So viele Schulden haben die Orte
Pleitegefährdet oder „gut im Sattel“ – eine aktuelle Studie zeigt, wie sehr Pongaus Orte verschuldet sind.
Das BEZIRKSBLATT hat die, vom statistischen Zentralamt erhobenen, Daten (Stand 31.12.2010) bezüglich des pro Kopf Schuldenstandes der Pongauer Gemeinden einmal genauer unter die Lupe genommen. Eklatante Unterschiede herrschen in den Gemeinden. Kleinarl mit 780 Einwohnern weist mit 3.656 Euro die höchste „pro Kopf“-Verschuldung aller 25 Gemeinden auf.
Schlusslicht Kleinarl
Bürgermeister Max Aichhorn (ÖVP): „Man darf nicht vergessen, dass bei einer niedrigen Bevölkerungszahl mit diesem Berechnungsmodell die Zahlen rasch nach oben schießen. Uns belastete vor allem die Darlehen der Kläranlage sowie die Derzeit beschäftigen wir uns mit der Verlegung der Abwasserleitungen nach Bischofshofen, um uns an die Zentralkläranlage anzuschließen. Das verbessert die Situation für die Gemeindebürger, lässt die Schulden aber
weiter ansteigen.“
St. Johann ist top
Die geringste Verschuldung weist die Bezirkshauptstadt St. Johann mit 31 Euro pro Kopf (10.729 Einwohner) auf und Bürgermeister Günther Mitterer (ÖVP) weiß warum: „St. Johann wirtschaftet nicht auf Schulden und wir halten unsere Verwaltung schlank. Wir haben unsere Rücklagen nie angetastet und ohne Spekulationen veranlagt. Von deren Zinsen profitieren die Gemeindemitglieder mit z.B. Saisonkartenvergünstigungen. Unsere nächsten großen Investitionen werden in das neue Gebäude der Liechtensteinklamm und in die Erweiterung des Feuerwehrhauses fließen. Doch auch diese Investitionen ändern nichts an der finanziellen Positionierung St. Johanns.“ Dass es weitaus schlimmer, aber auch besser laufen kann als im Pongau, zeigen andere Gemeinden im Bundesland und ganz Österreich. Gröbming etwa ist gar nicht verschuldet, Elixhausen (29 Euro/Kopf) und Grödig (20 Euro/Kopf) weisen Bestwerte auf.
Österreichs kleinste Gemeinde Gramais (Tirol) hat nur 53 Einwohner, die jeweils mit 34.132 Euro pro Kopf Schulden zu Buche schlagen.
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