Im stillen Gleiter unterwegs
Mit dem e-Golf durch den Pongau "gestromt". So schlägt sich der Akku-Golf im winterlichen Gebirge.
Mit dem Schlüssel in der Hand wird erst einmal eine Runde um den e-Golf spaziert. Für uns Frauen ist die Optik ja auch wichtig. Nicht zu maskulin, kein "Altherrenauto", sondern elegant und sportlich – mit dem kann man sich doch gleich identifizieren. Und dieses schöne Blau am Spiegel, den Leuchten und am VW-Emblem – echt schick.
"Strom ist blau"
Für alle Laien sieht der e-Golf genauso aus wie sein Pendant mit Verbrennungsmotor. Der Experte klärt aber auf: Die blaue Linien weisen auf die Stromvariante hin. Das helle Blau zieht sich auch durch den Innenraum – schön ist er schon mal der e-Golf. Jetzt muss er aber den "Gebirgstest" bestehen. Eine Woche tauscht er den Stellplatz bei Electrodrive Salzburg mit dem Pongau.
Kein Mux, aber er läuft
Ok, es kann losgehen – also starten? Nein, er läuft bereits! Kein Mux zu hören, weder drinnen, noch draußen. Nur ein kleines grünes "Start" leuchtet am Amaturenbrett. Um sich an die Automatik zu gewöhnen empfiehlt es sich, nicht gleich auf der Autobahn zu fahren, sondern die Ortschaften abzuklappern. Das Losfahren nach der ersten roten Ampel zeigt: Im e-Golf steckt ordentlich "Bumbs" drinnen. Der 115 PS starke E-Motor stellt seine 270 Nm Drehmoment ad hoc zur Verfügung. Da freut man sich schon, den Akku-Golf auf die heimischen Berge loszulassen.
Um Strom zu sparen, empfiehlt es sich aber, den vollen Fahrspaß nur manchmal auszukosten. Beim Fahren im Eco- und dem Eco-Plus-Betrieb kann Strom gespart werden. Auf Knopfdruck wird zwischen drei Fahrmodi gewechselt. Im Eco- und dem Eco-Plus-Betrieb schaltet die Klimaanlage zurück bzw. ganz aus und auch der Fahr-Elan ist in den Sparstufen dahin: Die 115 PS reduzieren sich im Eco-Modus auf 95 PS und im Eco-Plus-Modus auf 75 PS. Der e-Golf fährt sich dann zwar nicht mehr so spritzig, dafür meldet der Bordcomputer 20 Prozent mehr Reichweite und das ist für alle wichtig, die daheim oder in der Arbeit keine Steckdose haben.
Vier Rekuperationsstufen
Deutlich zeigt sich auch Fahrunterschied mit den vier Rekuperationsstufen. In der Stufe eins segelt das Auto wie im Leerlauf dahin. In Stufe drei verzögert der e-Golf so stark, dass die Bremslichter leuchten und der E-Motor als Generator Strom zurückgewinnt – wie bei jedem Bremsmanöver.
Probleme auf Eis und Schnee
Im Pongau zieht der Winter wieder ein und der e-Golf zeigt seine Tücken. Das Fahren auf Schnee wird zur Herausforderung. Kein Motorgeräusch signalisiert, dass die Reifen keinen Halt finden. Wegen der Automatik ist auch das Gefühl für's Rutschen in den Beinen dahin. Beim Bergabfahren auf Schnee und Eis bleibt zu hoffen, dass der Akku nicht voll ist. Denn die Motorbremswirkung auf der dritten Stufe greift nur, wenn auch Strom-Rückgewinnung nötig ist. Ist der Akku aber voll, muss auch bei Schneefahrbahn gebremst werden – Rutschgefahr! Zwei Tage hält das E-Auto daher Winterschlaf in der Garage, ehe es zurück nach Salzburg geht. Das Fazit: Fahrspaß ist mit dem stillen aber PS-starken Gleiter garantiert. Schnee und Berge sind aber nicht die ideale Kombination für den Akku-Golf – vielleicht reine Übungssache?!
Das Video zum großen Autotest sehen Sie hier!
Fotos: Matthias Leinich
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