Femizide in Österreich
Solidarischer Protest gegen Frauenmorde

Anlässlich des neunten Frauenmordes in Österreich in diesem Jahr veranstaltete das "Bündnis 8. März OÖ" eine Schweigekundgebung am Martin-Luther-Platz. | Foto: Violette Wakolbinger
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  • Anlässlich des neunten Frauenmordes in Österreich in diesem Jahr veranstaltete das "Bündnis 8. März OÖ" eine Schweigekundgebung am Martin-Luther-Platz.
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Vertreterinnen zahlreicher oberösterreichische Frauenvereine und -organisationen gedachten gemeinsam am 4. Mai den Frauen, die in diesem Jahr in Österreich von ihrem Partner oder Ex-Partner ermordet wurden. Die einstündige Schweigekundgebung fand am Martin-Luther-Platz statt. Anlass dazu gab der neunte Frauenmord (Femizid) in Österreich Ende April. 

LINZ. Als das "Bündnis 8. März– Oberösterreichs Frauen* verbünden sich" (Bündnis 8. März OÖ), veranstalteten Vertreterinnen zahlreicher oberösterreichischer Frauenvereine und -organisationen am 4. Mai eine Schweigekundgebung am Martin-Luther-Platz in Linz. Auch zwei Polizeibeamte nahmen sponatan in den letzten 15 Minuten der Veranstaltung teil. Alleine in diesem Jahr wurden bereits neun Frauen in Österreich von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet. „Das ist erschütternd und das können wir nicht hinnehmen“, so SPÖ-Landesfrauenvorsitzende Renate Heitz.

„Wir leben in einer Gesellschaft die geprägt ist von einer massiven Schieflage zwischen den Geschlechtern. Eine Ausprägung ist Männergewalt, genährt von männlichem Besitz- und Anspruchsdenken gegenüber Frauen. Das können wir als Gesellschaft nicht hinnehmen! Neben einer engagierten Frauenpolitik bedarf es mehr denn je einer opferschutzorientierten Täterarbeit und Gewaltprävention von Anfang an“, sagt Frauenstadträtin Eva Schobesberger. | Foto: Grüne Linz
  • „Wir leben in einer Gesellschaft die geprägt ist von einer massiven Schieflage zwischen den Geschlechtern. Eine Ausprägung ist Männergewalt, genährt von männlichem Besitz- und Anspruchsdenken gegenüber Frauen. Das können wir als Gesellschaft nicht hinnehmen! Neben einer engagierten Frauenpolitik bedarf es mehr denn je einer opferschutzorientierten Täterarbeit und Gewaltprävention von Anfang an“, sagt Frauenstadträtin Eva Schobesberger.
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Kritik an Gewaltschutzgipfel ohne Expert*innen

Vergangenen Montag fand deshalb ein Gewaltschutzgipfel im Innenministerium statt. Expert*innen aus den Gewaltschutzorganisationen waren dazu nicht eingeladen, kritisiert das Bündnis 8. März OÖ. "Frauenmorde sind ein gesamtgesellschaftliches Problem und kommen nicht - wie von einigen Gruppierungen immer wieder behauptet - hauptsächlich im migrantischen Umfeld vor", heißt es dazu in einer Aussendung des Gewaltschutzzentrums OÖ. 

Vertreterinnen zahlreicher Frauenorganisationen und -vereine haben sich dazu zusammengeschlossen und fordern die Regierung zum Handeln auf. | Foto: Violette Wakolbinger
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Einbeziehung der Opferschutzeinrichtungen gefordert

"Morde sowie Mordversuche müssen laufend und unter Einbeziehung der Opferschutzeinrichtungen und allen anderen befassten Einrichtungen evaluiert werden", empfiehlt das Gewaltschutzzentrum OÖ daher. Um eine bessere Sensibilisierung zu erreichen, brauche es mehr Stunden bei der Ausbildung der Exekutivbeamten und weiterführende Schulungen. Das "Bündnis 8. März" fordert weiters mehr Mittel für Beratungsstellen und Frauenhäuser, Präventionsprogramme und Antigewalttrainigs für Gefährdete sowie die Wiedereinführung von regelmäßigen Hochrisikofallkonferenzen.

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