Von Dilettanten, Schützen und Seepferdchen

Das Linzer k. u. k. Traditions-Dragonerregiment No.7 ist Partner der Heeresunteroffiziersakademie Linz. | Foto: Elisabeth Erber DR7
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  • Das Linzer k. u. k. Traditions-Dragonerregiment No.7 ist Partner der Heeresunteroffiziersakademie Linz.
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Das Vereinsleben in Linz ist so bunt wie die Stadt selbst. Es gibt praktisch für alles einen Verein. Manche haben ihren Blick in die Vergangenheit gerichtet, wie die „Arge Šumava Böhmerwald“ oder der „Geschichteklub Stahl“. Andere beschäftigen sich mit der Zukunft, wie die „Academia Superior“. „Vereinsmeierei“ ist keine Frage von Herkunft und Kultur. So haben die Polen ihren Verein, ebenso wie die Serben, Griechen und Südtiroler. Ein italienischer Kulturverein heißt „Società Dante Alighieri“ und als Linzer mit bosnischen Wurzeln kann man sich zwischen dem „Verein der Bosniaken“ und dem „Verein der Bürger von Bosnien und Herzegowina“ entscheiden.

Kreative Vereinsnamen

Fast so wichtig wie der Vereinszweck ist für "echte Vereinsmeier" der Vereinsname. Manche sind eher sperrig, wie der „Schützenverein privilegierter Landeshauptschießstand Auerhahn Linz“, andere bestechend simpel, wie die „Linzer Biene OG“. Viele sind augenzwinkernd ehrlich, wie die Theatergruppe „Die Dilettanten“ und die „Kindergruppe Rasselbande“ und andere wiederum versprechen nicht gerade wenig, wie der Verein „Hoffnung für jeden“. Besonders kreativ sind die Tauchsportvereine. Einer heißt „Bubbles on Tour“, der andere „1. LTC Seepferdchen“, aber auch ein schlichtes „Tauch Team Linz“ lädt ein, die Unterwasserwelt zu erkunden.

Bunte Vereinslandschaft

Beliebt sind auch Freundschaftsvereine. Freunde mit Vereinsstatut haben zum Beispiel das Musiktheater, das Brucknerhaus, der Botanische Garten, die Stadt Linz oder die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem. Sogar der Linzer Flughafen darf sich über einen Freundeskreis freuen. Die Gründe, warum Menschen sich in Vereinen engagieren, sind vielfältig. Manche suchen einfach Gleichgesinnte, um einem Hobby nachzugehen. Andere wollen nichts weniger als die Welt retten. Die meisten Aktiven haben die Sportvereine – das reicht von Klassikern wie Fußball, Faustball und Karate über Shaolin Qigong, Snooker bis hin zu Flugsport und Fallschirmspringen – nur ein kleiner Auszug aus dem Angebot in der (Breiten) Sportstadt Linz. Mit dem „FPV Racing Club OÖ“ hat Linz sogar einen Verein für Drohnensport. Auch gespielt wird organisiert: Neben Klassikern wie Schach oder Bridge gibt es mit „Gamestage“ auch einen Verein zur Förderung der Computerspielkultur und das „Bolter-Team“, wo es um Tabletop und Brettspiele geht. Während es bei Kulturvereinen wie der „Stadtwerkstatt“ auch schon mal laut werden kann, beschäftigt sich „Hörstadt“ mit Fragen von Akustik, Raum und Gesellschaft. Nicht zu vergessen ist das soziale und politische Engagement von „migrare“, „maiz“, „fiftitu“, „B37“, „Hosi Linz“ und vielen anderen.

Vernetzt arbeiten

Täglich werden neue Vereine gegründet, so wie etwa das „Theater TamTam“. „Die Vereinsstruktur bietet eine gute Möglichkeit, vernetzt zu arbeiten. Außerdem ist sie für Förderungen relevant“, beschreibt Bernadette Stiebitzhofer, Vereinsobfrau in spe, ihre Gründe, schon bald unter die „Vereinsmeier“ zu gehen.

Zur Sache:

Jeder zweite Österreicher ist Vereinsmitglied – zumindest auf dem Papier. Die meisten Mitgliedschaften sind aber passiver Natur. Nur jeder Fünfte ist auch im Verein aktiv. Der typische „Vereinsmeier“ ist männlich, älter und verfügt über ein höheres Einkommen. Nach einem Anstieg in den Nullerjahren sind die Mitgliederzahlen derzeit wieder rückläufig, besonders bei Jüngeren und Menschen mit höherer Bildung. Das hat Peter Zellmann vom Institut für Freizeit- und Tourismusforschung (IFT) herausgefunden.

Und hier sind die „Vereinsmeier“:

16 Prozent sind Mitglieder in einem Sportverein (neun aktiv)
15 Prozent sind beim Roten Kreuz/Caritas eingeschrieben
9 Prozent sind bei einer Partei
9 Prozent sind bei einer Freiwilligen Feuerwehr
9 Prozent sind bei Tier- bzw. Umweltschutzorganisationen
9 Prozent sind bei Gesangs-, Musik- oder Kulturvereinen

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Foto: Cityfoto
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