Essen täglich aus Klagenfurt?

Am 4. November 1986 zogen die ersten Soldaten in die Struckerkaserne Tamsweg ein.
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Bereits ab Mitte Juni 2011 soll in der Tamsweger Struckerkaserne nicht mehr frisch gekocht werden. Stattdessen kommt das Essen tiefgefroren aus Klagenfurt. LAbg. Peter Pfeifenberger kritisiert dieses Vorgehen, aus wirtschaftlichen und ökologischen Gründen.

TAMSWEG (rec). „Die Versorgung des Lungauer Heerespersonals durch eine Zentralküche aus dem 130 Kilometer entfernten Klagenfurt bedeutet, dass keine regionalen Lebensmittel mehr eingekauft werden“, gibt LAbg. Peter Pfeifenberger zu bedenken, dass Lungauer Betriebe dadurch wirtschaftliche Einbußen hinnehmen müssten. „Diese Entscheidung ist sowohl aus regionalpolitischen als auch aus finanziellen Gründen nicht nachvollziehbar. Auch aus Sicht des Umweltschutzes eine unlogische Entscheidung“, so Pfeifenberger.

Krankenhaus hätte Kapazitäten
Er habe für die Essens-Lieferung aus Klagenfurt bereits einen Alternativvorschlag: In wenigen Monaten werde die neue Küche des Krankenhauses Tamsweg, die nur wenige hundert Meter von der Struckerkaserne entfernt liegt, fertig sein. Diese könne die Kaserne mitversorgen. Gewinner mit dieser Lösung wären der Lungau, der Umweltschutz und das Heerespersonal, meint Pfeifenberger, der sich sicher ist, dass das Land Salzburg als Rechtsträger des Krankenhauses ein günstiges Angebot machen würde. „Die Küche in Tamsweg wird nicht ganz geschlossen, sie wird eine Finalisierungsküche, in der Tiefgefrorenes aufgewärmt wird“, betont der Salzburger Bundesheersprecher Hauptmann Gerald Gundl. Ob das Essen tatsächlich täglich geliefert werde, sei noch nicht klar. Das gesamte Bundesheer soll in Zunkunft von drei bis vier Zentralküchen versorgt werden. Laut Bundesministerium können dadurch die Kosten der Verpflegung eines Soldaten pro Tag von 10,63 Euro auf 7,89 Euro gesenkt werden. Über innovative Ideen, wie die Verpflegung durch das Krankenhaus, entscheide ebenfalls das Verteidigungsministerium.

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Vor 25 Jahren am Baronfeld errichtet
Garnison Tamsweg feiert am Freitag ihr 25-jähriges Bestehen mit „Tag der offenen Tür“ in der Struckerkaserne

Die Garnison Tamsweg feiert am kommenden Freitag ihr 25-jähriges Jubiläum. Der Spatenstich für die Struckerkaserne erfolgte im März 1984, die ersten Soldaten zogen im November 1986 in das Gebäude.

TAMSWEG (rec). Bereits 1960 tauchte im damaligen Regionalplan für den Lungau der Wunsch nach einer eigenen Garnison auf. Rund zehn Jahre später wurde an die Gemeinde Tamsweg der Auftrag erteilt, „räumlich Vorsorge zur Errichtung einer Garnison im Raume Tamsweg“ zu treffen.

Offizielle Übergabe am 21. November 1986
Weitere drei Jahre vergingen, bis die Tamsweger Gemeindevertretung einstimmig den Entschluss fasste, den Bau der Kaserne voranzutreiben. In erster Linie setzten sich der damalige Bürgermeister Hans Hagenauer sowie der Landeshauptmann Wilfried Haslauer sen. und der Militärkommandant von Salzburg, Divisionär Engelbert Lagler, dafür ein, dass das Bauvorhaben in die Tat umgesetzt werden konnte. Bald kaufte die Republik Österreich das elf Hektar große sogenannte „Baronfeld“. Nach Baubewilligung, 1983, erfolgte am 15. März 1984 der Spatenstich für die Struckerkaserne. In den darauffolgenden zwei Jahren entstanden ein Bataillonsgebäude und ein Kompaniegebäude mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von rund 180 Mio. öS (ca. 13 Mio. Euro). Bereits am 4. November 1986 bezogen die ersten Soldaten die Struckerkaserne. Offiziell übergeben wurde sie einige Tage später, am 21. November.
Nach kleineren Anlaufschwierigkeiten übergab man den Schießplatz Mörtelsdorf 1991 seiner Bestimmung. Ein Jahr später folgte das Katastrophengerätelager und 1994 die Kfz-Werkstätte in Mörtelsdorf. Wegen Sparmaßnahmen des Bundesheeres mussten der Schießplatz 2005 und die Kfz-Werkstätte 2007 wieder geschlossen werden. Derzeit verfügt die Garnison Tamsweg über zwei Unterkunftsgebäude, eine Tankstelle, ein Katastrophengerätelager des Landes Salzburg, eine Sportanlage mit Fitnessraum, Hindernisbahn, Fußball-, Basketball- und Volleyballplatz, eine truppenärztliche Ambulanz, eine Truppenküche, Soldatenheim und Cafeteria, Schusterei und Schneiderei und ein Bekleidungsmagazin.
Der Garnison ebenfalls zugehörig ist der rund fünf Kilometer östlich von Tamsweg gelegene 67 Hektar große Garnisonsübungsplatz Atzmannsdorf. Zurzeit beschäftigt die Struckerkaserne rund 70 Mitarbeiter. Benannt wurde sie nach dem 1761 in St. Michael geborenen Jakob Strucker. Neben seiner Tätigkeiten als Schreiber des letzten regierenden Fürsterzbischofs von Salzburg, Hironymus Graf Coloredo, und beim obersten Salzburger Maut- und Straßenmeister, war Strucker als Hauptmann einer Landwehrkompanie maßgeblich an der Verteidigung des Pongaues 1809 sowie an der Verteidigung des Steinpasses 1818 beteiligt.

Jubiläumsfest startet am 10. Juni um 9 Uhr mit Militärmusikkonzert
Die Garnison Tamsweg lädt anlässlich ihres 25-jährigen Jubiläums am Freitag, dem 10. Juni zum „Tag der offenen Tür“ in der Kaserne ein. Beginnend mit einem Militärmusikkonzert um 9 Uhr am Tamsweger Marktplatz dar folgt um 10 Uhr ein militärischer Festakt in der Kaserne, zu dem die Bevölkerung herzlich eingeladen ist. Gleichzeitig werden die Kasernentore für Besucher geöffnet. Auf sie warten zahlreiche Attraktionen, wie Hubschrauber, Panzer, verschiedene Waffensysteme. Ein besonderes Highlight bietet ein Hochseilgarten mit Seilrutsche (Flying Fox), der kostenlos erklommen werden kann. Parkmöglichkeiten für die Besucher gibt es im Bereich der Hauptstraße vor der Kasernenzufahrt und beim Tamsweger Hallenbad. Von dort gelangt man auf einer über die Mur errichtete Pionierbrücke in die Kaserne. Den Abschluss des Jubiläumsfestes bildet bei freiem Eintritt das traditionelle Garnisonsfest mit dem „Murtal Express“ ab 20 Uhr.

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