Kulturgut
Wer schaut auf die Kapuzinerkirche?

Das Tor ist mit einer Kette gesichert.
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"Dass ein 400 Jahre alter Klosterkomplex mit Kirche derart vernachlässigt wird und allen möglichen Einwirkungen ausgesetzt ist, finden wir nicht okay", heißt es aus dem Kulturzentrum KAPU. Grund für den Ärger: Nebenan befinden sich die ehemalige Kapuzinerkirche und das Klostergebäude, die beide leer stehen, aber seit Monaten immer wieder offen zugänglich sind. Inzwischen hätte sich das auch in der Stadt herumgesprochen. "Private Exkursionen" seien keine Seltenheit. Im Juni ist der KAPU der Missstand erstmals aufgefallen. Der Verein reagierte sofort, versperrte das Tor provisorisch und verständigte die zuständige Gebäudeverwaltung. Daraufhin sei das Eingangsportal kurze Zeit verschlossen gewesen, bevor das Ganze wieder von vorne losging. Auch der Eingang neben dem Haupttor sei "einmal offen und einmal zu". Nach einer neuerlichen Meldung der KAPU wurde zumindest der Haupteingang mit einer Kette gesichert. Offenbar sind das aber nicht die einzigen Zugänge zu dem Gebäudekomplex.

Sorge um Kulturgüter

Beim Lokalaugenschein der StadtRundschau zeigt sich ein Bild der Verwahrlosung rund um die Anlage. Die Sperrgitter sind teilweise umgefallen, Müll liegt herum und die Gebäude zieren immer mehr Graffiti. Als weithin sichtbares Zeichen der neuen "Offenheit" hing bis Montag wochenlang eine Fahne der "Antifaschistischen Aktion" aus dem Kirchturmfenster. Die KAPU sorgt sich um eventuell zurückgelassene Kulturgüter, wie etwa die Überreste der Pater in der Kapuzinergruft. Während man die Causa beim Gebäudemanagement nicht kommentieren wollte, zeigt sich der Kapuzinerorden entsetzt. "Niemand hat derzeit die Erlaubnis, das Gebäude zu betreten. Es wird das gesamte Areal regelmäßig in unserem Auftrag überprüft, noch Ende August war eine zuständige Person aus Innsbruck direkt vor Ort und hat das ganze Gebäude kontrolliert", heißt es.

Zukunft des Areals ungewiss

Die denkmalgeschützten Gebäude blicken auf eine lange Geschichte zurück. Nach der Aufhebung des Klosters 1991 diente die Kirche noch bis 2016 als Pfarrkirche. 2017 wurde sie von der Diözese an den Kapuzinerorden zurückgegeben. Verhandlungen über eine Nachnutzung scheiterten 2017, ebenso die geplante Errichtung eines zwölfstöckigen Wohngebäudes im ehemaligen Klostergarten. Zurzeit läuft ein kooperatives Planungsverfahren für das gesamte Areal, an dem Anrainer, Stadt und Investoren beteiligt sind. Involviert ist auch die KAPU, die den jetzt als Parkplatz genutzten Raum vor der Kirche erhalten und zu einem Park umgestalten will. Bis es hier eine Entscheidung gibt, werden Kloster und Kirche wohl noch leer stehen. Offen jedoch sollen sie nicht mehr sein. In Zukunft werde eine noch intensivere Überwachung stattfinden, kündigt der Kapuzinerorden an.

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Foto: Cityfoto
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