Theater Phönix
Roadmovie über einen Kriegsheimkehrer

  • Martin Brunnemann spielt den Kriegsheimkehrer Beckmann auf der Suche nach seinem Platz in der Nachkriegsgesellschaft.
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Mit "Draußen vor der Tür" von Wolfgang Borchert bringt das Theater Phönix nach mehrmaliger Corona-bedingter Verschiebung einen Klassiker der Nachkriegszeit auf die Bühne. Premiere ist am 14. Oktober.

LINZ. Seine Frau hat einen anderen, sein Kind ist tot, die Gesundheit ruiniert und er hat Hunger und friert: Gerade erst aus dreijähriger Kriegsgefangenenschaft zurückgekehrt, steht Unteroffizier Beckmann vor den Trümmern seines Lebens. Er irrt durch Hamburg, getrieben von der Frage nach Moral und Verantwortung und auf der Suche nach seinem Platz in der Nachkriegsgesellschaft. Finden wird er ihn nicht.

Klassiker der Nachkriegszeit

Mit "Draußen vor der Tür" greift das Theater Phönix einen Klassiker der Nachkriegszeit auf. Geschrieben wurde das stark autobiografisch geprägte Stück 1946 in wenigen Tagen vom nur 25-jährigen Wolfgang Borchert. Im Februar 1947 wurde der "Protestschrei gegen die zerstörerische Macht des Krieges" als Hörspiel im Radio gebracht, im November, einen Tag nach dem frühen Tod Borcherts, auch als Bühnenstück uraufgeführt.

Beckmann hat nie eine Pause

Regisseurin Caroline Ghanipour inszeniert das "Stück, das kein Theater spielen will" als Stationenreise mit einem aktiven, kämpferischen Beckmann, der versucht, mit Humor in jede Szene dieses Roadmovies zu starten. "Unser Beckmann hat nie eine Pause", sagt Ghanipour. Es gibt Zeitlupen, Clownismus und viel Musik. "Was ich auch reizvoll finde, ist die Sprache. Durch viele Wiederholungen und sehr kurze Sätze, entsteht ein ganz eigener Sprachrhytmus und eine Sprachmelodie, die eigentlich sehr heutig wirkt und zum Teil ist. Die Bilder, die Borchart entstehen lässt, sind unglaublich gewaltig, obwohl er sehr einfache Worte dafür benutzt, dadurch ist der Text jedem zugänglich", sagt die Regisseurin. Das Ensemble besteht aus Martin Brunnemann, Sven Sorring, Anna Maria Eder, David Fuchs und Nadine Breitfuß.

Eine besondere Premiere

Premiere ist am 14. Oktober, Aufführungen sind bis Mitte November geplant. Für das Theater Phönix ist es das zweite Stück nach dem Brand im Frühjahr. Die Renovierungsarbeiten haben bis August gedauert. Für das Ensemble ist es auch insofern eine besondere Premiere, da das Stück schon lange fertig geprobt war und aufgrund des Kultur-Lockdowns mehrmals verschoben werden musste. Die Auslastung ist laut Auskunft des Theaters gut, aber noch unter dem Vorkrisenniveau. "Es gehen noch nicht wieder alle Leute ins Theater", sagt Dramaturgin Sigrid Blauensteiner.

Infos und Kartenreservierung auf theater-phoenix.at

  • Martin Brunnemann spielt den Kriegsheimkehrer Beckmann auf der Suche nach seinem Platz in der Nachkriegsgesellschaft.
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  • Pressekonferenz im Theater Phönix. In der Mitte Regisseurin Caroline Ghanipour.
  • Foto: BRS/Diabl
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