Bleibt Göring ein Ehrenbürger von Mauterndorf?

Die Göring-Causa verfolgt Mauterndorf. Briefe und Zeitungsartikel füllen einige Aktenordner, wie Bgm. Wolfgang Eder hier zeigt.
  • <b>Die Göring-Causa verfolgt Mauterndorf.</b> Briefe und Zeitungsartikel füllen einige Aktenordner, wie Bgm. Wolfgang Eder hier zeigt.
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MAUTERNDORF. Auf Initiative der Grünen habe der Salzburger Landtag am letzten Mittwoch mehrheitlich, mit Ausnahme der Stimmen des freiheitlichen Klubs, den Weg für die posthume Aberkennung von Ehrungen geebnet, wie der Landtagsklub der Grünen per Aussendung informierte. In Zukunft werde es möglich sein, Ehrungen des Landes, der Stadt Salzburg und der Gemeinden auch nach dem Ableben der geehrten Person abzuerkennen.

Ehre nur, wem sie gebührt

„Nur wer eine Ehrenauszeichnung des Landes Salzburg wirklich verdient, soll sie auch behalten. Das wird aufgrund des heutigen Beschlusses in Zukunft endlich auch über den Tod der Geehrten hinaus gelten“, freute sich Grünen-Demokratiesprecher LAbg. Simon Hofbauer am 13. Jänner. „Bisher war eine posthume Aberkennung einer Landesehrung gesetzlich nicht vorgesehen“, erklärte er. Das Argument habe gelautet, dass eine Ehrenbürgerschaft ohnehin mit dem Tod des Geehrten enden würde.

Mauterndorf und Göring

Auch die Gemeinde Mauterndorf hat einen Ehrenbürger, wegen dem sie in der Vergangenheit mehrfach damit konfrontiert worden war, sie möge diesem die Ehrenbürgerschaft aberkennen: der Nationalsozialist Hermann Göring. Das BB Lungau hat diese Forderung bereits im Jahr 2012 thematisiert. Aufgrund der damaligen Gesetzeslage sagte Bürgermeister Wolfgang Eder: "Wir müssten Göring posthum die Ehrenbürgerschaft erneuern, um sie ihm posthum wieder aberkennen zu können. Das wäre doch ein Schildbürgerstreich."

"Wir warten auf die Expertise"

Doch wie sieht die Situation in Mauterndorf unter den neuen gesetzlichen Bedingungen aus? Das BB Lungau hat bei Ortschef Eder nachgehakt: "2017 feiern wir in Mauterndorf 800 Jahre Markterhebung. Anlässlich dessen wird eine neue Ortschronik erstellt. Dabei arbeiten wir mit namhaften Historikern zusammen. Ich habe diese beauftragt, sich auch mit der Göring-Thematik intensiv auseinanderzusetzen und der Mauterndorfer Gemeindevertretung daraufhin eine Empfehlung für das weitere Vorgehen abzugeben. Aufgrund dieser neuesten Erkenntnisse und der unabhängigen Experten-Empfehlung werden wir dann weitere notwendige Schritte ergreifen", erklärt Bürgermeister Eder.

"Historie nicht verfälschen!"

Eder betont: „Die Marktgemeinde Mauterndorf distanziert sich entschieden vom NS-Regime und seinen Protagonisten. Hermann Göring ist als elfter Ehrenbürger in unseren Annalen geführt. Dies würde sich auch bei einer Pro-Forma-Aberkennung nicht ändern. Diese und zukünftige Generationen sollen auch den negativen Teil der Geschichte Mauterndorfs erfahren und darüber diskutieren. Ein völliges Streichen der Ehrenbürgerschaft Görings aus unseren Büchern wäre Geschichtsverfälschung. Gerade weil Göring Ehrenbürger unserer Gemeinde war, machen wir mit den jungen Heranwachsenden intensive Aufklärung, damit sich die Verbrechen dieser Zeit nicht wiederholen. Wir setzen uns sehr kritisch im Ort mit diesem Abschnitt der Geschichte auseinander.“

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