Gerd Schachermayer im Interview
"Die Situation ist schwierig, keine Frage"

Seit 2008 leitet Gerd Schachermayer mit seinem Bruder Josef Schachermayer die Unternehmensgruppe.  | Foto: SCH/M. Reichl
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  • Seit 2008 leitet Gerd Schachermayer mit seinem Bruder Josef Schachermayer die Unternehmensgruppe.
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Das Großhandelsunternehmen Schachermayer betreut europaweit Gewerbetreibende aus der Holz-, Glas- und Metallverarbeitung, Industrieunternehmen sowie Handelsbetriebe. Der Traditionsbetrieb ist bereits seit 1838 am Standort Linz vertreten und wird bereits in sechster Generation geführt. Die BezirksRundSchau sprach mit Gerd Schachermeyer, einer der beiden Geschäftsführer der Unternehmensgruppe, über die aktuellen Herausforderungen in Zeiten von Energiekrise und Fachkräftemangel. 

Herr Schachermayer, der Fachkräftemangel betrifft viele Branchen in Österreich. Was macht Ihr Unternehmen, um sich bei der Rekrutierung von MitarbeiterInnen von der Konkurrenz abzuheben?

Gerd Schachermayer: Die Situation ist schwierig, keine Frage, wobei es hier von Region zu Region in Österreich große Unterschiede gibt. Generell können wir mit unserem Gesamtpaket aber bei den Bewerbern und Mitarbeitern sehr gut punkten. Dazu zählen unser Selbstverständnis als echtes Familienunternehmen, Vergünstigungen und Benefits für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ein umfangreiches Aus- und Weiterbildungsprogramm.
 
Wie viele andere Unternehmen ist auch Schachermayer auf der Suche nach LKW-FahrerInnen – können Sie Ihr Versprechen, am nächsten Werktag zu liefern, aktuell noch einhalten?

An diesem Versprechen messen wir uns Tag für Tag und das motiviert uns täglich in unserer Arbeit. Wobei man erwähnen muss, dass die Rahmenbedingungen für eine reibungslose Lieferung nicht besser werden: Sowohl der Fachkräftemangel als auch die Verkehrsbeschränkungen wie Winter- oder Nachtfahrverbote machen es uns nicht leichter, unser Lieferversprechen halten zu können.
 
Auf Ihrer Homepage schreiben Sie von 100.000 sofort verfügbaren Artikeln. Sind ihre Lager nach wie vor gefüllt beziehungsweise wie geht es Schachermayer aktuell mit Lieferengpässen?

Natürlich sind auch wir von Lieferengpässen betroffen, aber unsere Aufgabe als Großhändler ist es auch, dem Kunden lagernde Alternativen anbieten zu können. Somit können wir unsere Kunden dabei unterstützen, Stillstand bei Projekten und verlorene Tage zu vermeiden.
 
Wie stark ist Schachermayer von der Energiekrise betroffen? Welche Maßnahmen werden ergriffen oder für die Zukunft angedacht? 

Die steigenden Energie- und Treibstoffkosten treffen uns unmittelbar und sehr stark. Der hohe Automatisierungsgrad unseres gesamten Warenflusses und natürlich der Transport sind direkt und unmittelbar von steigenden Energiekosten betroffen. Aber in allen europäischen Niederlassungen, in denen wir Neubauten planen oder kürzlich gebaut haben, setzen wir auf erneuerbare Energien: So haben wir in Linz Erdsolespeicher installiert, in Gmünd, Polen oder Ungarn setzen wir auf Photovoltaikanlagen. Unsere Niederlassung in Ungarn ist beispielsweise energieautark.

Thema Lehrlinge: Wie viele Lehrlinge sind in Ihrem Unternehmen beschäftigt? 

Es sind aktuell etwa 80 Lehrlinge und Trainees bei Schachermayer beschäftigt.

Bieten Sie auch die Lehre mit Matura an? 

Wir sehen uns seit jeher als Ausbildungsunternehmen für junge Menschen, das liegt uns sehr am Herzen. Daher kümmert sich bei uns auch eine eigene Mitarbeiterin der Personalabteilung als Lehrlingsverantwortliche um die Anliegen unserer Lehrlinge und Trainees. Pro Jahr begleiten wir rund 80 Lehrlinge in ganz Österreich auf ihrem Weg zum/zur Großhandelskaufmann/frau. Zusätzlich bieten wir seit heuer auch die vierjährige Lehre zum IT-Systemtechniker an. Im Bereich des Großhandels durchlaufen die Lehrlinge im Rotationsprinzip verschiedene Abteilungen: vom Einkauf über Lagerhaltung bis zum Verkauf oder Marketing. Die Trainees mit Matura und Schulabschluss wechseln monatlich die Abteilung und beenden ihre Ausbildung ebenfalls mit einer Lehrabschlussprüfung. Die Ausbildung dauert drei Jahre und kann wahlweise auch mit Matura absolviert werden.  
 
Seit diesem Sommer gibt es am Linzer Firmenareal das einzige Bahnrad-Oval Österreichs. Der Bahnradsport liegt doch eher unter der Wahrnehmungsgrenze. Wie wurde die Bahn bisher angenommen? 

Sehr gut. Das Velodrom steht nach einem verpflichtenden Einschulungstraining durch den Verein Velodrom Linz jedermann und jederfrau frei zur Verfügung. Es fanden bisher seit Juli 2022 28 Termine mit gesamt über 200 Teilnehmern statt. Die Hobbyfahrer nutzen das Angebot nach der Einschulung regelmäßig. Darüber hinaus trainiert der österreichische (Bahn-)Radnachwuchs ebenso wie internationale Bahnradfahrer regelmäßig im hello yellow Velodrom.

Seit 2008 leitet Gerd Schachermayer mit seinem Bruder Josef Schachermayer die Unternehmensgruppe.  | Foto: SCH/M. Reichl
Yellow City Linz – die Unternehmenszentrale von Schachermayer.  | Foto: SCH/M. Reichl
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