Mehr Flächen, mehr Fachkräfte: Herausforderungen für Linz
Wirtschaftslandesrat Michael Strugl besuchte Anfang der Woche verschiedene Unternehmen in Linz – von den Softwarespezialisten Sophos bis zur Borealis. Generell sei die Stimmung unter den Linzer Unternehmern gut. Im Gespräch mit den Unternehmern kristallisierten sich jedoch verschiedenste wirtschaftspolitische Herausforderungen für Linz heraus. "Besonders wichtig sind die Schaffung von Flächen für Ansiedelungen und Erweiterungen sowie die Verfügbarkeit von Fachkräften", so Strugl. Die Potenziale für betriebliche Flächen gehen in Linz zur Neige. Größere Flächen gibt es noch im Stadthafen, in Wegscheid, im Südpark sowie in der Nähe der voestalpine – in Summe knapp 22 Hektar. "Wenn Linzer Betriebe sich nicht rühren können und daher den Standort wechseln, vielleicht sogar in ein anderes Bundesland, dann wird es problematisch", so Strugl.
Ein weiterer entscheidender Faktor ist die Verfügbarkeit qualifizierter Fachkräfte. Linz-Stadt hatte in den vergangenen Monaten mit einem überdurchschnittlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit zu kämpfen. Viele Arbeitslose weisen eine geringe Qualifikation auf. "Im Juli hatten knapp 55 Prozent nur einen Pflichtschulabschluss", sagt Strugl, der in Zukunft ein Hauptaugenmerk auf zusätzliche Qualifikation legen will.
Wirtschaftsbund-Direktor Wolfgang Greil will hingegen die Aus- und Weiterbildung der Unternehmer fördern. Wirtschaftsstadträtin Susanne Wegscheider sieht ein große Problem in der Abgabenbelastung der Stadt. Die starke Linzer Wirtschaft macht Linz durch die Kommunalsteuereinnahmen zur steuerreichsten größeren Stadt Österreichs. Mit 643 Euro pro Einwohner liegt Linz über 50 Prozent über dem Kommunalsteuerniveau vergleichbarer Städte. Auch die Verdoppelung der Parkgebühren sei ein großes Problem. Wegscheider spricht von einem Auslastungsrückgang bei den Kurzparkkunden von rund 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr. "Leitragende sind die Betriebe und Lokale in den B-Lagen abseits der Landstraße", so Wegscheider. Die Stadträtin setzt sich daher dafür ein, die Gratis-Parkzeit von 10 auf 15 Minuten zu verlängern und die Parkstrafen auf maximal 25 Euro zu senken.
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