"Fichten haben in Linz keine Chance"
Linz gilt als Vorreiter in der Pflege und Erfassung des Baumbestandes
LINZ (jog). "Linz zählt zu den Städten mit dem höchsten Grünflächenanteil in Österreich. Bäume sind ein wichtiger Faktor für die Lebensqualität", sagt Vizebürgermeister und Grünreferent Bernhard Baier. Die Stadtgrün-Mitarbeiter betreuen rund 40.000 Bäume, davon sind derzeit 25.000 im Baumkataster erfasst. Bei jedem Exemplar werden Wurzeln, Stamm und Krone begutachtet und Risikostellen festgestellt. "Linz gilt in diesem Bereich als absolutes Vorbild. Städte wie Wien, Klagenfurt oder Wels zeigen Interesse an unserem System", so Baier. Die Kontrollen führen 13 Stadtgärtner mit einer Zusatzausbildung durch. Sie müssen nicht nur Experten rund um Baummechanik oder Pilzen sein, sondern selbst "aus hartem Holz geschnitzt sein". Nicht selten kommt es zu Diskussionen mit Anrainern. Alle Bäume, die gefällt werden müssen, werden mit einer Schleife samt Servicetelefonnummer gekennzeichnet. Nachgepflanzt wird mit Nachwuchs aus der stadteigenen Baumschule. Erst vergangenes Jahr mussten insgesamt 450 Bäume und damit sämtliche Fichten im Hummelhofpark abgeholzt werden. Sie waren von Borkenkäfern befallen. "In zehn Jahren werden wir in der Stadt keine Fichte mehr finden. Sie braucht mindestens eine Höhenlage von 600 Metern, ansonsten hat sie keine Chance", sagt Werner Münzger, Abteilungsleiter im Geschäftsbereich Stadtgrün und Straßenbetreuung.
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