Radverkehr Linz
Autofreie Nibelungenbrücke für Hajart "keine Lösung"

Ab Herbst 2024 soll es auf der Nibelungenbrücke deutliche Verbesserungen für Radfahrerinnen und Radfahrer geben. Wie weit diese gehen sollen, darüber sind sich Grünen-Stadträtin Eva Schobesberger und Verkehrsstadtrat Martin Hajart (ÖVP) noch nicht ganz einig. | Foto: BRS/Gschwandtner
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Am Rande einer Pressekonferenz ließ Grünen-Stadträtin Eva Schobesberger gestern mit einer mutigen Idee aufhorchen. Geht es nach ihr, soll die Nibelungenbrücke mit der Fertigstellung der Westringbrücke Ende 2024 komplett autofrei werden. Verkehrsstadtrat Martin Hajart (ÖVP) kann dieser Idee auf Nachfrage nicht viel abgewinnen.

Soll die Nibelungenbrücke ab 2024 autofrei werden?

LINZ. "Mir geht es in erster Linie um einen offenen Diskussionsprozess", so Stadrätin Eva Schobesberger (Grüne), angesprochen auf ihren Vorschlag, die Nibelungenbrücke ab Herbst 2024 komplett für den Autoverkehr zu sperren. Im Gespräch mit der BezirksRundSchau betonte die Grünen-Stadträtin auch, dass es sich dabei um keine neue – sondern eine langjährige Forderung ihrerseits handle. "Man muss mutige Verkehrslösungen denken, und zwar jetzt", so Schobesberger. 

Vorschlag würde "neue Probleme schaffen und keine lösen"

Verkehrsstadtrat Martin Hajart (ÖVP) sieht den Vorstoß erwartungsgemäß kritisch: "Ich bin der Meinung, dass man mit undurchdachten Vorschlägen und Ideen im Verkehrsbereich keine Probleme löst." Für die Bewohnerinnen und Bewohner am Pöstlingberg und Auberg wäre das laut Hajart "eine Katastrophe". Sie müssten große Umwege über die Westringbrücke oder durch die Hauptstraße und Reindlstraße in Kauf nehmen und dort verstärkt Verkehr erzeugen. "Das würde keine Probleme lösen, sondern neue schaffen", ist Hajart überzeugt.

Verkehrsstadtrat Martin Hajart (ÖVP) möchte zwei Spuren auf der Nibelungenbrücke für den Radverkehr freigeben. Von einer ganz autofreien Brücke ist er nicht überzeugt. | Foto: Linzer Volkspartei
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Zwei Fahrradspuren mit Brückeneröffnung fix

Er hält an der Idee fest, mit Fertigstellungsterm der Westringbrücke zwei Fahrspuren auf der Nibelungenbrücke für Radfahrer freizugeben – und zwar "jeweils in beide Richtungen". Das sei ein "Meilenstein" in Richtung sanfte Mobilität. Diese sollen auch sofort mit dem Eröffnungstermin der neuen Westringbrücke befahrbar werden – im Notfall "auch als Provisorium". Grundsätzlich sollen die Radfahrstreifen baulich von den Autofahrspuren getrennt werden, um die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten. Wie genau diese Lösung aussieht, daran arbeite gerade ein Team von Expertinnen und Experten. Diese beschäftigen sich gerade auch mit geeigneten Möglichkeiten der Anknüpfung an den Donauradweg auf beiden Seiten.

Auch Hauptstraße und Hauptplatz soll autofrei werden

Auf die Situation in der Hauptraße angesprochen, hält Hajart sich noch bedeckt: „Dafür braucht es eine Vision - Hinsenkampplatz inklusive.“ Auch hier soll ein Expertenteam Lösungen erarbeiten. Auf jeden Fall will Hajart bei diesem Thema "in Etappen vorgehen". Schobesberger tritt auch hier für eine mutige Lösung ein. "Seit langem ist die Rede von einer Fußgängerzone in der Hauptstraße und einem autofreien Hauptplatz. Das sollte alles mit der Eröffnung der Westringbrücke umgesetzt werden. Sonst haben wir gleich viel Verkehr, wie jetzt auch." Von Hajart wünscht sie sich deshalb ein "deutliches Signal Richtung sanfte Mobilität". Mit zwei Radspuren sei das laut Schobesberger nicht erfüllt.

OÖ Wirtschaftsbund: Autofreie Nibelungenbrücke "No-Go"

Erwartungsgemäß reagierte auch der OÖ Wirtschaftsbund kritisch auf eine autofreie Nibelungenbrücke: „Eine autofreie Nibelungenbrücke ist für unsere Wirtschaft ein No-Go. Die Existenzen der Linzer Betriebe wären massiv bedroht. Vor allem die Unternehmerinnen und Unternehmer in der Hauptstraße in Urfahr würden bei ständigem Stau durch einen Wegfall der wichtigen Verkehrsader viele Kunden und somit ihre Aufträge und Umsätze verlieren“, so Wirtschaftbund OÖ-Obmann Markus Raml.

Ab Herbst 2024 soll es auf der Nibelungenbrücke deutliche Verbesserungen für Radfahrerinnen und Radfahrer geben. Wie weit diese gehen sollen, darüber sind sich Grünen-Stadträtin Eva Schobesberger und Verkehrsstadtrat Martin Hajart (ÖVP) noch nicht ganz einig. | Foto: BRS/Gschwandtner
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