"Menschen mehr ins Boot holen!"

Landtagsabgeordneter Bürgermeister Manfred Sampl im BB-Interview über den politischen Stil der Zukunft.
  • Landtagsabgeordneter Bürgermeister Manfred Sampl im BB-Interview über den politischen Stil der Zukunft.
  • hochgeladen von Peter J. Wieland

Sie haben die Ehre, jener St. Michaeler Bürgermeister zu sein, dessen Marktgemeinde im nächsten Jahr 600 Jahre Markterhebung feiert. Was meinen Sie, wird es die nächsten Jahrzehnte zu Umbrüchen in gesellschaftlicher Hinsicht kommen?
MANFRED SAMPL:
"Das stimmt, wir freuen uns auf 600 Jahre Markterhebung und planen bereits jetzt intensiv an den Feierlichkeiten für das Jubiläum. Bei diesem gemeinsamen Fest wollen wir vor allem die Menschen einbinden, die Vereine, die Organisationen etc.
Zum Punkt gesellschaftliche Umbrüche: ich glaube, so wie bei diesem Fest wird sich auch – und hier spreche ich als politischer Verantwortungsträger auf Regional- und Landesebene – die Politik ändern müssen. Zukünftig wird es darauf ankommen, die Menschen mehr ins Boot zu holen und in Entscheidungsprozesse mit einzubinden."

Könnten Sie bitte etwas konkreter werden?
SAMPL:
"Um ein Beispiel zu nennen: Eine Gruppe von 40 bis 50 Lungauer Wirtschaftstreibenden arbeitet gerade ein Konzept aus, wie sich unser Bezirk mittel- und langfristig entwickeln soll. Hier geht es auch um das Kreieren von Visionen. Diese Anliegen, die die Unternehmer dann frei von politischen Zwischenrufen formulieren wollen, sollen uns Politikern ein Leitfaden bzw. eine Verpflichtung sein. Am Ende muss es darum gehen, nicht einer Partei zu dienen, sondern der Region. Notwendig dafür ist eine Gesprächsbasis der Politiker aller Ebenen (Bund, Land, Gemeinden) und aller Farben."
Wenn Sie das auf den Lungau herabbrechen, wie könnte das funktionieren?
SAMPL:
"Wir müssen in den Strukturen enger zusammenrücken, das ist die aktuelle Hausaufgabe des Bezirks. Das Schrebergartendenken gehört abgelegt, es soll mehr die Region als Ganzes betrachtet werden. Dazu ist erforderlich, Gemeindegrenzen zu überwinden, Themen im Bezirk abzustimmen und dann mit einer gemeinsamen Stimme nach draußen gehen. Hier sind wir alle gefordert, damit wir uns in Wien und Salzburg letztendlich durchsetzen können.
Es geht um`s Ringen der besten Ideen und um gute Lösungen. Es kann zwar verschiedene Ansichten mit anschließender Diskussion geben, aber am Ende muss etwas Brauchbares rausschauen! Der Lungau ist eine abgeschlossene Region, in der das möglich ist. Ich sage noch einmal: Menschen einbinden, Daten sammeln, Fakten auf den Tisch bringen, diskutieren, dann gemeinsam entscheiden – darauf wird's in Zukunft ankommen!"

Herr Abgeordneter, gibt es für Zusammenarbeit im Lungau bereits nennenswerte Beispiele?
SAMPL:
"Ein gutes Beispiel wäre unser Abfallswirtschaftsverband für den Bezirk. Ähnlich könnte die Zusammenarbeit bei anderen Verbänden und Institutionen funktionieren.
Es ist für mich auch unumstritten, dass St. Michael in den letzten Jahren ein dynamischer, aufstrebender Ort war. Fraktionsübergreifende Konsense in der Gemeindevertretung haben dazu geführt. Die Diskussionen standen dabei stets im Vordergrund, auf gegenseitige Beschuldigungen wurde verzichtet. Ich habe meinen früheren Job als Geschäftsleiter einer Bank damals aufgegeben und bin in die Politik gegangen, weil es mir eine Ehre ist, für die Heimat zu arbeiten und den Menschen zu helfen. Davon bin ich nach wie vor überzeugt. Teil einer beschuldigenden Politik möchte ich nicht sein."

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Foto: Stefan Schubert

Traumjob gefällig?
Wir suchen Physios mit Herz und Hirn für unser Team!

Ein inspirierendes Arbeitsumfeld? Check. Ein innovatives Arbeitsklima? Check. Spannende Fortbildungsmöglichkeiten? Check. Attraktive Benefits? Check. Viele nette Kolleginnen und Kollegen? Doppelcheck. Das Alpentherme Gastein Gesundheitszentrum liegt in der Mitte des Gasteinertals – genau gesagt im malerischen Bad Hofgastein. Wir arbeiten als private Krankenanstalt in Form eines selbständigen Ambulatoriums für Kur, Rehabilitation und Sportmedizin. Mit einem vielfältigen Therapie- und...

  • Salzburg
  • Pongau
  • Magazin RegionalMedien Salzburg
Anzeige
Gut begleitet durch das Salzburger Hilfswerk. | Foto: Hilfswerk Salzburg
2

Tag der Pflege
Gut begleitet durch das Hilfswerk Salzburg - Lebensqualität im Alter

Eine gute Begleitung durch das Hilfswerk verhilft zur Lebensqualität im Alter. In den eigenen vier Wänden alt werden – wer wünscht sich das nicht. Und tatsächlich: Rund 80 % aller Menschen mit Pflegebedarf werden in ihrem Zuhause betreut. Das Hilfswerk unterstützt Betroffene und vor allem auch deren Angehörige bei der Bewältigung ihres Alltags. Senioren-BetreuungManchmal hilft es schon, wenn man bei den kleinen alltäglichen Dingen Unterstützung bekommt. Heimhilfen packen im Haushalt mit an,...

  • Salzburg
  • Magazin RegionalMedien Salzburg

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Salzburg auf MeinBezirk.at/Salzburg

Neuigkeiten aus dem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Newsletter abonnieren und wöchentlich lokale Infos bekommen

MeinBezirk auf Facebook: Salzburg.MeinBezirk.at

MeinBezirk auf Instagram: @salzburg.meinbezirk.at

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.