Öffentlicher Verkehr in Linz
Kein Auto? Pech gehabt! Schau selber, wie du heimkommst!

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Der öffentliche Verkehr in Linz ist eine Blamage für die drittgrößte Stadt Österreichs. Das musste ich wieder am 24.12. feststellen.

Vorneweg möchte ich mich aber bei all jenen bedanken, die am 24.12. Dienst gemacht haben: Vielen Dank dafür. Mein Unmut gilt nicht ihnen, sondern jenen, die am 24.12. nicht gearbeitet haben: Der Linzer Politik.

Um Weihnachten nicht gänzlich allein zu verbringen, habe ich beschlossen, Verwandte in Salzburg zu besuchen. Dank Klimaticket bekanntlich ja kein Problem. Die ÖBB haben sogar zusätzliche Züge eingesetzt und alles verlief reibungslos.

Zumindest bis zu dem Zeitpunkt, als ich wieder in Linz angekommen war. Dass ich länger warten werden müsste, war mir klar, aber da ich ohnehin direkt neben einer Straßenbahnhaltestelle wohne, hatte ich mir keine Gedanken gemacht, wie ich wieder nach Hause komme, denn "irgendwas wird scho fahren". Nicht so aber in Linz. Denn in der drittgrößten Stadt Österreichs hatte man beschlossen, dass an Heiligabend ab 20 Uhr niemand mehr öffentliche Verkehrsmittel braucht. Der letzte Railjet aus Salzburg kommt um 23:30 an. Wie die Leute vom Hauptbahnhof dann nach Hause kommen, ist ihr Problem.

Es fährt zwar das AST, aber das dieses existiert, muss man erst einmal wissen. Wer nun, so wie ich, nicht im vorhinein über die Fahrplanänderungen Bescheid weiß, der steht am Hauptbahnhof und muss sich erst einmal über das AST informieren, im Callcenter anrufen und dann nochmal entsprechend lange warten. Ob Kinderwagen und Rollstühle im AST überhaupt befördert werden können, konnte ich übrigens nicht herausfinden. Der Hauptkritikpunkt ist, dass man als gewöhnlicher Reisender eigentlich nicht damit rechnet, zu einer doch recht frühen Stunde, plötzlich ohne jegliche öffentlichen Verkehrsmittel dazustehen.

Mobilitätswende bedeutet nicht, dass alle gezwungen werden, vom Auto auf die Bahn umzusteigen, aber es muss bedeuten, dass denjenigen, die nicht mit dem Auto unterwegs sein wollen oder können, auch entsprechende Öffi-Angebote zur Verfügung stehen. Um öffentlichen Verkehr attraktiv zu gestalten, darf es nicht zu bösen Überraschungen kommen. Der beste öffentliche Verkehr ist der, den man intuitiv nutzen kann, wie zum Beispiel die U-Bahn in Wien oder die Railjet-Verbindung auf der Weststrecke. So kann es nämlich auch gehen.

Dass diese Erwartung nicht gänzlich unbegründet ist, zeigen Salzburg, Wien und Innsbruck. In Salzburg verkehren die Busse bis 0:45. In Wien und Innsbruck gibt es sogar die ganze Nacht über einen regulären Nachtbetrieb.

Um die Leute zum Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel zu motivieren, braucht es ein entsprechendes Angebot. Erst wenn man ohne Nachdenken in Zug, Bus oder Bim einsteigen kann, haben öffentliche Verkehrsmittel eine Chance gegen das Auto. Denn wer ein Auto besitzt, der steigt auch ohne nachzudenken ein. Und zwar zu jeder Tages- und Nachtzeit. Mit dem aktuellen Angebot wird man die Leute jedenfalls nur schwer vom Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel überzeugen können, denn wer möchte sich schon an Heiligabend stressen, damit man um 19 Uhr noch den letzten Bus erwischt? Was es in Linz braucht ist ein öffentlicher Verkehr der der Größe dieser Stadt auch gerecht wird, also zumindest ein Nachtverkehr bis nach Mitternacht. Nur so können auch Leute ohne Auto den Weihnachtsabend voll und ganz genießen.

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Foto: Cityfoto
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