Dämpfer für voestalpine
Nach Rekordjahr deutlich weniger Gewinn
Die voestalpine verzeichnete im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2023/24 – April bis Juni – ein "stabiles Ergebnis". Die unterschiedliche Entwicklung der verschiedenen Industriebereiche spiegelte sich in den Ergebniszahlen wider.
LINZ. Trotz eines Umsatzrückgangs von 4,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 4,4 Milliarden Euro, zeigt sich die voestalpine zuversichtlich. „Das 1. Quartal des aktuellen Geschäftsjahres war insgesamt gesehen gut. Beim Vorjahresvergleich gilt es zu bedenken, dass wir uns hier mit dem besten Quartal der Konzerngeschichte messen. Unser Alleinstellungsmerkmal ist die Diversifikation sowohl nach Branchen wie auch nach Regionen. Damit sind wir für die Zukunft robust aufgestellt“, so CEO Herbert Eibensteiner.
Deutlich geringere Ergebnisse
Das EBITDA (Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) verringerte sich um 42,6 Prozent auf 505 Millionen Euro. Das Betriebsergebnis (EBIT) fiel um 54,4 Prozent auf 316 Mio. EUR. Das Ergebnis vor Steuern sank um 58,5 Prozent von 670 Millionen Euro auf 278 Millionen Euro, während das Ergebnis nach Steuern um 64,5 Prozent auf 218 Millionen Euro zurückging. Das Eigenkapital konnte im Vorjahresvergleich um 3,2 Prozent auf 7,9 Milliarden Euro gestärkt werden und die Nettofinanzverschuldung sank um 15,2 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro, was zu einer verbesserten Verschuldungskennzahl (Gearing Ratio) von 24,5 Prozent im Vergleich zu 29,8 Prozent im Vorjahr führte. Die Beschäftigtenanzahl im voestalpine-Konzern erhöhte sich um 2,5 Prozent auf 51.164 Mitarbeiter.
Unterschiedliche Entwicklungen
Die Dynamik im konventionellen Energiebereich (Öl & Gas) blieb unverändert und auch die Solarindustrie verzeichnete eine anhaltende starke Nachfrage. Die voestalpine beliefert bedeutende Solarprojekte weltweit, darunter eines der größten Solarprojekte in Brasilien. Dagegen war eine spürbare Abkühlung der Nachfrage im Maschinenbau, in der Konsumgüter- und Bauindustrie zu bemerken. Die Automobilindustrie zeigte eine zufriedenstellende Nachfrage, wobei die Versorgungsengpässe allmählich nachließen. Der Bereich Bahninfrastruktursysteme blieb weiterhin stark, mit einer Vollauslastung der Schienenproduktion am österreichischen Standort Donawitz aufgrund hoher Nachfrage nach hochqualitativen Schienengütern. Auch der positive Trend im Luftfahrtsektor setzte sich im Geschäftsjahr 2023/24 fort, ebenso wie die anhaltend starke Nachfrage im Bereich Lagertechnik.
Ausblick
Trotz einer gedämpften wirtschaftlichen Stimmung in einigen Segmenten erwartet das Unternehmen eine Fortsetzung der starken Entwicklung im Bereich erneuerbare Energien, Eisenbahnsysteme und Luftfahrtindustrie. CEO Herbert Eibensteiner betonte die Diversifikation des Unternehmens als wesentlichen Faktor für die zukünftige Stabilität. Der Vorstand erwartet für das Geschäftsjahr 2023/24 ein EBITDA in einer Bandbreite von 1,7 bis 1,9 Milliarden Euro, vorausgesetzt, es würden keine massiven wirtschaftlichen Verwerfungen oder geopolitische Spannungen auftreten.
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