Ausschreitungen
Polizei-Großeinsatz in Halloween-Nacht in Linz

Kurz nach 21 Uhr zog eine Gruppe von rund 200 Männern und Jugendlichen durch die Landstraße, zündete Böller und warf pyrotechnische Gegenstände. Die Polizei räumte schließlich die Einkaufsstraße. 

LINZ. Wie orf.at berichtet, gingen die ersten Notrufe gegen 21 Uhr bei der Polizei ein: Anrufer berichteten von einer Gruppe vermummter Männer und Jugendlicher, Explosionen durch gezündete Böller und schreienden, flüchtenden Menschen. Die Polizei zog daraufhin alle verfügbaren Kräfte aus dem Großraum Linz im Bereich der Landstraße zusammen. Die Situation vor Ort war angespannt, teils aggressiv gegenüber den Polizeikräften. Ungeachtet der anwesenden Polizeikräfte wurden weiterhin Böller in die Menschenmengen geworfen.

Polizei-Einsatzleiter Michael Hubmann sagt: „Es war so, dass die Situation im Erstansatz von uns beruhigt werden konnte. Im Laufe des Abends ist es aber dann so gewesen, dass es sich immer mehr aufgeschaukelt hat, sodass wir letztendlich gezwungen waren, den Bereich zwischen Taubenmarkt und Mozartkreuzung zu räumen. Und dabei war es so, dass die pyrotechnischen Gegenstände auch gegen die Oberleitung geworfen wurden. Und das hat letztlich dazu geführt, dass der Strom in den Oberleitungen abgeschaltet werden musste, weil es einfach aufgrund der Spannung in den Oberleitungen viel zu gefährlich gewesen wäre für Personen auf der Landstraße.“

Die Landstraße wurde schließlich zwischen Mozartkreuzung und Taubenmarkt von den rund 170 im Einsatz stehenden Polizisten abgeriegelt, Passanten wurde der Zutritt verboten. Auch die Filiale eines Fast-Food-Restaurants auf dem Taubenmarkt musste geräumt werden. Kurz nach 23 Uhr wurden die Oberleitungen der Straßenbahn im Bereich der Landstraße durch die Linz Linien abgeschaltet, da diese von den eingesetzten Böllern derart beschädigt werden könnten, dass sie zu Boden fallen hätten können, was eine unmittelbare Lebensgefahr bedeutet hätte.

Polizisten wurden verletzt

Gegenüber Beamten wurden die jungen Männer immer aggressiver. Es kam zu Handgreiflichkeiten. Die Polizei setzte schließlich auch Diensthunde und eine Drohne ein und nahm insgesamt 116 Personen fest. Auf Videoaufnahmen ist zu sehen, wie sie im Bereich der Ursulinenkirche in einer langen Reihe auf dem Boden sitzen.

Bei den Identitätsfeststellungen wurden ua. große Mengen an Pyrotechnik sichergestellt. Kurz nach 3 Uhr wurde der Einsatz vor Ort beendet. Zwei der etwa 170 eingesetzten Beamten wurden leicht verletzt. Alle 130 Personen – darunter 9 Festgenommene – werden wegen des Verdachts der schweren gemeinschaftlichen Gewalt und wegen Ordnungsstörung angezeigt.

Null-Toleranz-Politik gegenüber Krawallszene

Die gestrigen Exzesse, verursacht durch vermummte Chaoten, lassen den Linzer Bürgermeister Klaus Luger klar Position beziehen: „Linz ist eine sichere Stadt, in der Gewaltbereitschaft und Ausschreitungen keinen Platz haben. Die Polizei wird ihr Bestes geben, um die Täter ausfindig zu machen. Für mich gilt, dass solche Entwicklungen von Anfang an mit allen polizeilichen und rechtlichen Mitteln eingedämmt gehören. In Linz gibt es Null-Toleranz gegenüber Gewalttätigen, egal welche Motive diese haben!“
Zudem bedankte sich Luger bei der Polizei, die rasch, zuerst deeskalierend und zuletzt konsequent reagierte. 

Danke an Polizisten

Nach den nächtlichen Krawallen in der vergangenen Halloween-Nacht in der Linzer Innenstadt dankt Landeshauptmann Thomas Stelzer den Polizisten. „Das bereits vorliegende Bildmaterial zeigt eine sehr brisante und gefährliche Szenerie in der Linzer Innenstadt – laut Ermittlern ausgelöst von gewaltbereiten Randalierern. Ein Danke den Sicherheitskräften für ihren beherzten Einsatz. So konnten die Randalierer in die Schranken gewiesen werden und der Bevölkerung Schutz gegeben werden“, so Stelzer. Oberösterreich werde weiterhin entschlossen auf der Seite von Recht und Ordnung und damit auf der Seite der Polizei stehen, unterstreicht der Landeshauptmann. 

Kein Platz für Aggressionen

„In Linz ist kein Platz für solche Aggressionen“, verurteilt Vizebürgermeister Martin Hajart (ÖVP) die Ausschreitungen zu Halloween in der Linzer Innenstadt. Aufgrund der Böllerwürfe mussten die Linz Linien sogar den Strom in den Oberleitungen abschalten: „Das war eine Sicherheitsmaßnahme, um die Menschen zu schützen“, sagt Hajart, der auch Aufsichtsratsvorsitzender der Linz AG ist, und ergänzt: „Die Exekutive muss mit voller Härte gegen solche Unruhestifter vorgehen, die es offensichtlich nur auf Krawall abgesehen hatten.“

Verschlafene Migrationspolitik

Der Landesparteisekretär und Sicherheitssprecher der FPÖ Oberösterreich, Landtagsabgeordneter Michael Gruber stellte angesichts der nächtlichen Randalen in Linz unmissverständlich fest: „Das ist die sichtbare Rechnung für die verfehlte und verschlafene Migrationspolitik von Bundeskanzler Nehammer und Innenminister Karner. Dank des Einsatzes der Polizei – auch unterstützend aus dem Linzer Umland – konnte die Exekutive die Situation in den Griff bekommen. Den verletzten Beamten wünsche ich Namens der FPÖ Oberösterreich rasche Genesung.“

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