Rauchfreie Lokale – na und?

- Susi und Stefan vom Goldenen Hirschen in St. Johann bieten den Gästen Raucher- und Nichtraucherbereich.
- hochgeladen von Julia Hettegger
Pongauer Wirte und Gäste sehen keine Probleme nach den ersten „Nichtrauchergesetz-Monaten“
Hier darf man rauchen, dort nicht, oben ja, unten nein – das ist das nicht rigoros-flächendeckende Nichtraucherschutzgesetz für die Gastronomie in Österreich. Wie stehen Wirte und Gäste nach den ersten Monaten zu der Regelung? Das BEZIRKSBLATT hat nachgefragt.
PONGAU (jb, rau, ms). Rauchen oder nicht Rauchen, das ist hier die Frage – zumindest seit einem halben Jahr, bzw. seit das Rauchen in österreichischen Gaststätten gesetzlich geregelt ist. Wie gehen Pongauer Wirte und Gäste mit dieser Regelung um und wie hält man sich im Bezirk an die Gesetzgebung? Das BEZIRKSBLATT hat sich bei Gastgebern und Gästen umgehört.
Die Regelung:
Wirte, deren Lokale eine Größe von unter 50 Quadratmetern aufweisen, konnten damals selbst entscheiden, ob sie Raucher- oder Nichtraucherlokal werden wollten. Alle anderen mussten getrennte Raucher- und Nichtraucherbereiche einrichten.
„Im Pongau hält man sich grundsätzlich an diese Regelung“, berichtet Michaela Rohrmoser, zuständig für Polizei und Verkehr bei der Bezirkshauptmannschaft St. Johann, „seit der gesetzlichen Vorgabe sind bei uns nur sechs Anzeigen wegen Übertretungen der Richtlinien eingegangen.“
Für neu gebaute bzw. übernommene Lokalitäten stellte die veränderte Gesetzeslage wenig Probleme dar. „Bei uns war bereits vor dem Umbau des Goldenen Hirschen klar, dass der Restaurantbereich zum Nichtraucherabteil umfunktioniert werden soll, im Barbereich dafür geraucht werden darf,“ erzählt Stefan Brandner vom Goldenen Hirschen in St. Johann, bei dem sich die Gäste verständig zeigen, obwohl im selben Gebäude zuvor unter dem Namen „Tschecherl“ auch im Restaurantbereich geraucht werden durfte, „die Gäste sind verständnisvoll. Die meisten Raucher finden es selbst auch angenehmer, wenn der ‚Glimmstängel‘ am Esstisch aus bleibt.“
Die Kellner mögen es rauchfrei
Auch für ihn als Kellner sei es angenehmer, in einem Nichtraucherbereich zu arbeiten: „Das merkt man bereits beim Aufsperren, dass der Restaurantbereich angenehmer riecht, als die Bar.“ Probleme könne er sich aber bei Lokalen vorstellen, die komplett auf Nichtraucher-Betrieb umgestellt haben: „Ich glaube, das beeinflusst das Geschäft negativ. Es gibt einfach zu viele Raucher.“
Dementiert wird diese Befürchtung von Cornelia und Hannes Pichler, die seit der Einführung des Nichtrauchergesetzes in ihrem Café-Konditorei Reichartseder in der Bad Hofgasteiner Salzburgerstraße keinerlei Probleme und Einbußen zu verzeichnen haben: „Wir haben uns entschieden, unseren Gästen einen rauchfreien Cafébesuch zu ermöglichen.Wir wurden in unserer Entscheidung völlig bestätigt und hatten auch keinerlei Einbußen. Im Gegenteil, immer mehr Gäste wollen rauchfreie Räumlichkeiten.Wer rauchen will, geht vor die Türe. Im Sommer kann ohnehin in unserem schönen Gastgarten geraucht werden.“ Ein wahres „Raucherlokal“ ist hingegen die Bummal-Bar in Altenmarkt. Pächterin Renate Oberlechner schwört auf ihre rauchenden Gäste: „Bei mir im Lokal darf geraucht werden und das war auch schon vor der Gesetzgebung so. Viele meiner Gäste freuen sich, dass bei mir im Lokal noch geraucht werden darf und kommen genau deswegen zu mir. Auch wenn ich absolute Nichtraucherin wäre, könnte ich dem Geschäft zuliebe aus meinem Lokal kein Nichtraucherlokal machen,“ erklärt Oberlechner. So oder so scheint es im Pongau keine Probleme mit dem Nichtraucherschutzgesetz zu geben.



Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.