Deutliche Stimmungsverschlechterung in der OÖ. Industrie

Das Konjunkturbarometer der IV OÖ berechnet sich aus der aktuellen Geschäftslage und der erwarteten Geschäftslage in 6 Monaten. | Foto: Industriellen Vereinigung
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„Die Stimmungslage in den Industriebetrieben hat sich binnen eines Quartals spürbar verschlechtert – Ist-Werte gingen deutlich zurück, sämtliche Zukunftsindikatoren kippten stark ins Minus“, gab IV OÖ-Geschäftführer Joachim Haindl-Grutsch im Rahmen einer Presseaussendung bekannt. Es seien keine Wachstumsschübe für 2013 in Sicht – eine Straffung des Kostenmanagements bleibe die oberste Devise, so Haindl-Grutsch.

Was die Prognosen der Wirtschaftsforscher zuletzt erahnen ließen, ist für die OÖ. Industrie bereits Realität geworden: Das Stimmungsbarometer machte innerhalb eines Quartals einen Sprung nach unten und zeigt nun auf Regen. Die Schlechtwetterfront am Konjunkturhimmel löst eine dynamische wirtschaftliche Erholungsphase der letzten zwei Jahre ab. Bei der jüngsten Konjunkturumfrage der Industriellenvereinigung Oberösterreich (IV OÖ) über das 3. Quartal 2012, an der sich 109 Firmen mit insgesamt rund 95.000 Mitarbeitern beteiligten, sind die Salden aus Positiv- und Negativmeldungen sowohl bei der aktuellen Geschäftslage als auch beim Auftragsstand und den Auslandsaufträgen um bis zu 44 Prozentpunkte abgestürzt. Bei den zukunftsgerichteten Indikatoren wie Produktionstätigkeit, Verkaufspreise oder Beschäftigtenstand in 3 Monaten kippten die Salden sogar überdeutlich in den Negativbereich. Auch die zuletzt bereits gegen Null tendierten Salden bei der Geschäftslage und der Ertragslage in 6 Monaten liegen nun klar im Minus.

Reale und erwartete Rückgänge

Besonders deutlich sind die Aussichten für die Produktionstätigkeit (Saldo: -34% nach +19% im 2. Quartal 2012), die Produktionskapazität (-43%) und die Verkaufspreise (-25%) zurückgegangen, die Ertragssituation (-19% nach +5%) und die Geschäftslage (-45% nach +3%) in 6 Monaten werden in weiterer Konsequenz ebenfalls sehr negativ eingeschätzt. Mit einem kräftigen Rückgang von +17 auf -43 zeigt der Saldo für den Beschäftigtenstand in 3 Monaten eine deutlich negative Entwicklung. Die Situation am Arbeitsmarkt wird damit in den nächsten Monaten in Oberösterreich vom aktuell hohen Niveau rückläufig sein.
Neue Wachstumsschübe für 2013, die eine Besserung des Konjunkturklimas erhoffen ließen, sind derzeit nicht in Sicht. Im Gegenteil: Die trüben Zukunftsaussichten basieren auf dem bereits eingetretenen und höchst realen Rückgang der Ist-Werte wie z.B. den aktuellen Auftragsbeständen und den Auslandsaufträgen, deren Salden aus Positiv- und Negativmeldungen innerhalb eines Quartals von zuvor +60 bzw. +38 Prozent auf nunmehr +16 bzw. +10 Prozent abstürzten. Bei der aktuellen Geschäftslage verschlechterte sich der Saldo von +44 Prozent im 2. Quartal 2012 auf nunmehr +2 Prozent; gewichtet nach Mitarbeiterzahlen meldeten zuletzt wieder 27 Prozent der Betriebe einen schlechten Geschäftsverlauf, vor 3 Monaten lag diese Zahl noch bei 2 Prozent.

Schwierige Konjunkturphase vor uns!

Die Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage spiegeln die deutliche Eintrübung in vielen Wirtschaftsregionen dieser Welt wider, deren Auswirkungen nun auch in den bisher sehr stabilen Ländern wie Deutschland und Österreich angekommen sind. Die Situation ist aber nicht mit dem Absturz im Herbst 2008 vergleichbar, betont IV OÖ-Geschäftsführer Dr. Joachim Haindl-Grutsch: „Seit Ausbruch der internationalen Krise war klar, dass die frühere Stabilität der Industriekonjunktur in absehbarer Zeit nicht mehr erreicht würde und die Volatilität über Jahre hinaus hoch bliebe. Aktuell zeigt die Kurve eben klar nach unten, ein derart dramatisches Absacken wie zu Beginn der internationalen Finanz- und Wirtschaftskrise ist aber nicht zu befürchten“, so Haindl-Grutsch. Oberösterreichs Industriebetriebe seien mit ihren innovativen Produkten auf den internationalen Märkten gut aufgestellt und vielfach globale Technologieführer.
Dass der Stimmungsabsturz in der OÖ. Industrie derartig rasant erfolgt, liege laut Haindl- Grutsch unter anderem an der Branchenstruktur: „Eine Detailauswertung macht deutlich, dass mit der Stahlindustrie, der Fahrzeugindustrie und der Maschinen- und Metallwarenerzeugung insbesondere die exportstarken oberösterreichischen Stärkefelder vom Konjunkturrückgang betroffen sind. Diese Branchen reagieren auf internationale Entwicklungen frühzeitig.“

Flexiblere Rahmenbedingungen und vorsichtige Budgetierung notwendig

Die heimischen Industriebetriebe sind seit dem Ausbruch der internationalen Finanz- und Wirtschaftskrise auf starke Konjunkturschwankungen wesentlich besser vorbereitet. Als konkrete Maßnahmen wird aktuell einerseits das Kostenmanagement nochmals gestrafft und andererseits die Internationalisierung weiter vorangetrieben. „Auch im Jahr 2013 wird es Märkte wie z.B. Südostasien geben, die überdurchschnittlich wachsen und die nun immer stärker von unseren Betrieben erschlossen werden“, meint Haindl-Grutsch. Damit die Betriebe auf die neue konjunkturelle Realität noch besser reagieren können, seien allerdings Anpassungen der Rahmenbedingungen am eigenen Industriestandort notwendig. „Die sich rasch ändernde, volatile Konjunktursituation erfordert mehr Flexibilität am Arbeitsmarkt und bei der Arbeitszeitgestaltung. Aufgrund der voranschreitenden Internationalisierung der Betriebe ist auch eine Internationalisierung am Industriestandort Oberösterreich ständig notwendig“, fordert IV OÖ-Geschäftsführer Dr. Joachim Haindl-Grutsch weitere Verbesserungen bei Bildung, Forschung und Infrastruktur ein. „Klar ist auch, dass die Budgetierung der öffentlichen Haushalte für das Jahr 2013 besonders vorsichtig erfolgen sollte, da kräftiges Wirtschaftswachstum und steigende Steuereinnahmen definitiv nicht zu erwarten sind.“

Quelle:
Presseaussendung der Industriellenvereinigung Oberösterreich am 22. Oktober 2012

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