Baum und Strauch als "Bauplatz" des Vogels

Zaunkönig mit Jungen. | Foto: Duty Holger

Singdrossel, Star und Hausrotschwanz kommen derzeit als erste Frühlingsboten aus ihrer Winterpause im Mittelmeerraum nach Salzburg zurück, um eine neue Brutsaison zu beginnen. Ebenso wie bei den ganzjährig anwesenden Arten beginnt die Suche nach geeigneten Brutplätzen. Jeder Grundbesitzer kann dazu beitragen, ein vielfältiges Angebot an Vogelkinderstuben zu schaffen, rief die Ornithologin in der Naturschutzabteilung des Landes Susanne Stadler vor kurzem via Aussendung des Landes-Medienzentrums in Erinnerung.

Alte Bäume eignen sich optimal als Nistplatz

Die bekannteste Maßnahme ist das Aufhängen von Nistkästen, wobei es je nach Art andersgeartete Bautypen mit verschieden großen Innenräumen und Einfluglöchern gibt. Noch optimaler in dieser Hinsicht sind allerdings alte Bäume. In ihnen können zum Beispiel Spechte durch ihre Bautätigkeit Höhlen schaffen, in denen – nach dem Ausfliegen der Spechtfamilie – oft jahrzehntelang viele Nachmieter gratis wohnen: von Waldkauz, Dohle, Meisen, Kleiber, Feldsperling oder Gartenrotschwanz über diverse Fledermausarten bis hin zur Haselmaus. Auch ausgefaulte Astlöcher oder abstehende Rinden dienen derartigen Zwecken.

Dichtwüchsige Sträucher schaffen Brutplätze

Bäume und Gebüsche bieten aber auch vielerlei Möglichkeiten für Arten, die frei im Kronen- bzw. Strauchdach ihre Nester anlegen. Gartenbesitzer können hier durch dichtwüchsige Sträucher Brutmöglichkeiten schaffen: Ins Innere dichter Dornensträucher, z .B. Heckenrosen, können auch Nesträuber – im Hausgarten meist Katzen – nicht eindringen. Bei weniger verzweigten Gehölzen kann man durch den sogenannten Quirlschnitt Nestunterlagen schaffen: Dazu kürzt man aufrecht wachsende Äste, um die Bildung eines Astquirls anzuregen. Auch Nistplätze hinter dichtem Efeu und anderen Rankpflanzen sind begehrt.

Wurzelstöcke und Asthaufen für Bodenbrüter

Bodenbrüter wie Zaunkönig oder Rotkehlchen wiederum brauchen deckungsreiche Strukturen in Bodennähe. Die kann man im Hausgarten in kleinerem Umfang genauso bereitstellen wie in Wäldern, indem man den Boden nicht "zusammenräumt", sondern Wurzelstöcke, Totholz, Asthaufen etc. belässt.

Kinderstube in gebrauchten Nestern

Unter den Freibrütern gibt es auch Arten, die keine eigenen Nester bauen. Sie sind darauf angewiesen, dass sie "gebrauchte" Nester vorfinden. Diese werden hauptsächlich von Krähen und Elstern gebaut: Wenn in der zweiten Maihälfte die Jungkrähen ausfliegen, können z. B. sofort die seltenen Baumfalken "einziehen", die als weitreisende Zugvögel erst zu dieser Zeit aus Afrika zurückkommen. Im Folgejahr dienen Krähennester dann als Kinderstube etwa für Waldohreulen, die bereits im März mit ihrer Brut beginnen, oder Turmfalken.

"Das Zauberwort heißt Strukturreichtum"

"Dass im Umfeld sämtlicher Vogelkinderstuben artgerechte Lebensräume, in denen die Vogeleltern genug Futter für ihren Nachwuchs finden, vorhanden sein müssen, versteht sich von selbst. Wer Monotonie und übertriebenen Ordnungssinn walten lässt, darf sich nicht wundern, wenn sich die Vogelwelt zurückzieht. Das Zauberwort heißt Strukturreichtum und kann vielfältig umgesetzt werden: Gärten mit 'wilden' Ecken, Blütenreichtum, Wildkräuter, Wiesen- und Ackerrandstreifen, Blumenwiesen, Feuchtlebensräume, Hecken, strukturreiche Wälder und Waldränder sind Garant für eine hohe Artenvielfalt, nicht nur hinsichtlich der Vogelwelt. Jeder, der die Möglichkeit hat, sollte hier seinen Beitrag leisten und erhöht damit auch unser aller Lebensqualität", so die Ornithologin Susanne Stadler von der Naturschutzabteilung des Landes abschließend.

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