Zu modern für alte Burgen

Idyllisch, mysteriös und eingebettet in eine atemberaubende Bergkulisse– so zeigt sich die Burg Hohenwerfen Besuchern und auf der Kinoleinwand. | Foto: Peter J. Wieland
  • Idyllisch, mysteriös und eingebettet in eine atemberaubende Bergkulisse– so zeigt sich die Burg Hohenwerfen Besuchern und auf der Kinoleinwand.
  • Foto: Peter J. Wieland
  • hochgeladen von Julia Hettegger

Wussten Sie eigentlich, dass die Burg Hohenwerfen Schauplatz für viele Hollywood-Filme und Blockbuster war? Erst vergangene Woche zog das Filmteam von „Sherlock Holmes 2“ mit Robert Downey Jr. und Jude Law seine Kreise über der, mehr als 900 Jahre alten, Erlebnisburg. Aber auch schon in der Vergangenheit schätzten amerikanische Regisseure das Bauwerk auf dem steilen Felskegel hoch über dem Salzachtal. Seit den Sechzigern ist Hohenwerfen immer wieder Schauplatz von sehr erfolgreichen Filmprojekten.

Haben Sie's erkannt?
Die Picknickszene aus dem Film „Sound of Music“ wurde am Fuße der Burg in Werfen gedreht, sowie im Winter 1968/69 der Hollywood-Film „Agenten sterben langsam“ mit Richard Burton und Clint Eastwood. Es folgten Anfang der Siebziger Jahre die Produktionen „Kinderarzt Dr. Fröhlich“ mit Roy Black und Eddi Arent, 1985 die siebenteilige Serie „Frankensteins Tante“ mit Barbara de Rossi und Eddi Konstantini und 1987 einige Sequenzen für eine Folge der Erfolgsserie „Drei Engel für Charlie“. Im Jahr 1999 fanden die Dreharbeiten für die US-amerikanische Fantasy-Mini-Serie „The 10th Kingdom“ auf der Burg statt – unter den Darstellen war auch Ed O’Neill, den Zuschauern sicher als Al Bundy aus der Serie „Eine schrecklich nette Familie“ ein Begriff. 2003 wurde die Burg als französisches Hotel in der Hollywood-Produktion „Voll verheiratet“ mit Frauenschwarm Ashton Kutcher und Brittany Murphy als Drehort genutzt. „Neben diesen filmischen Höhepunkten wird die Erlebnisburg Hohenwerfen gerne als Kulisse für Reisedokumentationen wie etwa ‚Wunderschön!‘ für den WDR oder Musiksendungen genutzt“, weiß Birgit Meixner, vom Marketing Salzburger Burgen & Schlösser, „zudem stellt der historische Landesfalkenhof mit den Greifvogelvorführungen ein attraktives Filmmotiv dar.“ Touristisch wird die „Popularität“ der Pongauer Burg nicht vermarktet: „Es gibt nicht etwa einen Flyer, der Touristen zu den Hollywoodschauplätzen im Land Salzburg führt,“ weiß Meixner, „aber in der Burg Hohenwerfen wird im ehemaligen Kokskeller während des Betriebes ein Film über die Baugeschichte gezeigt, der auch Ausschnitte und Szenen der Filme vorsieht, die dort gedreht wurden.“ Die einzigartige Lage der Burg, eingebettet in die Bergwelt und ihr Aussehen selbst, mache Hohenwerfen, nach Aussage von Birgit Meixner, für Hollywood so interessant.
Auch Werfens Ortschef Franz Meißl ist stolz, seine Gemeinde bzw. die Burg immer wieder im Fernsehen oder auf der Kinoleinwand zu sehen, wittert aber gleichzeitig Gefahr, dass dies durch die geplante Trassenführung der 380 kV-Salzburgleitung der letzte Kinoauftritt gewesen sein könnte: „Welchen Schaden die APG (Verbund Austrian Power Grid AG) mit der geplanten Leitungstrasse durch unsere begehrenswerte Gemeinde für die unzähligen Besucher anrichtet, ist absehbar. Einen nicht mehr gutzumachenden touristischen Schaden erleidet aber unsere Gemeinde auch, wenn sie, so wie vorhin erwähnt, für solche exquisiten Filmaufnahmen durch die massive Zerstörung der Landschaft nicht mehr in Frage kommt. Dieser Schaden kann in keiner Weise vom Verbund – APG ersetzt werden.“ In einem Brief an die Verbund Austrian Power Grid AG äußert er diesbezüglich: „Ich fordere die Verantwortlichen vom Verbund sprich APG auf, diese für unsere Gemeinde wichtige Situation zu überdenken und aus den vorhin angesprochenen Gründen den Korridor zu verlegen.“

Trasse stört Landschaftsbild
Die Gefahr, die Burg als Filmschauplatz durch die Trassenführung zu verlieren, erkennt auch Birgit Meixner als gegeben an: „Ich kann mir gut vorstellen, dass eine sichtbare ‚Kabelautobahn‘ die Burg als Schauplatz uninteressant machen könnte. Einmal, weil es im Mittelalter eben solch moderne Stromlieferanten noch nicht gegeben hat und zweitens, weil sie Aufnahmen aus der Luft stören könnten“, so glaubt sie auch, dass im Fall des kürzlich gedrehten „Sherlock Holmes 2“ die Trasse ein Ausschlusskriterium für Hohenwerfen hätte gewesen sein können. Vom Verbund hat Bürgermeister Meißl noch keine Antwort auf seinen Brief erhalten (Stand: Donnerstag, 10. März 2011, um 11.18 Uhr).

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