Ukraine-Krieg
Private Quartiere werden dringend gesucht
Die Wohnungsbörse der Initiative "Support Ukraine Now" vermittelt Privat-Quartiere für ukrainische Familien. Neue Quartiergeber werden dringend gesucht.
LINZ. Olga Lackner sitzt mit ihrem Laptop auf einem Biertisch im Erdgeschoß der ehemaligen Betten Reiter-Filiale beim Volksgarten. Immer wieder kommen Menschen zu ihr, Flüchtlinge aus der Ukraine, dazwischen läutet das Telefon. Ihre Aufgabe: Wohnraum vermitteln, ein "Match" suchen, wie sie der BezirksRundSchau erzählt.
Wohnungsbörse im ehemaligen Betten Reiter
Sie ist Teil der Privatinitiative "Support Ukraine Now" und hat kurzerhand eine Wohnungsbörse für Geflüchtete eingerichtet. Bei ihr melden sich private Quartiergeber und ukrainische Wohnraumsuchende. Beide Seiten werden in Excel-Tabellen eingetragen und dann zusammengebracht. "Die Leute sind mit nichts geflüchtet, wollen ein Bett, Sanitäranlagen und im Warmen zur Ruhe kommen", so Lackner.
Es "matcht" nicht immer
Rund 200 Menschen hat sie schon vermittelt. Leicht ist das nicht, denn Angebot und Nachfrage passen nicht immer zusammen. Eine Familie ohne Auto tut sich schwer mit einem Zimmer am Land. Ist jemand krank, macht die Nähe zu einem Spital Sinn. Fast alle haben Kinder, für die es passende Räume braucht. Die Angebote reichen von einem Zimmer bis zu ganzen Wohnungen, für ein Monat oder gar unbefristet. "Wir nehmen es so, wie wir es kriegen", sagt Lackner.
Von Odessa nach Wilhering
An ihrer Seite ist Katharina Balabukha als Übersetzerin. Die 41-Jährige ist mit ihrem Kind aus Odessa geflohen. Jeden Tag träumt sie von einer Rückkehr. Derzeit ist ihr Zuhause in Wilhering, wo ein älterer Mann drei Wohnungen kostenlos für Familien zur Verfügung stellt. Er spricht zwar kein Englisch und sie kein Deutsch, aber trotzdem verstehen sie sich gut. Solch private Großzügigkeit wird es noch mehr brauchen.
"Wird noch mehr benötigt"
Zwar gibt es Notschlafplätze von Land, Stadt und den Hilfsorganisationen, in Linz etwa im Volkshaus Bindermichl oder im ehemaligen Postverteilerzentrum beim Hauptbahnhof. Diese sind aber bestenfalls eine Übergangslösung. "Ich glaube, dass das noch mehr wird und wir noch einiges benötigen", sagt Lackner.
Kreuzfahrtschiffe für Flüchtlinge
Ein ungewöhnlicher Vorschlag kommt von Linz-plus-Fraktionsobmann Lorenz Potocnik. Man solle doch die vielen in Linz liegenden leeren Kreuzfahrtschiffe als Unterkünfte für Geflüchtete adaptieren.
Kontakt für Quartiergeber
Wer ein Zimmer, eine leerstehende Wohnung, ein Feriendomizil in Linz oder im Ballungsraum hat und dieses für ein paar Tage, ein paar Wochen oder mehrere Monate umsonst zur Verfügung stellen kann, soll sich an sleep@sunua.at wenden.
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