Lehre im Lungau
KFZ Mechaniker: Eine Lehre mit Zukunft

Johannes Binggl und Karl Graggaber im neuen Kia XCeed. Die Diagnosefeststellung erfolgt bei diesem Modell bereits mit einem Tablet.
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Karl Graggaber: "Die Digitalisierung ist heute extrem. Jungen Facharbeitern ist das Digitale zur Gewohnheit geworden, weil sie damit aufwachsen."

MAUTERNDORF. Innovationen und Neuerungen auf dem Automobilmarkt machen auch vor Autohäusern keinen Halt. Ein Beispiel dafür ist das seit 1958 bestehende Autohaus Graggaber. In mittlerweile zweiter Generation von Karl Graggaber geführt, muss sich auch dieser Betrieb den technologischen Veränderungen auf dem Markt anpassen - mit Konsequenzen: Der Beruf des Mechanikers sei durch die stetige Digitalisierung nicht mehr der gleiche wie vor 50 Jahren und auch die Lehre sei heute eine etwas andere.

Traumberuf: KFZ Mechaniker

Einen anderen Berufswunsch als KFZ Mechaniker, hatte Karl Graggaber nie: ,,Seit ich sechs Jahre alt war, war ich eigentlich ständig im Autohaus meines Vaters. Die Frage, einen anderen Beruf zu ergreifen, hat sich für mich nie gestellt." Von 1980 bis 1984 absolvierte er daher im Autohaus Graggaber seine Lehre und übernahm schließlich 1987 den Betrieb. Seit dem der Grundstein für das Autohaus vor etwas mehr als 50 Jahren gelegt wurde, konnte der Betrieb 50 Lehrlinge ausbilden. Aktuell absolviert Johannes Binggl eine Mechaniker-Lehre im Autohaus.

Technologischer Fortschritt

Vergleicht Graggaber seine Lehrzeit mit der seines Lehrlings, so fällt ihm vor allem ein Unterschied auf: ,,Die Digitalisierung ist heute extrem. Jungen Facharbeitern ist das Digitale zur Gewohnheit geworden, weil sie damit aufwachsen. Als ich meine Lehre absolviert habe, wurde dieses Thema eigentlich nur beiläufig gestreift, denn Autos wurden damals noch nicht digital oder elektronisch gesteuert, wie es heute zunehmend der Fall ist." Die Digitalisierung im Automobilbereich sei erst ab 1984 und somit mit Ende seiner Lehrzeit, zu spüren gewesen, so Graggaber. Das nötige Wissen in diesem Bereich erwarb und erwirbt er sich in Kursen und Fortbildungen, die laufend von Autoherstellern organisiert werden. Solche werden auch von jungen Fachkräften regelmäßig besucht, denn man müsse technologisch immer am Ball bleiben.

Kein Auslernen möglich

Die junge Generation werde jedoch bereits in der Lehrzeit mit der Digitalisierung konfrontiert. Binggl, der zur Zeit in seinem zweiten Ausbildungsjahr ist, merkt an, dass es in der Berufsschule bereits einige Fächer gäbe, die sich lediglich diesem Thema widmen. Doch was hat sich konkret am Beruf des Mechanikers verändert? Insbesondere die Diagnosefeststellung. Diese werde heute - je nach Automarke - von einem Laptop oder Tablet übernommen. Beide Geräte können sich durch Bluetooth mit dem Auto verbinden und so Fehler anzeigen. ,,Die mühsame Fehlersuche, die bei komplexen Problemen auch bis zu einer Woche dauern konnte, bleibt dem Mechaniker somit heute Großteils erspart", so Binggl. Sorgen, dass dem Berufsstand der Mechaniker durch die neuen Technologien die Arbeit ausgehen könnte, brauche man sich laut Graggaber nicht: ,,Das Betätigungsfeld eines Mechanikers ist heute viel weiter geworden und geht über das reparieren eines Autos hinaus. Früher war man bald einmal ausgelernt, heute lernt man aber ein Leben lang!"

Ein zukunftsträchtiger Beruf

Was dies für den Berufswunsch Mechaniker bedeutet, darin sind sich Meister und Lehrling einig: Man brauche vor allem leidenschaftliches Interesse - nicht nur für Autos, sondern auch für die Digitalisierung. Schlussendlich sind sich beide sicher: Der Beruf des Mechanikers ist nach wie vor gefragt und wird dies auch trotz neuer Technologien bleiben. Das Reparieren eines Autos sei einfach zu komplex, als das der Mechaniker durch eine Maschine ersetzt werden könnte.

Johannes Binggl und Karl Graggaber im neuen Kia XCeed. Die Diagnosefeststellung erfolgt bei diesem Modell bereits mit einem Tablet.
Früher brauchte es dafür schon schwereres Gerät, wie dieser 25 Jahre alte Computer zeigt.
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