Grüngürtel
"Nicht verstanden worum es geht" – scharfe Kritik an Bürgermeister Luger
Vizebürgermeister Hein widerspricht Bürgermeister Luger und erteilt Umwidmungen im Urfahraner Grüngürtel eine deutliche Absage. Kritik kommt auch von den Grünen.
LINZ. "Wir werden uns nicht davor drücken können, Grünland umzuwidmen", wird Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) in den Oberösterreichischen Nachrichten zitiert. Gemeint ist das Areal rund um die Johannes Kepler Universität (JKU), das ohne Umwidmungen nicht weiterentwickelt werden könne. Luger spricht sich für einen Gesamtplan für den Stadtteil aus, um Einzeldiskussionen wie um den geplanten Firmencampus des Linzer IT-Unternehmens Fabasoft zu vermeiden.
Klares Nein von Hein
Von Vizebürgermeister Markus Hein (FPÖ) bekommt Luger dafür eine klare Absage. "Der Grüngürtel ist für die Stadt lebensnotwendig. Jede Verringerung führt unweigerlich zur weiteren Erwärmung in der Stadt", so Hein. Es gebe genügend alternative Flächen, die verkehrstechnisch auch wesentlich besser erschlossen und somit attraktiver seien. Außerdem brauche es gerade in der IT-Branche keine unmittelbare räumliche Nähe. Hein erinnert daran, bereits zwei "Angriffe" auf den Urfahraner Grüngürtel abgewehrt zu haben und meint damit ein eigenes Projekt der JKU und eben die Fabasoft-Pläne. "Mit mir wird es keine Umwidmung des Grüngürtels geben! Das verspreche ich den Linzerinnen und Linzern", so Hein.
Grünes Kopfschütteln über Luger
Mit "Kopfschütteln" reagieren die Linzer Grünen auf die Aussagen Lugers. "Wer in Zeiten der Klimakrise immer noch behauptet, es dürfe keine Tabus geben, wenn neue Bodenversiegelung und Flächenfraß im Raum stehen, hat nicht verstanden worum es geht", sagt Umweltstadträtin Eva Schobesberger. In der Klimakrise sei der Grüngürtel der wertvollste Schatz und müsse geschützt weden. "Wenn der Bürgermeister am Freitag noch stolz darauf ist, dass er das Klimavolksbegehren unterschrieben hat und am Montag die weitere Zerstörung des Grüngürtels durch neue Bodenversiegelungen ankündigt, ist das zynisch", so Schobesberger.
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