Waldbier Jahrgang 2016 „Wacholder“ – der Geschmack des Waldes in der Flasche

ÖBf-Vorstand Rudolf Freidhager (re.) und Braumeister Axel Kiesbye verkosten das neue Bier. | Foto: ÖBf-Archiv/citronenrot
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  • ÖBf-Vorstand Rudolf Freidhager (re.) und Braumeister Axel Kiesbye verkosten das neue Bier.
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ZEDERHAUS, OBERTRUM. Wacholder, genauer gesagt Alpen-Wacholder (Juniperus communis ssp. alpina), bildet die Hauptzutat des Waldbiers Jahrgang 2016 „Wacholder“. Dieses wird in limitierter Auflage hergestellt und ist seit dem 10. Oktober erhältlich. Eingebraut wurde das Waldbier unter Aufsicht von Axel Kiesbye in der Trumer Privatbrauerei Josef Sigl. Die Zutaten stammen aus Wäldern der Bundesforste, diesmal aus dem Forstrevier Zederhaus im Lungau.

Wacholder: eine jahrhundertealte Kulturpflanze

„Wacholder ist eine jahrhundertealte Kulturpflanze, die seit jeher als Genuss- und Gewürzmittel, aber auch in der Volksmedizin gerne genutzt wird“, erklärt Bundesforste-Vorstand Rudolf Freidhager. „Die Zutaten stammen von einer Wacholderheide aus einem Bundesforste-Revier im Lungau, gesammelt auf rund 1.200 Meter Seehöhe. Rund 20 Kilogramm Wacholderzweige, -nadeln, -äste und -beeren wurden für das Waldbier „Wacholder“ gewonnen“, freut sich Freidhager über das neue Jahrgangs-Bier.

Erstmals kein Baum, sondern ein Strauch

Für Wald-Braumeister Axel Kiesbye stellt das heurige Waldbier eine Weiterentwicklung der bisherigen Waldbier-Linie dar. „Erstmals haben wir heuer keinen Baum, sondern einen Waldstrauch zu Bier verarbeitet, und zeigen damit die Vielfalt des Waldes auf“, erklärt der Braumeister. „Dabei wurden alle Bestandteile – Nadeln, Äste, junge und reife Beeren – mit eingebraut. Das Ergebnis ist ein samtiges Strong Ale, bespielt von würzig-harzigen, reifbeerigen-Aromen und einer deutlichen Herbe“, zeigt sich Braumeister Axel Kiesbye von dem Waldbier Jahrgang 2016 „Wacholder“ begeistert.

„Das Waldbier ist Handwerk“

„Das Waldbier ist Handwerk“, erklärt Axel Kiesbye, „alle Zutaten werden von Hand gewonnen und unmittelbar nach der Ernte in die Brauerei gebracht.“ Die Ernte erfolgte erstmalig zu zwei verschiedenen Zeitpunkten. Im Frühsommer sammelten Axel Kiesbye und Förster der Bundesforste junge Wacholder-Zweige und -beeren, um im Sudhaus die holzigen Aromen zu gewinnen. Im Spätsommer nach dem ersten Frost erfolgte dann die aufwendige Ernte der Wacholderbeeren selbst. Die stechenden, bläulich-grünen Nadeln des Wacholders erwiesen sich dabei als besondere Herausforderung. „Die spitzen Nadeln des Wacholderstrauches machten die Ernte zu einer stacheligen Angelegenheit“, so der Braumeister schmunzelnd.

Wissenwertes über den Wacholderstrauch

Im Unterschied zu anderen Nadelgewächsen legt der Wacholderstrauch sein Nadelkleid auch im Winter nicht ab, was ihm vermutlich auch seinen Namen gab. Laut der Pressemitteilung der Österreichischen Bundesforste lässt sich „Wacholder“ aus dem althochdeutschen „wechalter“ ableiten, wobei „wech“ für „wach“ steht und „tar“ für „immergrün“. „Der Wacholder ist ein immergrünes Gehölz und gilt auf der nördlichen Erdhalbkugel als weit verbreitet. Als Strauch ist er vielgestaltig, wächst oft kegel- oder säulenförmig und kann bis zu zehn Meter hoch werden“, weiß Rudolf Freidhager. „Sein wohlriechendes Holz wird aufgrund seiner engen Jahresringe sehr geschätzt und gerne für Spazierstöcke, Rebstecken oder auch für Luxusmöbel verwendet.“ Aus botanischer Sicht sind die Scheinbeeren keine Beeren im eigentlichen Sinne, sondern kugelförmige Beerenzapfen, die für das Reifen bis zu drei Jahre brauchen. „Während die Samenzapfen in jungen Jahren noch leuchtend grün sind, erhalten die Zapfen im zweiten und dritten Jahr einen schwarz-blauen, bereiften Überzug“, weiß der Forstexperte.

Mythen, Märchen und mehr...

Heiliger Baum und Jungbrunnen, Heilkraut und Kultpflanze – seit jeher ranken sich Mythen und Märchen um das beliebte Nadelgewächs. Als Räuchermittel, dem auch magische Kräfte zugeschrieben wurden, wurde der Wacholder bereits im Mittelalter eingesetzt und in Zeiten der Pest wurden Häuser damit geräuchert, wie die Österreichischen Bundesforste informieren. Als Küchengewürz sei er heute untrennbar mit Fleisch- und Wildgerichten, dem Räuchern von Würsten, Schinken und Fischen, aber auch mit Sauerkraut und kräftigen Saucen verbunden. In der Volksheilkunde habe der Wacholder seit jeher Anwendung bei Magen- und Darmbeschwerden, Rheuma, Bronchitis, Asthma oder Kopfschmerzen gefunden. Bei den alten Germanen sei die immergrüne Pflanze als „Lebensbaum“ und „Symbol der Fruchtbarkeit“ verehrt worden. Seine magische Wirkung entfalte der Wacholderbusch nicht zuletzt in Engelbert Humperdinck‘s Oper „Hänsel und Gretel“, als Hänsel seine Gretel mit den Worten „Hokuspokus Holderbusch! Schwinde, Gliederstarre – husch!“ entzaubert.

Die Waldbiere bisher

Seit dem Internationalen Jahr des Waldes 2011, in dem die Österreichischen Bundesforste mit Braumeister Axel Kiesbye und der Trumer Brauerei das Waldbier erstmals herausgebracht haben, ist das Gourmetbier nicht mehr aus dem Waldjahr wegzudenken. Jedes Jahr wird das Waldbier mit einer neuen Wald-Zutat aus einem Wald der Bundesforste eingebraut: Jahrgang 2015 „Fichtenharz“ aus Wäldern am Traunstein, Jahrgang 2014 „Schwarzkiefer“ aus dem Wienerwald, Jahrgang 2013 „Lärche“ aus Wäldern im Salzkammergut, Jahrgang 2012 „Zirbe“ aus dem Tiroler Radurschltal und Jahrgang 2011 „Tanne“ aus Wäldern am Hochkönig in Salzburg. Die Zutaten stammen jeweils aus Bundeforste-Wäldern, die Rezeptur von Braumeister Axel Kiesbye, eingebraut wird in der Trumer Privatbrauerei in Obertrum bei Salzburg.

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