"Zukunft Klostergarten"
Überraschender Kahlschlag im Klostergarten
Für ein Bauprojekt am Areal des ehemaligen Kapuzinerklosters wurden jetzt – entgegen der in einem kooperativen Planungsverfahren mit den Anrainern getroffenen Abmachungen – doch die Bäume des alten Klostergartens gerodet. Zudem soll genau vor der dort angesiedelten Martin Reitter Schule für hör- und sehbeeinträchtigte Kinder der Bauplatz errichtet werden. Die "Initiative Klostergarten" fürchtet dadurch - neben Lärm - auch um die Sicherheit der Kinder.
LINZ. Die Bürgerinitiative "Zukunft Klostergarten" ist entsetzt: Gestern starteten die ersten vorbereitenden Bauarbeiten am Areal des ehemaligen Kaupuzinerklosters. Der gesamte Altbaumbestand im Klostergarten ist bereits gerodet. Dort soll der Bauplatz eingerichtet werden – entgegen aller vorher getroffenen Abmachungen, so die Initiative.
Kooperatives Planungsverfahren
Bereits vor fünf Jahren gab es erste Pläne für das Gelände, auf dem sich die Michael Reitter Schule für seh- und hörbeeinträchtigte Kinder befindet. Ursprünglich sollte dort ein Hochhaus mit 40 Metern entstehen. Durch die Initiative der Schule wurde dort erstmals in Linz ein kooperatives Planungsverfahren unter Einbindung der Anwohner und der Schule durchgeführt. Wir berichteten HIER. Die Wogen schienen dadurch geglättet. Wir berichteten HIER.
Zukunft Klostergarten: "Versprechen gebrochen"
„Uns wurde im Planungsprozess versprochen, dass die Anrainer und die Initiative auch weiterhin bei allen Entscheidungen beteiligt bleiben. Akkordiert war die Baustelleneinrichtung an der Ostseite des Klosters. Der nun offenbar geplante Durchbruch der Mauer an der neuralgischen Kapuzinerstraße wird gewaltige Probleme für den Linienbusverkehr bringen und die Sicherheit unserer hör- und sehbeeinträchtigten Schüler massiv gefährden", so Erich Gusenbauer, Sprecher der Initiative "Zukunft Klostergarten" entrüstet. Als Alternativen hätte dieser laut Gusenbauer auf der anderen Straßenseite oder hinter des dort angesiedelten Kulturvereins KAPU errichtet werden können. So wäre es auch besprochen gewesen.
Jahrelange Bauarbeiten neben Schule befürchtet
Die Zufahrt zum Bauplatz soll nun durch die denkmalgeschützte Klostermauer erfolgen. Diese wird dafür teilweise abgerissen. „Schulseitige, jahrelange Bauarbeiten oder gar ein Bauplatz im Klostergarten sind mit massiven Lärmemissionen verbunden, die wir unseren hör- und sehbeeinträchtigten SchülerInnen nicht zumuten können. Deshalb haben wir eine Baustelleneinrichtung im Klostergarten immer kategorisch ausgeschlossen", so Schuldirektorin Irene Mühlbach.
Bäume sollen nachgepflanzt werden
Seitens des Projektbetreibers – der Arbor Liegenschaftsverwaltungs GmbH mit Sitz in Linz – hält man sich bezüglich der in der Vergangenheit getroffenen Aussagen zurückhaltend. Die Bäume – es handle sich hier lediglich um Obstbäume – seien vorab geprüft und von Experten als "nicht erhaltungswürdig" eingestuft worden. Man habe aber vor, dort wieder nachzupflanzen, lässt man durch die Sekretärin ausrichten. Nach den Vorbereitungsarbeiten soll dann im Frühjahr mit den Bautätigkeiten begonnen werden.
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