Biosphärenpark-Fund
Seltener Baumschläfer in Unternberg entdeckt

- Der entdeckte Baumschläfer
- Foto: Thomas Holzer
- hochgeladen von MeinBezirk - Lungau
Ein Projekt der Landjugend Unternberg-Thomatal sorgt für Aufmerksamkeit. Im Rahmen eines Schutzprogramms gelang ein bemerkenswerter Fund im Lungau.
UNTERNBERG. Wie Thomas Holzer, Biologe und Projektleiter, berichtet, wurde im Rahmen eines Schutzprojekts der Landjugend Unternberg-Thomatal, ein äußerst seltenes Nagetier nachgewiesen. Der Fund erfolgte am Montag, dem 21. Juli 2025, in einem der installierten Kobel (Nistkästen).
Fund im Nistkasten
In einem der Nistkästen, die im Zuge eines größeren Naturschutzprojekts aufgehängt wurden, konnte ein Baumschläfer entdeckt werden. Diese Art ist äußerst scheu und schwer nachzuweisen. Laut Holzer ist der Nachweis eines Baumschläfers „absolut genial“, da sich das Tier nur selten beobachten lässt.
Lebensweise und Vorkommen
Der Baumschläfer zählt zur Familie der Bilche und lebt vorwiegend in strukturreichen Laub- und Mischwäldern mit dichter Strauchschicht. Er bevorzugt Lebensräume mit hohem Altholzanteil und genügend Versteckmöglichkeiten, wie etwa Baumhöhlen oder Felsspalten. In Mitteleuropa gilt er als stark gefährdet und kommt vor allem in waldreichen Mittelgebirgen vor – in Österreich unter anderem im Waldviertel, in Kärnten, in Teilen der Steiermark sowie vereinzelt im Bundesland Salzburg.
Die Tiere sind nachtaktiv, verbringen den Tag in Verstecken und gehen erst nach Einbruch der Dunkelheit auf Nahrungssuche. Die Nahrung besteht hauptsächlich aus Insekten, Früchten, Samen und Knospen. Aufgrund ihrer heimlichen Lebensweise und der geringen Populationsdichte gibt es nur wenige bestätigte Sichtungen, was den aktuellen Fund umso bemerkenswerter macht.
Projekt mit regionaler Unterstützung
Das Projekt wurde bereits vor zwei Jahren ins Leben gerufen und läuft unter der Leitung von Thomas Holzer sowie dem damaligen Landjugend-Obmann Andreas Zehner. Unterstützt wird die Initiative vom Biosphärenpark Lungau, dem Sägewerk Gebirgslärche Graggaber, die Bundesforste und der Stiftung Blühendes Österreich.
Erfolg auch beim Fledermausschutz
Neben dem Einsatz für heimische Nagetiere wurde im selben Rahmen auch ein Schutzprojekt für Fledermäuse gestartet. Auch dieses zeigt laut Holzer positive Entwicklungen. Allerdings weist er darauf hin, dass Nachweise bisher nur aus den Nistkästen stammen.
Aufruf zur Mithilfe
Holzer bittet deshalb die Bevölkerung um Mithilfe. Viele Lungauerinnen und Lungauer könnten Fledermäuse am Dachboden haben. Hinweise und Sichtungen können direkt an ihn unter der Telefonnummer +43 650 3053146 gemeldet werden, um das Wissen über die Fledermauspopulation im Lungau zu erweitern.
Wie Holzer berichtet, zeigt der aktuelle Fund den Wert regionaler Natur- und Artenschutzprojekte. Auch künftig will man an der Initiative festhalten.
Was ist ein Baumschläfer?
Der Baumschläfer (Dryomys nitedula) ist ein kleines Nagetier aus der Familie der Bilche. Er wird etwa 10 bis 15 Zentimeter groß, der buschige Schwanz misst zusätzlich 8 bis 11 Zentimeter. Sein Fell ist grau bis rotbraun, die Bauchseite heller, mit charakteristischer schwarzer Gesichtsmaske um die Augen.
Der Baumschläfer lebt bevorzugt in strukturreichen Wäldern, oft mit Felsen und dichtem Unterwuchs. In Mitteleuropa ist er selten und steht unter besonderem Schutz. Die Tiere verbringen einen großen Teil ihres Lebens in Verstecken, ihre Aktivität beschränkt sich auf die Nacht. Sie überwintern in einem langen Winterschlaf, der je nach Region bis zu sieben Monate dauern kann.
In Österreich ist der Baumschläfer nur in bestimmten Regionen nachgewiesen worden. Dazu zählen unter anderem die steirischen Kalkalpen, das südliche Kärnten, das Waldviertel und einzelne Standorte im Bundesland Salzburg. (Quelle: Wikipedia – Baumschläfer)
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