Story der Woche
Warum niemand Angst vor dem Defibrillator haben muss

Im Notfall den Sprachanweisungen des Defibrillator folgen. Den Umgang mit dem Gerät und die richtige Herzdruckmassage lernt man im Erste-Hilfe-Kurs.
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  • Im Notfall den Sprachanweisungen des Defibrillator folgen. Den Umgang mit dem Gerät und die richtige Herzdruckmassage lernt man im Erste-Hilfe-Kurs.
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Mehr als 250 Defibrillatoren im Stadtgebiet können im Ernstfall Leben retten. Falsch machen können Ersthelfer kaum etwas, erklärt Jakob Fischer, Defi-Verantwortlicher beim Roten Kreuz in Linz.

LINZ. „Ein Defibrillator ist super einfach zu handhaben. Man kann mit dem Gerät eigentlich nichts schlimmer machen“, sagt Jakob Fischer, Defi-Verantwortlicher beim Roten Kreuz in Linz. Erste Bekanntschaft mit dem lebensrettenden Gerät machen viele bereits im Erste-Hilfe-Kurs. Dort wird ein Großteil der Zeit zum Üben genutzt. – von der allseits bekannten stabilen Seitenlage über die Herzdruckmassage bis hin zur Verwendung des lebensrettenden Schockgebers. Dennoch müssen im Ernstfall auch Neulinge keine Angst vor dem "Defi" haben. Das Gerät leitet Ersthelfer stets per Sprachanweisungen an. Zu Beginn geht es darum, die Elektroden auf den Brustkorb aufzukleben. Werden die Elektroden falsch aufgeklebt, weist das Gerät automatisch darauf hin.

"Nur nichts tun wäre falsch"

„Sobald die Elektroden richtig kleben, analysiert der "Defi" den Herz-Rhythmus Einen Elektroschock gibt er nur ab, wenn das notwendig ist“, weist Fischer darauf hin, dass man auch hier nichts falsch machen könne. „Das Einzige, was Menschen im Notfall falsch machen können, ist nichts zu tun“, so Rotkreuz-Präsident Walter Aichinger. Zumindest 250 der kleinen Lebensretter gibt es im Linzer Stadtgebiet (siehe Kasten nebenan). Darauf verlassen, dass in allen öffentlichen Gebäuden oder etwa in Einkaufszentren ein Defi sofort griffbereit ist, sollte man sich jedoch nicht. So sind etwa im neuen Innenstadt-Shopping Center „Linzerie“ derzeit noch keine Defis zu finden.

Im eigenen Umfeld umsehen

Gebäude-Eigentümerin Sparkasse Oberösterreich „hat aktuell einen öffentlich zugänglichen Defibrillator in der Filiale Promenade angebracht“, so Linzerie-Centermanagerin Cora Auzinger. „In der neuen Linzerie haben wir dies jedenfalls vorgesehen, befinden uns aber aktuell noch in der Umsetzungsphase." In der Linzer Passage ist der "Defi" beim Infocenter im ersten Obergeschoß zu finden. Rotes Kreuz-Mitarbeiter Fischer rät dazu, sich in der eigenen Wohnumgebung oder im Arbeitsumfeld schlau zu machen, wo der nächste Defibrillator zu finden ist. So könne bei Notfällen rasch reagiert werden. Auch bei der Rotkreuz-Leitstelle sind die Mitarbeiter darauf geschult, bei Bedarf auf die nächste "Defi"-Station hinzuweisen. Nicht immer sei es allerdings sinnvoll zum nächsten Schockgeber zu eilen – etwa dann, wenn Ersthelfer ansonsten den Patienten minutenlang alleine lassen müssten. Hier gehe ansonsten – etwa bei einem Unfall – wertvolle Zeit verloren, die für Erste-Hilfe-Maßnahmen aufgewendet werden könne. Ob in einem öffentlichen Gebäude ein Defibrillator zu finden ist, erkennt man am Defi-Rettungszeichen – ein grünes Hinweisschild mit Herz-Symbol.

Zur Sache

  • Alle 45 Minuten erleidet in Österreich ein Mensch einen plötzlichen Kreislaufstillstand durch Herzversagen. Im Notfall ist es gut zu wissen, wo sich der nächste Defibrillator am Arbeitsplatz oder in Wohnnähe befindet.
  • In Linz weist eine Online-Liste den Weg zu den rund 250 "Defis" in der Stadt, die das Rote Kreuz ausgegeben hat – zu finden auf linz.at/serviceguide/viewchapter.php?chapter_id=123230
  • Meist finden man die kleinen Lebensretter im Eingangsbereich öffentlicher Gebäude. Auch in vielen Unternehmen gehören Defis mittlerweile zum Inventar.
  • Erhältlich sind die Schockgeber etwa beim Roten Kreuz. Die Rettungsorganisation bietet bei einem Erwerb auch Schulungen mit an. Im Rahmen eines Erste-Hilfe-Kurses dürfen die Teilnehmenden selbst an einer Puppe ausprobieren, wie so ein Defibrillator funktioniert.
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