Öffentlicher Verkehr in Wien
Stehen die City-Busse vor einem Comeback?
Bald soll die Mariahilfer Straße wieder mit Citybussen erreichbar sein. Ein exakter Zeitplan ist in Arbeit.
MARIAHILF. Sieben Jahre ist es mittlerweile her, dass die City-Linien 2A und der verkürzte 2B von der Inneren Stadt via Michaelerplatz in Richtung Mariahilfer Straße gefahren sind. Eingestellt wurden diese aufgrund des Umbaus der Mariahilfer Straße zur Begegnungszone. Das Argument: Der 13A würde diesen Teil zur Gänze abdecken.
Gemeinsame Bemühungen der ÖVP-Klubobleute der Bezirke Innere Stadt, Mariahilf und Neubau, die Citybusse wieder zu aktivieren, wurden über die Jahre hinweg immer wieder abgelehnt. Durch das neue Regierungsprogramm der Stadt Wien und die neue Fahrtroute des 13A gelingt jetzt wahrscheinlich doch die Wende.
Bezirke brauchen besseren Anschluss
Der bezirksübergreifende Antrag von Gerhard Hammerer, Klubobmann Mariahilf, Markus Figl, Vorsteher im 1. Bezirk, und Christina Schlosser, Obfrau Neubau (alle ÖVP), zur Wiedereinführung der Citybusverbindung dürfte nun nach einigen Jahren doch noch Gehör gefunden haben. Denn im Regierungsprogramm, Seite 162, sind folgende Zeilen zu lesen: „Der Ausbau des Citybusnetzes zur Anbindung von Verkehrsknotenpunkten – wie Karmelitermarkt oder untere Mariahilfer Straße – soll zur Einführung von Verkehrsberuhigungsmaßnahmen geplant werden.“ „Nachdem der 13A seit Herbst 2019 eine neue Route fährt, fällt die Argumentation, die bislang von der SPÖ-Stadträtin Ulli Sima und den Wiener Linien an uns herangetragen wurde, weg“, erklärt Hammerer.
Wiener Linien noch nicht informiert
Das ÖVP-Dreiergespann freut sich über diese neue Wende. „Ich freue mich vor allem für Senioren, die den Citybus als Alternative zur U-Bahn nützen. Die Hartnäckigkeit der ÖVP hat sich ausgezahlt.“
Bei den Wiener Linien stieß die bz auf Unwissen. Derzeit stünden sie noch in keinem Kontakt mit der Regierung und konkrete Ideen gäbe es auch keine. „Doch Vorschläge, egal ob von der Bezirks-, oder Stadtpolitik sowie auch von Anrainern werden, sobald sie bei uns am Tisch liegen, immer geprüft“, heißt es seitens Pressestelle der Wiener Linien. „Prinzipiell sind wir aber der Meinung, dass das aktuelle Citybusnetz, neben den U-Bahnen, die Innenstadt sehr gut erschließt und dem Fahrgastaufkommen – auch abseits von Corona – mehr als entspricht.“ Hammerer ist verwundert, hätte er doch angenommen, dass die Betroffenen von den geplanten politischen Maßnahmen vorab informiert wurden: „Wir werden noch im Dezember einen Antrag einbringen und auch die Wiener Linien von der Notwendigkeit dieses Projekts überzeugen." Die bz bleibt dran.
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