U-Bahn-Baustelle Pilgramgasse
Wo bleibt der Ersatzbus?
Während der einjährigen Sperre der U4-Station soll es keinen Schienenersatzverkehr geben.
MARGARETEN/MARIAHILF. Wer in die U4 in der Pilgramgasse einsteigen möchte, steht buchstäblich vor verrammelten Türen. "Station gesperrt" ist auf großen Plakaten zu lesen. Die Pilgramgasse ist eine Baustelle und wird dies bis Ende Jänner 2020 auch bleiben. Die Züge der U4 durchfahren die Station in beiden Richtungen ohne Halt.
Die nächstgelegenen Stationen sind die Kettenbrückengasse und der Margaretengürtel. Plakate der Wiener Linien verweisen auf die jeweilige Distanz. So liegen zwischen der Pilgramgasse und dem Margaretengürtel 950 Meter, bis zur Kettenbrückengasse sind es 650 Meter. Zum Unmut vieler Fahrgäste stellen die Wiener Linien keinen Schienenersatzverkehr zur Verfügung.
Keine Notwendigkeit
Margaretens Bezirksvorsteherin Susanne Schaefer-Wiery und Mariahilfs Bezirksvorsteher Markus Rumelhart (beide SPÖ) sind damit nicht einverstanden. Bereits im September wurde in den jeweiligen Bezirksvertretungssitzungen ein Antrag für einen dauerhaften Schienenersatzverkehr einstimmig angenommen.
Mit diesem wandten sich die Bezirksvorsteher an die zuständige Verkehrsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) mit der Hoffnung, diese könne die Wiener Linien zum Einlenken bewegen. Die Stadträtin sieht jedoch keine Notwendigkeit für einen Ersatzbus. "Die Station Pilgramgasse ist durch die parallel zur U4 fahrenden Autobuslinien 12A, 57A und 59A und darüber hinaus mit den Linien 13A und 14A gut erschlossen", begründet Sima.
Geteilte Meinungen
"Ich finde es schade, dass es keinen Schienenersatzverkehr gibt", sagt eine Passantin der bz. "Was bringen mir Buslinien wie der 13A, wenn ich eigentlich Richtung Meidling oder Schwedenplatz möchte?"Gelassener sieht die Situation Celiksoy Abbas. Er betreibt vor dem Eingang zur U-Bahnstation eine Dönerbude. "Natürlich gibt es jetzt weniger Kundschaft", sagt er. "Durch die U-Bahn ist hier ja normalerweise viel los, das ist auch gut für das Geschäft."
Die durch die Baustelle verursachten Umsatzeinbußen hält er für eine zu überwindende Durststrecke. Die Zukunft sieht er positiv: "Hier wird ja eine zusätzliche U-Bahn hinkommen. Die Pilgramgasse wird zum Drehkreuz. Da rechne ich mit einem noch besseren Geschäft als bislang."
Appell an Wiener Linien
Für Bezirksvorsteherin Schaefer-Wiery hat sich die Sache noch nicht erledigt. "Wir werden uns aber in jeder Besprechung für eine bessere Lösung einsetzen und bei jeder Möglichkeit an die Wiener Linien appellieren", so Schaefer-Wiery.
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