Mehrere Straßen blockiert
Schon wieder Klimaproteste in Linz
Bereits den zweiten Tag in Folge blockierten Klimaktivistinnen und -aktivisten kurzzeitig den Frühverkehr mit einer Klebeaktion. Heute unterstützen auch die "Scientists for Future" die Proteste der Umweltschutzorganisation "Letzte Generation". Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) und Stadtrat Michael Raml (FPÖ) kritisieren die Aktionen scharf. Heute sei etwa die Berufsfeuerwehr Linz bei zwei Einsätzen – einer Liftöffnung und einem Gefahrenstoffaustritt – behindert worden.
LINZ. Für etwa eine halbe Stunde blockierten mehre Klimaaktivistinnen und -aktivisten nach einer ersten Auskunft der Polizei zwei stark befahrene Straßen in Linz. Es könnten jedoch noch auf weiteren Straßen zu Behinderungen gekommen sein. Wie bereits gestern mussten Autofahrerinnen und Autofahrer auf der Waldeggstraße kurzzeitig Verkehrsbehinderungen in Kauf nehmen. Auch die Wiener Straße auf Höhe des Bulgariplatzes blockierten mehrere Personen die Fahrbahn. “Gestern erst hat der Weltklimarat seinen Bericht veröffentlicht, und die Warnung könnte nicht deutlicher sein", so Webentwicklerin Jelena Saf aus Linz. Die 24-Jährige nahm bereits an mehreren Klebeaktionen teil. Erst vergangene Woche bestätigte das Landesverwaltungsgericht Linz ihre Strafen in Höhe von mehreren hundert Euro.
Forderung nach Tempo100 auf Autobahnen
Dennoch geht sich weiter auf die Straße. "Unsere Regierung baut weiter an der Autobahn in die Klimahölle, statt wenigstens die billigsten, einfachsten Schritte in eine überlebbare Zukunft zu setzen. Allein mit Tempo 100 könnten wir jedes Jahr 460.000 Tonnen CO2 einsparen", so die Aktivistin. Unterstützung bekamen die Mitglieder der "Letzten Generation" heute von den "Scientists for Future" – einem Zusammenschluss von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die ebenfalls eindringlich vor der drohenden Klimakrise warnen wollen. “Meine zwei Kinder sind 6 und 10 Jahre alt. Ich wünsche mir, dass sie auf dieser Welt noch eine Zukunft haben", sagt Lisa Aigelsperger, "in Afrika habe ich mit eigenen Augen gesehen, was die Klimakrise heute schon anrichtet." Die Ernährungswissenschaftlerin arbeitet bei Südwind OÖ und kennt die Zusammenhänge zwischen Klima und Hungerkatastrophen.
Luger will Schadenersatz von Aktivistinnen und Aktivisten
Der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) zeigt sich zu den Klebeaktionen verärgert und „Durch diese ungesetzlichen, chaotischen Blockaden verhinderte die Protestgruppe die Durchfahrt für Einsatzfahrzeuge, die in anderen Fällen lebensrettend sein kann. Wird der Verkehr derart lahmgelegt, entstehen Verzögerungen, bei denen selbst die Ausweichstrecken keine Option mehr darstellen. Das ist ein absolut verantwortungsloses und durch kein Argument rechtfertigbares Handeln. Heute wurde die Berufsfeuerwehr Linz auf ihrem Weg zu einer Liftöffnung sowie zu einem Gefahrenstoffaustritt blockiert. Luger wiederholt seine Forderung nach strengeren gesetzlichen Regelungen und der Möglichkeit, von diesen Aktivistinnen und Aktivisten Schadenersatz verlangen zu können.
Feuerwehr bei zwei Einsätzen beeinträchtigt
Kritik kommt auch vom Linzer FPÖ-Stadtrat Michael Raml: "Die täglichen Straßenblockaden sind mittlerweile aber schlicht unerträglich und tragen nichts dazu bei. Mutwillig verursachte Staus werden das Klima nicht retten." Auch er verweist auf die Gefahren, die durch die Behinderung der Einsatzkräfte entstehen können. „Da es sich bei diesen Blockaden um keine angemeldeten Demonstrationen handelt, kann die Feuerwehr nicht zeitgerecht mögliche Ausweichrouten planen. Die Verzögerungen hatten heute glücklicherweise keine Auswirkungen auf den Einsatzerfolg“, so Raml.
Laut Polizei konnte der Verkehr am Bulgariplatz um 8.02 Uhr und auf der Waldeggstraße um 8.11 Uhr wieder ungestört rollen.
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