas entspannt. Der Security-Dienst der ÖBB und die Polizei patroullieren regelmäßig durch den Bahnhof. Die Intervalle der Rundgänge wurden seit den Vorfällen im Frühjahr intensiviert. Mittlerweile wird das Bahnhofsareal mit 95 Videokameras überwacht.

Kriminalität zuletzt zurückgegangen

Die ÖBB arbeiten im Sicherheitsbereich eng mit der Stadt Linz, Polizei und NGOs zusammen. Nun soll das subjektive Sicherheitsempfinden der Bahnhofsbesucher weiter gestärkt werden. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum ging die Zahl der Delikte um rund 20 Prozent zurück, sagt Landespolizeidirektor-Stellvertreter Erwin Fuchs. 917 Delikte wurden im laufenden Jahr gezählt. Hauptproblem am Bahnhof sind Eigentumsdelikte. Etwa 15 Prozent sind Suchtgiftdelikte, bei acht Prozent der Fälle geht es um Gewalt.
Wenn sich Ende Herbst und dann im Winter witterungsbedingt wieder mehr Leute am Bahnhof sammeln, sieht sich die Polizei dafür gerüstet. Im Bedarfsfall könne die seit Juli in Linz eingesetzte Bereitschaftspolizei flexibel reagieren. Die bereits auf Deutsch und Englisch ausgehängte Hausordnung wird künftig auch auf Farsi und Arabisch zur Verfügung stehen. Entsprechende Folder sollen anlassbezogen vom Sicherheitsdienst verteilt werden. Wenn die öffentliche Ordnung gestört wird, kann die Polizei Personengruppen vom Bahnhofsgelände wegweisen. Die schriftlichen Übersetzungen sollen Betroffen helfen zu verstehen, weshalb sie das Bahnhofsgelände verlassen müssen.

Angsträume beseitigen

Beim Bahnhofszugang zum Landesdienstleistungszentrum, dem sogenannten "Kärtnerauge" wird es bauliche Umbaumaßnahmen geben. Der "Angstraum" am Ausgang soll verschwinden, so ÖBB-Infrastruktur-AG-Vorstandsdirektorin Silvia Angelo. Die Gitter hinter dem Ausgang werden derzeit als Sitzgelegenheit genutzt. Diese sollen durch höhere Stützen ersetzt werden, die räumliche Beengung für Passanten damit der Vergangenheit angehören.
Die Caritas befragte über drei Wochen jugendliche Asylwerber und Asylberechtigte am und rund um den Bahnhof. Die Umfrage soll klären, aus welchen Gründen sich die Jugendlichen am Bahnhof aufhalten. Derzeit werden die Ergebnisse ausgewertet. In einigen Tagen soll die Studie vorliegen. In weiterer Folge könnten dann "gezielte Maßnahmen gesetzt werden", sagt Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ).

FPÖ und ÖVP fordern Alkoholverbot

"Nicht alles was missfällt, ist Thema der Kriminalität, sondern der Ordnung", so Luger weiter. Es sei verständlich, dass Bürger sich an öffentlichen Orten durch das Verhalten mancher Personengruppen gestört oder eingeschränkt fühlen.
Der Linzer ÖVP-Klubobmann Martin Hajart bezeichnet die Maßnahmen als "Tropfen auf den heißen Stein". Er fordert ein probeweises Alkoholverbot sowie eine WLAN-Beschränkung. Auch FPÖ-Vize-Bürgermeister Detlef Wimmer will "übermäßigen Alkoholkonsum am Bahnhof und am Vorplatz verbieten". Bürgermeister Luger erteilt Verboten eine Absage. Das Beispiel des Hessenparks würde zeigen, dass sich Probleme dadurch innerhalb der Stadt nur verschieben. Bahnhöfe seien schon immer Treffpunkte sozialer Randgruppen gewesen. Luger spricht sich für eine verstärkte Betreuung der Menschen vor Ort aus. Gemeinsam mit der Caritas werde nun analysiert welche Angebot für junge Asylwerber und Asylberechtigte fehlen. Auch Tagesangebote und Betreuung für Alkohol- und Drogenabhängige müssten in Zusammenanarbeit mit dem Land Oberösterreich verstärkt werden.

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