27.000 km bis ans Ende der Welt

Der Salzburger Abenteurer und Reisejournalist Joe Pichler auf seiner KTM, unterwegs in Sibieren. | Foto: Joe Pichler
  • Der Salzburger Abenteurer und Reisejournalist Joe Pichler auf seiner KTM, unterwegs in Sibieren.
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Insgesamt 300.000 Kilometer auf dem gesamten Erdball haben Joe Pichler und seine KTM bereits am „Buckel“. Mit Film- und Diashows sowie spannenden Geschichten seiner Reisen begeistert der Abenteurer unzählige Interessierte bereits seit Jahren. Jetzt ist er mit seinem Reisetagebuch „Trans-Asien – 27.000 Kilometer bis ans Ende der Welt“ im Pongau zu Gast.

Joe Pichler, Sie sind mit Ihrer neuesten Film- und Diashow über Trans-Asien kommende Woche im Pongau zu Gast. Was waren die besonderen Herausforderungen auf dieser Reise?
JOE PICHLER: „Drei Dinge forderten auch mich, als erfahrenen Reisenden, an diesem Trip besonders. Erstens die bürokratischen Hürden, die im Vorfeld der Reise zu überbrücken waren – das Beantragen der Visa und in vielen Ländern brauchte ich eine persönliche Einladung. Zweitens waren es die extremen klimatischen Bedingungen. Vom eiskalten, vergletscherten Gipfel des Elbrus im Kaukasus waren es nur wenige Tage bis zu den Sanddünen der glühend heißen Karakum Wüste Turkmenistans. In Temperatureinheit bedeutete das einen Temperaturunterschied von gefühlten minus 40 bis plus 50 Grad für den Körper. Als drittes Extrem zeigte sich mir die zurückzulegende Distanz. 27.000 Kilometer und elf Zeitzonen galt es zu durchfahren, davon endlose Strecken, auf denen es keine Straßen gab. Solche Weiten gibt es in Europa nicht.“

Wenn Sie gerade von den Weiten sprechen, was machen Sie auf Ihren langen Reisen, insbesondere in der Zeit, die Sie täglich auf der KTM verbringen?
JOE PICHLER: (lacht) „Sie erwarten wahrscheinlich, dass ich sage: ‚Ich genieße die Landschaft‘, doch das ist oft nicht möglich. In Wahrheit habe ich gar nicht so viel Zeit zum Nachdenken. Ich fahre oft abseits der Straßen, dabei muss ich sehr konzentriert sein.“

Insgesamt haben Sie schon 300.000 km auf Ihren Reisen zurückgelegt. Haben Sie nicht langsam alles gesehen – bzw. was fasziniert Sie auch heute noch an den fremden Ländern?
JOE PICHLER: „Ja, das stimmt, einiges habe ich schon gesehen. Mittlerweile bereise ich auch Länder, die ich schon besucht habe – besonders gerne Gebiete, die sich im Umbruch befinden. Wenn man sie zehn Jahre später wieder aufsucht, erkennt man dort viel Neues und kann ihre Entwicklung beobachten. Das ist das Faszinierende für mich.“

Ist das Wegfahren und wieder Ankommen immer noch mit Kulturschocks oder Akklimatisierungsproblemen verbunden?
JOE PICHLER: „Nicht mehr. Mittlerweile ist beides zur positiven Routine geworden. Inzwischen lebe ich von meinen Reisen und den Vorträgen darüber. Schwer war es, als ich nach den Reisen in das Büro zurückmusste, da war die Diskrepanz zu den Ländern, aus denen ich gerade zurückkam, sehr groß. Oft habe ich mich damals gefragt, wie die Arbeit bei uns so wichtig sein kann, wenn in anderen Gebieten der Erde alleine das Überleben zählt.“

Sie haben in der Mongolei Ihr Lager mit Nomaden geteilt, wie begegnen Ihnen die Einheimischen auf Ihren Reisen?
JOE PICHLER: „Grundsätzlich bin ich als ‚Exot‘ für sie immer interessant und sie begegnen mir mit Neugierde. In all meinen Reisen hatte ich nur sehr wenige negative Erfahrungen mit Einheimischen.“

Gibt es Dinge, vor denen man sich vor bzw. während der Reisen fürchtet? Ich denke z.B. an Raub.
JOE PICHLER: „Als Furcht würde ich es nicht bezeichnen, vielmehr als gesunden Respekt, den braucht es aber. Während der Reise treten die Bedenken völlig in den Hintergrund. Das ist gut, sonst könnte man die Erfahrung nicht genießen.“
Eine abschließende Frage: Wo war es am schönsten auf der Welt?
JOE PICHLER: „Einen schönsten Platz der Erde gibt es nicht. Ob man eine Region gerade als besonders beeindruckend empfindet, hängt von der emotionalen Stimmung ab. Wohnen möchte ich jedenfalls nirgends anders als hier, das heißt Salzburg Stadt bzw. Land.“

Interview: Julia Baumgärtner

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