"Müssen Scheitern zulassen"

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Laut einer aktuellen IMAS-Studie sind nach wie vor für ein Drittel aller Österreicher "Konkursgefahr und hohes Risiko" die Gründe, warum sie kein Unternehmen gründen möchten. Umgekehrt ist "sein eigener Chef sein" maßgeblich, warum man sich eine Firma aufbaut (48 Prozent), gefolgt von "Selbstverwirklichung und Kreativität" (26 Prozent). "Rund ein Viertel der österreichischen Bevölkerung könnte sich vorstellen, ein Unternehmen zu gründen", erklärte Studienautor Paul Eiselsberg. Für 60 Prozent käme dies nicht in Frage.

Lukas: "Wirtschaftliches Scheitern in der Gesellschaft nicht ausgeprägt"

Wie man mit dem Scheitern umgehe, habe etwas mit der Kultur in Österreich zu tun, erklärte Meinhard Lukas, Rektor der Johannes Kepler Universität Linz (JKU) bei der Podiumsdiskussion. Das wirtschaftliche Scheitern sei in der Gesellschaft nicht sehr ausgeprägt. Dies habe auch mit dem risikofeindlichen Unternehmensstrafrecht zu tun. Dem stimmte Heinrich Schaller, Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank (RLB), zu. Man müsse Scheitern einfach zulassen und dürfe nicht sagen: "Die bringen sowieso nichts zusammen." Dazu müsse man den Banken aber auch mehr Freiheiten schaffen.

Schaller: "Haben investitionsfeindliches Klima"

Schaller beklagte ein "grundsätzliches investitionsfeindliches Klima". Er plädierte auf eine etwas liberalere Gesetzgebung: "Das heißt nicht, dass wir das Geld beim Fenster hinauswerfen." Auch im bürokratischen Bereich müsse man derzeit den Kopf schütteln. Eine Prüfung durch die EZB verursachte im Vorjahr sieben Millionen Euro Kosten, die Bankenabgabe 35 Millionen Euro. "Wem kommt es zugute?", fragte Schaller. Es sei besser, diese Gelder direkt in die Wirtschaft zu pumpen und zum Beipsiel in Start-Ups zu investieren. "Da habe ich dann zumindest etwas versucht."

Lukas: "Physik in Linz weltweit führend"

Zum Universitätsstandort Linz sagte Rektor Meinhard Lukas, dass das Physikinstitut zu den weltweit führenden gehöre. Das müsse man am Standort noch mehr bewusst machen. Für den Campus wünsche er sich ein sportliches, gastronomisches und kulturelles Angebot, damit die Studierenden nicht "nach der Vorlesung fluchtartig den Campus verlassen." In den vergangenen Jahren sei die JKU stark gewachsen, nur die Ressourcen hätten sich nicht entsprechend verändert. Man habe in Linz derzeit eine zu hohe Drop-Out-Quote, welche man senken müsse. Hier verschließe die Politik die Augen, sagte er in Richtung einer resktriktiveren Studieneingangsphase. Viele Menschen würden nicht den Wert der Bildung sehen, dies könne man durch Zugangsbeschränkungen ändern. Als Beispiel nannte er einen Platz im Medizinstudium, der als Lotto-Sechser empfunden würde, wogegen ein Platz für ein Jus-Studium wertlos sei.

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