Traurige Gewissheit
Vermisster Bergsteiger aus Linz wurde tot gefunden
Jener 29-jährige Bergsteiger aus Linz, der seit Samstag im Almtal als vermisst galt, wurde tot geborgen. Das bestätigt zu Mittag Martin Trautwein von der Bergrettung gegenüber der BezirksRundSchau. Die Leiche des jungen Mannes wurde am Montag gegen 10.30 Uhr am Fuße einer Felswand gefunden, er dürfte aktuelle Erkenntnissen nach bereits am 14. September rund 100 Meter abgestürzt sein.
LINZ. Der 28-jährige Michael P. ist am Donnerstag, 14. September, vom Almsee aus zu einer längeren Bergtour aufgebrochen. Sein Ziel, die Almtaler Sonnenuhr. Über den Neunerkogel, Zehnerkogel, Elferkogel und Zwölferkogel sollte ihn sein Weg führen. Am Samstag wollte P. wieder zuhause sein. Nachdem seine Familie am Sonntag immer noch nichts von ihm gehört hatte, schlug sie Alarm. P.'s Auto wurde wenig später von der Polizei beim Almsee gefunden.
Dutzende Retter an Suche beteiligt
Was folgte war eine riesige Suchaktion, mehr als 70 Freiwillige der Feuerwehr, der Bergrettung aus Grünau im Almtal und Kirchdorf, sowie mehrere Suchhundestaffeln und zwei Hubschrauber machten sich in dem weitläufigen Gebiet auf die Suche nach dem vermissten Bergsteiger.
"Wir wussten zunächst gar nicht so recht, wo anfangen, der 90 Grad Suchradius betrug etwa 15 Kilometer", berichtet Martin Trautwein, Ortsstellenleiter der Bergrettung Grünau im Almtal über das enorme Ausmaß der Suche.
Bergsteiger bereits am Donnerstag abgestürzt
P. hatte, wie sich herausstellte, eine ganz andere Route als angekündigt genommen. Ein Suchteam fand im Gipfelbuch am Föhrengrabeneck einen Eintrag im Gipfelbuch. Darin stand, dass sich Michael P. auf den Weg zum "Fäustling" machen wolle.
Dazu hätten laut Trautwein auch entsprechende Handydaten vom Donnerstag, gepasst. Um 17.39 war P.'s Handy ein letztes Mal eingeloggt. Nach einer erfolglosen Suche am Sonntag bis spät in die Nacht hinein, wurde diese ab den frühen Morgenstunden am Montag wieder aufgenommen.
Gegen 10.30 dann die traurige Gewissheit. Vom Hubschrauber aus entdeckten die Einsatzkräfte den Leichnam von P. am Fuße einer Felswand, auch die Suchhunde hatten in diese Richtung hingearbeitet. "Er dürfte dort bereits vor mehreren Tagen etwa 100 Meter abgestürzt sein", so Trautwein.
Schwierige Gegend
Die Gegend sei kein ausgeschildertes Wandergebiet und die Strecke vom Föhrengrabeneck zum Fäustling im Internet unterschiedlich beschrieben. "Es gibt dort keinen Wanderweg, in diversen Online-Portalen gibt es widersprüchliche Angaben zur Route. Womöglich hat er den Weg nicht gefunden und ist dann abgestürzt", so Bergretter Trautwein.
Die Angehörigen wurden am Montag vor Ort vom Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes betreut.
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