Zweite Tat in vier Tagen
Zwei 13-Jährige raubten erneut Taxi und schlugen Fahrer zusammen
Zum zweiten Mal innerhalb von wenigen Tagen entwendeten drei Jugendliche ein Taxi und begingen auf ihrer Spritztour weitere Delikte. Zwei der drei Beschuldigten – ein 13-jähriger Bursche und seine gleichaltrige Freundin – waren auch in den Taxi-Diebstahl vor wenigen Tagen involviert. Da die beiden nicht strafmündig sind, seien der Exekutive laut Landespolizeidirektor Andreas Pilsl "die Hände gebunden". In einer Fallkonferenz beraten sich heute die beteiligten Behörden sowie die Kinder und Jugendhilfe über Möglichkeiten, mit schweren Fällen wie diesem umzugehen.
LINZ. Wie schon in der Nacht auf Sonntag (wie berichtet) bestellten drei Jugendliche in Linz ein Taxi und wollten sich nach Kronstorf chauffieren lassen. Dort angekommen bedrohten sie den Taxilenker mit dem Umbringen, schlugen mit Fäusten und Füßen auf das Opfer ein, raubten das Handy und entwendeten das Fahrzeug. Damit fuhren sie im Anschluss ziellos in der Gegend rund um Steyer umher. Unterwegs brachen sie noch in eine Bistro-Box in Enns und eine Tankstelle nahe Linz ein.
Polizei sind "Hände gebunden"
Der 13-jährige rumänische Staatsangehörige und seine gleichaltrige Freundin waren erst wenige Tage zuvor von der Polizei für eine Tat nach gleichem Muster einvernommen worden. Ihr junges Alter schützt die beiden derzeit noch vor Konsequenzen. Der Polizei seien laut Landespolizeidirektor Andreas Pilsl in solchen Fällen "die Hände gebunden." Beide sind in einer Sozialeinrichtung in Linz untergebracht und wurden auch wieder dorthin zurückgebracht. "Den beiden Tätern ist es egal. Sie wissen, es passiert nichts", so die Polizei.
Mittäter Teil der "Ebelsberger Jugendbande"
Anders sieht es beim dritten Beteiligten aus: Der 17-Jährige aus Linz ist ebenfalls amtsbekannt und zündete vergangenes Jahr als Teil einer Jugendgruppe ein Polizeiauto in Ebelsberg an. Wir berichteten. Damals fasste er eine Haftstrafe von sieben Monaten aus, eines davon unbedingt. Mindestens den Rest der Strafe muss er nun verbüßen. Pilsl betonte während einer Pressekonferenz gestern, wie erschüttert die Polizei vom "hohen kriminellen Potenzial" sei.
Senkung der Strafmündigkeit Thema in Fallkonferenz
In einer Fallkonferenz heute treffen sich die beteiligten Behörden sowie Expertinnen und Experten, um über Möglichkeiten in solchen Fällen zu beraten. Im Raum steht eine Senkung der Strafmündigkeit. Dazu meint der Landespolizeidirektor: "Wir können nur sagen, dass wir gesetzlich Veränderungen brauchen. Die Kinder sind heute möglicherweise schon etwas früher reif."
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