„Bios-Baby“ braucht neuen Namen

Nach über zwei Jahren des bürokratischen Hürdenlaufes auf dem Weg zum Biosphärenpark ist der Lungau nun bei einer gemeinsamen Bewerbung mit dem Nationalpark Nockberge angelangt. Spätestens im September sollte feststehen, was das Ganze für einen Namen hat und wie die Kooperation aussieht. | Foto: lungau.travel
  • Nach über zwei Jahren des bürokratischen Hürdenlaufes auf dem Weg zum Biosphärenpark ist der Lungau nun bei einer gemeinsamen Bewerbung mit dem Nationalpark Nockberge angelangt. Spätestens im September sollte feststehen, was das Ganze für einen Namen hat und wie die Kooperation aussieht.
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Seit bekannt ist, dass der Nationalpark Nockberge im angrenzenden Kärnten ebenfalls um das Biosphärenpark-Gütesiegel ansuchen will, arbeitet der Lungau an einer Kooperation, denn die UNESCO verlangt eine gemeinsame Bewerbung. Zwei separate Parks nebeneinander wird es nicht geben. Absolute Deadline für das Konzept ist der 30. September.

LUNGAU (rec). Seit Anfang 2009 ist der Regionalverband Lungau bemüht, alle notwendigen Voraussetzungen zu schaffen, damit für den Bezirk bei der UNESCO um das Gütesiegel „Biosphärenpark“ angesucht werden kann.

Ein Konzept für vier Kärntner und 15 Lungauer Gemeinden
Nach über zwei Jahren mit unzähligen Gesprächen innerhalb des Lungaues sowie mit dem Land Salzburg, teils Widerstand aus der Region, teils noch nicht gefestigten Finanzierungszusagen seitens der Landesregierung, Vorträgen, Umfragen, unendlich viel aufgewendeter Energie sowie breiter Zustimmung aus der Bevölkerung steht eines fest: Es wird, wenn überhaupt, nur einen bzw. einen gemeinsamen Biosphärenpark im Umkreis geben, weil der Nationalpark Nockberge ebenfalls an dem UNESCO-Gütesiegel interessiert ist. Und: Er wird in diesem Fall natürlich nicht mehr Biosphärenpark Lungau heißen. Die angrenzende steirische Krakau als Partner, wie im Bezirksblatt Lungau am 15. Dezember 2010 berichtet, ist mittlerweile wieder abgesprungen. „Bisher hat es mit Vertretern des Nationalparks Nockberge drei Workshops gegeben“, berichtet der Lungauer Regionalmanager Josef Fanninger. Bei diesen Treffen, unter anderem mit Bezirksbauernkammer und Bürgermeistern, geht es in erster Linie um die Organisation des Trägervereines, die Art der Zusammenarbeit zwischen Kärnten und dem Lungau sowie um einen neuen gemeinsamen Namen. In Kärnten sind vier Gemeinden betroffen, im Lungau sind es alle fünfzehn. Monatlich sollen Kooperations-Treffen stattfinden, um zu klären, welche Aufgaben bis zum tatsächlichen gemeinsamen Ansuchen noch zu erledigen sind. Parallel dazu arbeitet der Regionalverband Lungau, mit dem ECO (Institut für Ökologie) aus Klagenfurt und der SLK, an den Einreichunterlagen.

MAB-Komitee kommt am 30. September in Wien zusammen
Auf beiden Seiten fehlt immer noch die notwendige Landesverordnung und „die Finanzierung ist noch nicht schriftlich gesichert“, so Josef Fanninger. Aus dem Lungau würden laut neuestem Stand im ersten Jahr 100.000 Euro kommen, vom Land Salzburg seien 100.000 bis 150.000 Euro zu erwarten. Dass die Höhe dieser kolportierten Beträge indirekt proportional zu den Temperaturen der jeweiligen Jahreszeit schwankt, ist die dahingehend einzige Regelmäßigkeit. Am 30. September 2011 tagt das nationale MAB-Komitee (Man and Biosphere) in Wien, um Ansuchen an die UNESCO entgegenzunehmen. Darunter sollte auch das endgültige Nockberge-Lungau-Paket zu finden sein. Nach überstandener Evaluation und der als Formalakt verstandenen Empfehlung an die UNESCO in Paris sollte es im Frühjahr 2012 eine endgültige Entscheidung geben. Vorerst aber gilt es auch, sämtliche noch ausstehenden bürokratischen Hindernisse zu überwinden, wie beispielsweise Folgendes:

Vertragsnaturschutz akzeptiert, mehr Kernzone gefordert
Neben der Einteilung in Pflegezone (20 %) und Entwicklungszone ist auch die sogenannte Kernzone Voraussetzung für einen Biosphärenpark. Diese entspricht Naturschutzgebieten und sollte eigentlich fünf Prozent der Gesamtfläche betragen. Die ohnehin vorhandenen Naturschutzgebiete Seetaler See, Überlingmoor und Nationalparkgebiet Muhr machen weniger als drei Prozent aus. Die UNESCO hat im Lungau für die zusätzlich benötigten Flächen einem Vertragsnaturschutz statt einem verordneten zugestimmt. Grundbesitzer könnten den Vertrag nach zwanzig Jahren kündigen, die Fläche erhält ihren ursprünglichen Status. Sollte sich der Biosphärenpark auflösen, ist der Vertrag seitens des Managements jederzeit kündbar. Dafür verlangt die UNESCO nun aber mehr als die ursprünglich angenommenen fünf Prozent der Gesamtfläche für einen gewissen Spielraum. Mit Flächen in Lessach wäre die Kernzone bereits im September 2009 komplett gewesen. Jetzt muss neu verhandelt werden. „Wir werden mit allen potentiellen Grundbesitzern Gespräche führen, die oberhalb der Waldgrenze über hochalpines ungenutztes Gelände verfügen“, ist Josef Fanninger zuversichtlich, dass auch diese Hürde zu überwinden sein wird.

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