Naturschutz
Diese Wächter stehen an den Toren zu intakten Lebenswelten
„Vorbeugen und aufklären, strafen nur bei völliger Uneinsichtigkeit“ gilt als Devise für die Salzburger Berg- und Naturwacht im Lungau. Neben einem wachsamen Blick auf die Flora in der Natur – besonders in geschützten Lebensräumen – bemühen sich die Ehrenamtlichen auch um die Tierwelt: konkrete Beispiele gibt es in Unternberg, wo dem Feuerfalter und den Amphibien geholfen wird.
LUNGAU. Knapp 5.000 Stunden standen 72 Ehrenamtliche der Berg- und Naturwacht im Lungau, im vergangenen Jahr, 2020, im Einsatz. Nach der Devise „Vorbeugen und aufklären, strafen nur bei völliger Uneinsichtigkeit“ führten sie laut dem Landes-Medienzentrum Salzburg 1.986 aufklärende Gespräche; 102 Mal mussten sie ermahnen; vier Mal gab es eine Anzeige bei der Bezirksbehörde und einmal ein Organmandat. „Die vereidigten Wachorgane werden laufend geschult und schreiten dann ein, wenn es das Gesetz nicht mehr erlaubt wegzuschauen", erklärt Landesrätin Daniela Gutschi (ÖVP), "dafür braucht es auch die richtige Dosis Fingerspitzengefühl und Zivilcourage.“ Gutschi ist im Land Salzburg ressortzuständig für Natur.
Bekämpfung invasiver Pflanzen
Die Aufgaben der Naturwächter sind vielfältig. „Wir haben im Lungau einige sich stark ausbreitende Pflanzenarten, deren Bekämpfung nicht einfach ist", verdeutlichte Alois Doppler (hier geht es zu seinem Regionautenprofil), der Bezirksleiter der Berg- und Naturwacht im Lungau, gegenüber dem Landes-Medienzentrum. "In Zederhaus, St. Michael und St. Margarethen beschäftigt uns der Staudenknöterich und in Ramingstein der gesundheitsgefährdende Riesenbärenklau“, führte Doppler aus. Eigene „Neophytenfachkräfte“ stünden daher betroffenen Gemeinden und Grundbesitzern beratend zur Seite.
Hilfe für Feuerfalter und Amphibien in Unternberg
Alois Doppler benannte noch ein weiteres Beispiel des breiten Aufgabenspektrums: „Den blauschillernden Feuerfalter gibt es nur mehr in ganz wenigen Gebieten auf dieser Welt", so Doppler, "bei uns im Lungau helfen wir ihm zu überleben. Gemeinsam mit der Landwirtschaftsschule Tamsweg wurde das Buschwerk im Randbereich des Natura-2000-Schutzgebietes Mooshammer Moos ausgedünnt, damit er einen guten Lebensraum hat.“ Darüber hinaus: In Unternberg werde intensiv daran gearbeitet, dass ein neues Laichgewässer oberhalb des so genannten Gfrererfeldes von Amphibien angenommen wird. „Mindestens 1.000 Tiere haben mit unserer Hilfe den neuen Tümpel als neuen Lebensraum entdeckt“, berichtete Bezirksleiter Doppler in der Story des Landes-Medienzentrums.
Naturwächter gehen in die Schulen
Ein weiteres Betätigungsfeld der Berg- und Naturwächter ist die Aufklärung in Bildungseinrichtungen. Auch hier ist die Berg- und Naturwacht aktiv und geht immer wieder in die Schulen. In St. Andrä seien die Kinder der Volksschule etwa darauf aufmerksam gemacht worden, wo zum Schutz der Tiere etwas getan werden kann. Durch Initiative des Schuldirektors seien rund 2.000 Erdkröten sicher über eine Straße gebracht worden. „Hier arbeiten Gemeinde, Schule und Naturschutz Hand in Hand – ein schönes Beispiel zum Lernen für die Zukunft“, meinte Gutschi – neben der Natur befindet sich übrigens uch die Bildung in ihrer Ressortzuständigkeit.
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