Die Nacht der Nächte - Impressionen von der Osternacht in Linz - St. Peter
Die Nacht der Nächte
Die Nacht von Karsamstag auf den Ostersonntag ist eine ganz besondere Nacht. Die Nacht der Nächte wird sie auch genannt. Und die Feier dieser Nacht ist atemberaubend:
Die Kirche ist stockdunkel. Obwohl der Kirchenraum bis auf den letzten Winkel mit Menschen gefüllt ist, würde man in diesem Augenblick eine Stecknadel fallen hören. In diese Finsternis und in diese Stille hinein trägt der Priester die Osterkerze mit ihrem anfangs noch so verletzlichen Licht.
„Lumen Christi“ - Christus, das Licht verkündet er dabei dreimal. Und die Gemeinde antwortet jedes mal mit dem Ruf „Deo gratias“ - Dank sei Gott.
Und dann wird es hell in der Kirche. Das Licht geht von Kerze zu Kerze, es erhellt die Gesichter und die Herzen der Menschen. Von der Osterkerze ausgehend vervielfacht sich der Kerzenschein und taucht die Menschen und schließlich die ganze Kirche in eine stille und fast überirdische Helligkeit.
Dann stimmt der Priester das Exsultet an, das große Osterlob.
„Der Heiland ist erstanden!“, antwortet die Gemeinde. Und allen ist klar: Wir rufen uns jetzt mit dieser Feier nicht bloß ein historisches Ereignis in Erinnerung. Hier geschieht jetzt etwas, das mit unserem Leben zu tun hat. Hier wird der Wendepunkt gefeiert. Der Wendepunkt in der ganz persönlichen Lebensgeschichte jeder und jedes Einzelnen hier. Jesus hat die Macht des Todes zerbrochen. Allen ist klar: Es geht jetzt um mein Leben! Mit dem Ereignis dieser Nacht hat der Tod seine Macht auch über mich verloren. Wir haben daher allen Grund zu feiern und fröhlich zu sein. Ja, wir haben allen Grund zu lachen! Es ist nämlich ab jetzt kein Platz mehr für die lähmende Angst vor dem Nichts. Mit dem Ereignis dieser Nacht mündet alles ins Leben.
Dies ist die Nacht, die alles verändert, in der kein Stein auf dem anderen bleibt. „Der Stein ist weg, das Grab ist leer. Halleluja!“
Fotos:
Alex Mini
Michael Mayr
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