Corona-Krise
Rotes Kreuz beklagt steigende Aggressivität in Impfstraßen
Angesichts der enormen Nachfrage, baut das Rote Kreuz die Impfangebote in Linz aus. Sorgen bereitet Bezirksgeschäftsleiter Paul Reinthaler die steigende Aggressivität gegenüber seinen Mitarbeitern.
LINZ. "Der Ansturm ist enorm", sagt Paul Reinthaler, Bezirksgeschäftsleiter des Roten Kreuzes in Linz, mit Blick auf die Linzer Impfstraßen. Schon vergangene Woche haben sich vor dem städtischen Impfbus lange Schlangen gebildet. Die verschärften Maßnahmen am Arbeitsplatz und die damit verbundene Notwendigkeit der häufigen Testungen zeigen offenbar Wirkung. Seit Montag gilt zudem die 2G-Regel bei Veranstaltungen ab 25 Personen, in der Gastronomie, in Fitness-Studios und bei körpernahen Dienstleistungen. Reinthaler rechnet deshalb damit, dass der Ansturm anhalten wird. Mehr als 120.000 Linzer benötigen den dritten Stich, rund 50.000 sind noch gar nicht geimpft.
Angebot wird ausgebaut
Der Anteil der Erststiche ist deutlich gestiegen, viele Menschen holen sich aber die nach sechs Monaten empfohlene dritte Impfung ab. Die Impf-Angebote werden gerade deutlich ausgebaut. "Einmal mehr ist es ein Kraftakt für die Kommunen, binnen kürzester Zeit ein entsprechendes Impfangebot für alle, die eine Covid-19-Schutzimpfung erhalten möchten, zu ermöglichen", sagt Bürgermeister Klaus Luger. Trotzdem muss man mit Wartezeiten rechnen.
Aggressionen in der Impfstraße
Sorgen macht Reinthaler die teilweise aggressive Stimmung. "Die Leute sind sehr ungehalten, wenn es zu Wartezeiten kommt", so Reinthaler. Er bittet um Verständnis. Die Kapazitäten zu erhöhen sei ein Prozess, der zwei bis drei Wochen dauert. Es müssen Arbeitskräfte angefordert und ausgebildet werden. Das geht nicht von heute auf morgen. "Die Leute sollen deshalb ihre Aggressionen runterschlucken und unsere Kollegen nicht beschimpfen", so Reinthaler.
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