Ansuchen ist in Reichweite

Ende Juli startete der Student Michael Huber per beigelegtem Fragebogen im Bezirksblatt Lungau eine Umfrage zum Thema Biosphärenpark Lungau. Erste Ergebnisse belegten eine eindeutig positive Stimmung in der Bevölkerung. Nähere Details liegen seit kurzem vor. Mittlerweile hat es weitere Verhandlungen mit der Landesregierung gegeben. Noch im ersten Halbjahr 2011 will der Regionalverband Lungau um das Biosphärenpark-Gütesiegel bei der UNESCO ansuchen.

LUNGAU (rec). Michael Huber, Student der Universität für Bodenkultur in Wien, legte vor wenigen Tagen weitere Detailergebnisse seiner Befragung zum geplanten Biosphärenpark vor. Per Beilage im Bezirksblatt hatten alle Lungauer die Gelegenheit, ihre Meinung zu äußern. 460 haben diese Chance auch genutzt.

Interesse groß, wenig Wissen
Über 96 Prozent der Befragten hatten bereits davon gehört, dass im Lungau ein Biosphärenpark geplant ist. Als Hauptinformationsquellen dienten vor allem gedruckte Medien (79 Prozent), bzw. Gespräche mit Freunden (36,8 Prozent). Mehr als ein Viertel nahm an einer der angebotenen Informationsveranstaltungen teil. Über die Hälfte der Befragten zeigten großes Interesse, knapp 40 Prozent ein wenig Interesse. Lediglich 7,2 Prozent sind nicht weiter am Biosphärenpark interessiert. Der Wissensstand wurde hingegen großteils als niedrig eingeschätzt (58 Prozent niedrig, 12,5 Prozent sehr niedrig). Über 80 Prozent der 460 Umfrageteilnehmer halten weitere Informationen für sehr wichtig. Bei der Frage, was die Lungauer mit dem Begriff Biosphärenpark verbinden, steht Naturschutz mit „Markenzeichen für die Region“ an der Spitze, gefolgt von Regionalentwicklung, Erhalt der Kulturlandschaft und Tourismus. Am unteren Ende sind Förderung des öffentlichen Verkehrs, Naturschutzauflagen und -vorschriften sowie Klimaschutz zu finden.

75 Prozent sind für Umsetzung
Wenn die befragten Lungauer zum Zeitpunkt der Umfrage (Ende Juli/Anfang August 2010) die Möglichkeit gehabt hätten, über den Biosphärenpark Lungau abzustimmen, wäre eine klare Zustimmung die Folge gewesen. Über Dreiviertel waren dafür, sieben Prozent dagegen, über 17 Prozent waren unschlüssig. Die höchste Befürwortung war bei den über 50-Jährigen (über 80 Prozent) zu erkennen. Den vergleichsweise höchsten Anteil an Gegnern verzeichnen Land- und Forstwirte (64,3 Prozent Zustimmung, 19 Prozent Ablehnung, 16,7 Prozent unentschlossen) und im Tourismus tätige Lungauer (69 Prozent Zustimmung, 11,6 Prozent Ablehnung, 19,4 Prozent Unentschlossene).

Nockberge und Krakautal
Sämtliche Umfrageergebnisse wurden Ende Juli, Anfang August 2010 erzielt. Mittlerweile gibt es von Lungauer Seite Gespräche mit Vertretern des Nationalparks Nockberge aus dem angrenzenden Kärnten, die ebenfalls um das UNESCO-Gütesiegel ansuchen wollen. „Am Dienstag der Vorwoche hat es in der Vollversammlung des Regionalverbandes einen einstimmigen Bürgermeisterbeschluss gegeben, dass der Auftrag zum Erstellen der Einreichunterlagen erteilt wird“, berichtet Geschäftsführer Josef Fanninger. Das heißt, die Zusammenstellung der Unterlagen übernimmt ein externer Betrieb in Zusammenarbeit mit dem Regionalverband und dem nationalen MAB(Man and Biosphere)-Komitee. Dieser Auftrag soll noch im Jänner vergeben werden, während der Erstellung werde geklärt, inwiefern der Nationalpark Nockberge in das Ansuchen eingebunden wird. „Auf alle Fälle wollen wir die Bewerbung um das UNESCO-Gütesiegel noch im ersten Halbjahr 2011 abgeben“, so Fanninger. Zudem gebe es Überlegungen, auch das Krakautal aus der angrenzenden Steiermark mit ins Boot zu holen. Das nationale MAB-Komitee kommt im Herbst 2011 in Wien zusammen, um vorliegende Ansuchen zu prüfen. Daraufhin folgt eine Empfehlung an die UNESCO in Paris, was gemeinhin als Formalakt angesehen wird, sobald ein nationales Komitee grünes Licht gegeben hat. Wenn alles nach Plan läuft, „sollte es im Frühjahr 2012 eine endgültige Entscheidung geben“, ist Josef Fanninger zuversichtlich.

Derzeit keine finanzielle Zusage
Am vergangenen Montag trat eine Lungauer Abordnung an die gesamte Landesregierung mit dem Anliegen um finanzielle Unterstützung heran. Wunsch sei es, dass das Land die im Bezirk aufgebrachten Mittel in den folgenden fünf Jahren verdoppelt. Konkret wurde als diesbezüglicher Richtwert die Summe von 200.000 Euro jährlich genannt, was insgesamt 400.000 Euro jährlich bedeuten würde. Dabei handelt es sich um einen höchstmöglichen Betrag, für den das Land noch keine Zusage erteilte, dem Vorhaben aber positiv gegenüber steht. Förderungen für 2011 müssten aus dem laufenden Budget finanziert werden.

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