Kriminelle Jugendbanden
Zusammenhang zwischen Taxiraub und Brandanschlag auf Polizeiauto

Landespolizeidirektor Andreas Pilsl (Mitte) gab heute im Rahmen einer Pressekonferenz einen ersten Ermittlungserfolg in Bezug auf kriminelle Jugendbanden in Linz bekannt.  | Foto: BRS/Gschwandtner
  • Landespolizeidirektor Andreas Pilsl (Mitte) gab heute im Rahmen einer Pressekonferenz einen ersten Ermittlungserfolg in Bezug auf kriminelle Jugendbanden in Linz bekannt.
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In einem kurzfristig einberufenen Pressetermin teilte das Landespolizeikommando Oberösterreich (LPD OÖ) gemeinsam mit dem Stadtpolizeikommando Linz und dem Landeskriminalamt (LKA) einen ersten Ermittlungserfolg in Bezug auf die gehäuften, teils brutalen, Straftaten von Minderjährigen in den vergangenen Tagen hin. Konkret konnte eine Verbindung und teilweise Überschneidung der Täter im Fall von zwei geraubten Taxis sowie ein Zusammenhang zu zwei brutalen Raubüberfällen und dem Brandanschlag auf ein Polizeiauto in Ebelsberg vergangenes Jahr nachgewiesen werden. Ein Täter befindet sich in Haft. Der 17-Jährige steckte vergangenen November in Ebelsberg ein Polizeiauto in Brand. Bei den weiteren Beteiligten hat die Polizei aufgrund ihres Alters aktuell keine Handhabe. Für morgen ist dazu auch eine Fallkonferenz mit allen beteiligten Behörden sowie der Kinder und Jugendhilfe vorgesehen. Dort sollen weitere Möglichkeiten für die Exekutive diskutiert werden.

LINZ. In den vergangenen Tagen machte ein Fall von Jugendkriminalität in Oberösterreich Schlagzeilen: Drei 13-Jährige bestellten von Linz aus ein Taxi mit Ziel in Pettenbach (Bezirk Kirchdorf). Der Fahrer wurde beraubt und verletzt, das Taxi für eine Spritztour quer durch Oberösterreich entwendet. Wir berichteten HIER. Nur zwei Tage später ereignete sich ein sehr ähnlicher Vorfall. Erneut bestellten drei Jugendliche ein Taxi vom Linzer HauptpIatz und entwendeten das Fahrzeug während der Fahrt. Auch hier wurde der Fahrer beraubt und verletzt, teilte Landespolizeikommandant Andreas Pilsl in der heutigen Pressekonferenz mit.

13-jähriges Pärchen in beide Taten involviert

In beiden Fällen konnte die Täter von der Polizei bereits ausgeforscht und befragt werden. Dabei stellte sich heraus, dass zwei der minderjährigen Täter – ein 13-jähriger Bursche und ein 13-jähriges Mädchen – bei beiden Taten involviert waren. Beim ebenfalls 13-jährigen Komplizen der ersten Tat handelte es sich um einen bereits durch brutale Gewalttaten amtsbekannten Jugendlichen. Wir berichteten HIER. Aufgrund des Alters habe die Polizei laut Pilsl hier keine rechtlichen Möglichkeiten. (Anm.: Strafmündigkeit besteht in Österreich erst ab dem 14. Lebensjahr). Die beiden Minderjährigen leben beide in einer betreuten Wohngruppe für krisenbehaftete Jugendliche.

Ein Beschuldigter Mitglied in "Ebelsberger Jugendbande"

Beim dritten Beteiligten im zweiten Taxiraub sieht der Fall jedoch anders aus: Der 17-jährige aus Linz befindet sich mittlerweile in Haft. Beim ebenfalls amtsbekannten Täter handelt es sich laut Polizei um ein Mitglied der "Ebelsberger Jugendbande", die im vergangenen November ein Polizeiauto anzündete und die Beamten in einen Hinterhalt locken wollte. Wir berichteten HIER. Er steckte damals das Polizeiauto in Brand und wurde dafür zu sieben Monaten Haft, zwei davon unbedingt verurteilt. Aufgrund seiner erneuten Straffälligkeit werden die restlichen fünf Monate jetzt schlagend.

Zusammenhänge zwischen Jugendgruppen festgestellt

"Wir haben hier also Zusammenhänge zwischen verschiedenen Jugendgruppen", resümiert Pilsl. Wie genau diese aussehen, sei aber "sehr schwer festzustellen". Zu eventuellen Zusammenhängen mit den Vorfällen an Halloween in Linz werden gerade ermittelt. Ein zehnköpfiges Team soll hier die Hintergründe aufklären. "Die Einvernahmen laufen auf Hochtouren", so Pilsl. Im Fall der drei 13-jährigen Beschuldigten sind der Polizei laut Pilsl derzeit jedoch "die Hände gebunden".

Fallkonferenz geplant

Angesichts der Schwere der Taten wurde für morgen eine Fallkonferenz angesetzt. Dort kommen alle maßgeblich beteiligten Behörden sowie Vertreterinnen und Vertreter der Kinder und Jugendhilfe zusammen, um über weitere Möglichkeiten zu diskutieren. "Es stellt sich die Frage, was hier noch getan werden kann", so Pilsl. Die Vorfälle der letzten Zeit würden zeigen, dass sich die Umstände geändert haben und die Exekutive möglicherweise mehr Möglichkeiten benötigen würde.

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