Citybikes
Kritik an Preisgestaltung der neuen Leihräder
Überwiegend positive Reaktionen gibt es auf das neue Radverleihsystem in Linz. Doch vor allem die Tarifgestaltung wird als zu teuer kritisiert.
LINZ. Seit heute hat Linz ein eigenes Radverleihsystem. Insgesamt stehen 20 Stationen zu je zehn Rädern in der Innenstadt zur Verfügung. 20 weitere sollen bald folgen. Die Reaktionen auf die City Bikes sind überwiegend positiv. Sowohl Radlobby als auch ÖVP und Grüne begrüßen die Leihräder als Fortschritt. "Wir warten schon lange darauf und finden das super", sagt Paul Weber, Sprecher der Radlobby Linz.
Kritik an zu hohen Tarifen
Doch es gibt auch Kritik, vor allem, was die Preisgestaltung betrifft. Die erste halbe Stunde eines Tages ist kostenlos, ab dann zahlt man für jede weitere Viertelstunde einen Euro. 90 Minuten Rad fahren kommen demnach auf vier Euro, ein oberirdischer Parkplatz hingegen nur drei Euro, rechnet die Volkspartei vor. "Bei solchen Tarifen werden sich nur wenige Linzer in die Sättel der vorerst 200 Leihräder schwingen", sagt Klubobfrau Elisabeth Manhal. Auch für die Grünen sind die Tarife zu hoch. "Es wäre schade, wenn so manche Interessenten in Linz durch die Tarife abgeschreckt würden", sagt Klubobmann Helge Langer.
Kein Wiener Modell
Genau das fürchtet auch die Radlobby, die ursprünglich von einer Preisgestaltung nach dem Wiener Modell ausgegangen ist. Das sei deshalb so reizvoll, weil man nicht nur die volle erste Stunde gratis fährt, sondern das bei einem späteren Ausborgen am selben Tag erneut gilt. So kann man seine Stadtwege in der Regel erledigen, ohne überhaupt etwas zu zahlen. "Der Gedanke ist, dass man das Rad früh abgibt und es wieder anderen zur Verfügung steht", sagt Weber. Im Unterschied zu Linz muss die Stadt Wien die Räder allerdings auch kräftig subventionieren.
Radständer werden ersetzt
Ebenfalls für Unmut sorgt, dass für manche der neuen Verleihstationen bestehende Radabstellanlagen aufgelöst wurden, wie zum Beispiel vor dem Musiktheater. Laut Vizebürgermeister Markus Hein (FPÖ) hat dies technische Gründe, etwa wegen der Stromversorgung für die Werbetafeln, die ein weiterer Grund dafür sind, dass die Stadt nichts zuschießen muss. Wie Hein gegenüber der StadtRundschau jedoch versichert, werden Ersatzstandorte dafür geschaffen.
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